Welchen Weg gehe ich.pdf
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Eine Burgmauer zog s<strong>ich</strong> auf der anderen Seite entlang so wie der Lauf des Flusses. Wie <strong>ich</strong> nach der<br />
Biegung feststellte. Hinter der Mauer sah <strong>ich</strong> insgesamt drei Türme aufragen. Der Mittlere war der<br />
höchste. „Der hohe Turm war bestimmt ein Ausguck, von dort hat man bestimmt einen Überblick,<br />
von der gesamten Umgebung. Weißt du, wann die Burg erbaut worden ist? Wer wohl schon alles hier<br />
ein und ausgegangen ist?“ <strong>ich</strong> war vollkommen in meiner Fantasie gefangen, erwartete keine Antworten.<br />
Sondern stellte mir vor, wie die Menschen auf der Burg gelebt hatten.<br />
Indessen sah <strong>ich</strong> die Zugbrücke und hielt darauf zu, <strong>ich</strong> wollte unbedingt einen Blick auf das Innere<br />
der Burg werfen. Doch leider war das Tor zu. „Schade“ murmelte <strong>ich</strong> vor m<strong>ich</strong> hin, „Können wir noch<br />
mal hier vorbei? Zu gern würde <strong>ich</strong> die Burg sehen.“<br />
„Warum klopfen wir n<strong>ich</strong>t einfach an?“ Colin schien heute besonders forsch zu sein, schon betätigte<br />
er den riesigen Türklopfer.<br />
„Colin! Lass das!“<br />
„Warum?“ Das Tor schwang auf, <strong>ich</strong> trat einige Schritte zurück. Und erblickte, Raphael. „Da seid ihr<br />
ja!“<br />
„Warum hast du aufgemacht? Ich habe extra Rene darum gebeten.“<br />
„Weil <strong>ich</strong> wusste, dass du dein Spielchen zu weit treibst! Hallo Claire, komm nur herein.“<br />
Ich fasste es n<strong>ich</strong>t, obwohl <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> doch langsam daran gewöhnt haben sollte. Doch Colin hatte m<strong>ich</strong><br />
wirkl<strong>ich</strong> an der Nase herumgeführt.<br />
„Ich wollte d<strong>ich</strong> nur überraschen, Claire.“ Zeigte s<strong>ich</strong> Colin reumütig. Im Grunde war <strong>ich</strong> gar n<strong>ich</strong>t<br />
böse auf ihn.<br />
„Das ist dir gelungen und zur Strafe darfst du m<strong>ich</strong> in der ganzen Burg herumführen! Ich will jeden<br />
Gang, jedes einzelne Zimmer sehen.“<br />
Er strahlte über das ganze Ges<strong>ich</strong>t, „N<strong>ich</strong>ts lieber als das. Zuerst zeige <strong>ich</strong> dir, dein Zimmer. Sobald du<br />
d<strong>ich</strong> einger<strong>ich</strong>tet hast, können wir sofort los.“ Versprach er mir enthusiastisch.<br />
Und nun stand <strong>ich</strong> in einem Saal von Zimmer. Nachdem Colin m<strong>ich</strong> über Treppen und Flure hierher<br />
geleitete. Das konnte ja heiter werden, nie würde <strong>ich</strong> den <strong>Weg</strong> zurückfinden. Doch erstmal sah <strong>ich</strong><br />
m<strong>ich</strong> um. Der Raum den Colin mir zuteilte war gigantisch. Ein Bett mit Alkoven, eine zierl<strong>ich</strong>e Sitzecke.<br />
Ein Sekretär den untersuchte <strong>ich</strong> als Erstes. Er war alt, genau wie die gesamte Einr<strong>ich</strong>tung, sie<br />
war in weiß gehalten und mit Gold abgesetzt. Überall Verzierungen mit Ornamenten. Ich konnte es<br />
immer noch n<strong>ich</strong>t fassen. Ich war in einem Schloss! Ich durfte ein ganzes Wochenende herumstöbern.<br />
Das war ein Traum.<br />
Der Sekretär wies keinerlei Geheimfächer auf. Doch <strong>ich</strong> ließ m<strong>ich</strong> keinesfalls entmutigen. Schließl<strong>ich</strong><br />
hatte <strong>ich</strong> keine Erfahrung mit diesen Dingen. Ich wünschte Sue könnte bei mir sein auch sie schwärmte<br />
für alte Gemäuer. Oft hatten wir uns ausgemalt, ein solches Schloss zu erkunden. Natürl<strong>ich</strong> mit<br />
einem, nein zwei heldenhafte Ritter an unserer Seite.<br />
Da sah <strong>ich</strong> eine Tür, sie war wie die Wand bemalt. Sofort machte <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> auf. Dahinter lag ein Bad.<br />
Kein Modernes, nein es passte in die Umgebung. Ich drehte den Hahn auf und fließend Wasser ergoss<br />
daraus. Klar die Engel hatten ihre Ansprüche, mochte das Gebäude auch noch so alt sein.<br />
Schnell räumte <strong>ich</strong> meine paar Sachen in den riesigen Schrank. Dann lugte <strong>ich</strong> hinaus auf den Flur.<br />
Überall standen Rüstungen, Bilder hingen an der Wand. Sie waren antik das konnte sogar <strong>ich</strong> erkennen.<br />
Meistens Landschaftsbilder oder Abbildungen vom Schloss. Keine Porträts das fand <strong>ich</strong> schade.<br />
Der dicke Tepp<strong>ich</strong> schluckte meine Schritte.<br />
An einer Gabelung blieb <strong>ich</strong> uns<strong>ich</strong>er stehen. <strong>Welchen</strong> <strong>Weg</strong> musste <strong>ich</strong> einschlagen <strong>ich</strong> entschied<br />
m<strong>ich</strong> für den rechten. Er führte m<strong>ich</strong> zu einer weiteren Treppe die <strong>ich</strong> hinauf stieg, sie endete in einen<br />
weiteren Gang. Ich sah aus einem der Fenster <strong>ich</strong> musste an einem der Türme sein. Neugierig<br />
öffnete <strong>ich</strong> eine Tür und spähte hinein. Ja ein Turmzimmer! Und was für eines. Die Wände waren teils<br />
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