Welchen Weg gehe ich.pdf
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verdammten Tag und dann teilst du mir mal so ganz nebenher mit, dass meine Mutter kommt.“ Hin<br />
und wieder zurück in echter Panik ausbrechend.<br />
„Deine Wohnung ist sauber, die hat Gab die Woche auf den Kopf gestellt. Du brauchst d<strong>ich</strong> nur salonfähig<br />
oder soll <strong>ich</strong> sagen Mama gerecht zu stylen.“ Grinste er mir mit verschränkten Armen zu.<br />
„Das hast du in voller Abs<strong>ich</strong>t getan! Bist du s<strong>ich</strong>er das du ein Engel bist. Oder ein Dämon, der mir<br />
meine letzten Nerven raubt.“ Und er, er lachte mir ins Ges<strong>ich</strong>t. Frech und dreist!<br />
„Oh du, du …“<br />
„In einer halben Stunde fahre <strong>ich</strong>, ob du nun fertig bist oder n<strong>ich</strong>t.“ Ich stürmte hinaus und verfluchte<br />
dieses Ekel.<br />
„Ich kann d<strong>ich</strong> hören, Claire!“ er stand an der Tür.<br />
„Das solltest du auch!“ und schlug ihm die Tür vor der Nase zu.<br />
In der Zwischenzeit war Gab heimgekommen, flüchtig begrüßte <strong>ich</strong> ihn.<br />
„Raphael? Wo …“ fragte <strong>ich</strong> <strong>gehe</strong>tzt.<br />
„Gerade raus, beeile d<strong>ich</strong>.“<br />
„Ja, ja <strong>ich</strong> mach ja schon.“ Einen Schuh an, den anderen in der Hand, die Jacke unter den Arm geklemmt,<br />
rannte <strong>ich</strong> los.<br />
„Geschafft!“ triumphierte <strong>ich</strong> atemlos auf.<br />
„Gerade mal eben so!“ greinte Raphael, „Ist das die neue Mode? Einen Schuh in der Hand zu halten,<br />
anstatt anzuziehen?“ darauf gab <strong>ich</strong> ihm keine Antwort, sondern zog schweigend die Nase gereckt<br />
meinen fehlenden Schuh an. Grinsend, verfolgte Raphael mein tun, enthielt s<strong>ich</strong> aber einen weiteren<br />
Kommentar.<br />
Am Flughafen hatten wir eine gute halbe Stunde, bis das Flugzeug meiner Mom landete. Nervös lief<br />
<strong>ich</strong> herum sagte mir immer wieder, dass es in ein Debakel endete.<br />
„Du musst das Positiv sehen, die schönen Tage mit deiner Mom genießen wollen.“<br />
„Ach, würde <strong>ich</strong> ja gerne, aber seitdem <strong>ich</strong> im heiratsfähigen Alter bin. So ab sechszehn! Will sie einen<br />
Schwiegersohn. Das ist zieml<strong>ich</strong> störend in einer Mutter, Tochter Beziehung. Gott da kommt<br />
sie!“<br />
„Lächel, freu d<strong>ich</strong>! Übrigens du musst m<strong>ich</strong> von meinen Versprechen entbinden! Was für ein Lebenspartner<br />
bin <strong>ich</strong>, der d<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t berühren darf.“<br />
„Ja, ja, schon gut!“ Meine Mutter war noch drei Schritte entfernt und begutachtete Raphael schon.<br />
„Mom!“ warf <strong>ich</strong> ihr vor.<br />
„Was Claire, <strong>ich</strong> darf ja wohl deinen Freund ansehen! Oder darf <strong>ich</strong> zukünftigen Schwiegersohn sagen?“<br />
Sie drückte m<strong>ich</strong> kurz an s<strong>ich</strong> und hielt dann Raphael die Hand entgegen.<br />
„Ich freue m<strong>ich</strong> sie kennenzulernen, Raphael!“<br />
„So wie <strong>ich</strong> auch, Mrs Garret.“ Lächelte er sie an, dieses Lächeln hätte ganze Eisberge dahin schmelzen<br />
lassen, meine Mutter eingeschlossen. Entzückt erwiderte sie das Lächeln.<br />
Raphael fuhr R<strong>ich</strong>tung Afton überrascht sah <strong>ich</strong> auf. Er bemerkte mein Erstaunen und sagte zu meiner<br />
Mutter.<br />
„Wir fahren zuerst zu unserer Hütte, mein Freund, unser Freund“ verbesserte s<strong>ich</strong> Raphael, „kocht<br />
für uns, wir dachten, dass es s<strong>ich</strong> bei einem gemütl<strong>ich</strong>en Mahl besser kennenlernen lässt.“<br />
„Die Idee stammt aber n<strong>ich</strong>t von Claire!“ mutmaßte meine Mutter folger<strong>ich</strong>tig.<br />
„Nun im Grunde hatte sie die …“<br />
„Ist schon gut, Raphael, <strong>ich</strong> kenne meine Tochter.“ Raphael blickte m<strong>ich</strong> aufmunternd durch den<br />
Rückspiegel an.<br />
„Nun erzählt mal, wie läuft euer Zusammenleben? Vertragt ihr euch oder gibt es Probleme?“ Ich ließ<br />
m<strong>ich</strong> in den Sitz fallen, wie konnte sie nur.<br />
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