Welchen Weg gehe ich.pdf
Welchen Weg gehe ich.pdf
Welchen Weg gehe ich.pdf
- TAGS
- gehe
- ute-lentze.de
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Wir gingen zum Strand hinunter und Myriel erzählte, das sie s<strong>ich</strong> als Peter Pan verkleide. Kayle ging<br />
als Captain Hook, Al als Benjamin Franklin, Colin hatte s<strong>ich</strong> Robin Hood ausgewählt. Uriel wagte s<strong>ich</strong><br />
als Engel mit allem Drum und Dran. Raphael musste s<strong>ich</strong> als Henker verkleiden, was bei Gab einen<br />
Lachanfall auslöste, während sie das Kostüm bezahlten. Mike würde als Edelmann auftreten, schl<strong>ich</strong>t<br />
und unauffällig, wie es ihm gefiel.<br />
Schließl<strong>ich</strong> kam Kayle der uns an die fortgeschrittene Stunde erinnerte. Wir folgten ihn. Ich brauchte<br />
n<strong>ich</strong>t lange und half Myriel anschließend die Spitzen Ohren anzukleben. „Meine Nase ist spitz genug!“<br />
erklärte sie und streckte ihrem Spiegelbild die Zunge heraus.<br />
Wir waren eine bunt gemischte Gesellschaft, während Benjamin Franklin die Tür aufhielt, stürmte<br />
Wallace ins Freie. Gefolgt von einem dröhnenden Hook. Indessen versuchte Robin Hood s<strong>ich</strong> im Bogenschießen,<br />
sein bevorzugtes Ziel; die Flügel eines bestimmten Engels. Dazwischen hüpfte und<br />
sprang Peter Pan, der den Henker bis aufs Blut reizte.<br />
Beobachtet wurde dieses Treiben, von einem versnobten näselnden Aristokraten und einer gutmütig<br />
dreinblickenden Nonne.<br />
Der reservierte Tisch befand s<strong>ich</strong> auf einer Balustrade, so hatten wir einen guten Ausblick auf die<br />
Tanzfläche. Ein Getümmel verschiedener Kostüme, darunter Nymphen, Ritter, Fantasiegestalten,<br />
sogar ein weibl<strong>ich</strong>er Engel und viele mehr. Pan und Hook stürzten s<strong>ich</strong> sogle<strong>ich</strong> hinein. Ich tanzte<br />
abwechselnd mit meinen männl<strong>ich</strong>en Begleitern. Mister William Wallace pirschte s<strong>ich</strong> an den weibl<strong>ich</strong>en<br />
Engel heran. Ich stand gerade in dessen Nähe und beobachtete belustigt seine Vor<strong>gehe</strong>nsweise.<br />
Dann sah <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> nach den Engeln um, sie waren beliebte Tanzpartner. Da <strong>ich</strong> im Augenblick auf<br />
m<strong>ich</strong> selbst angewiesen war. Ging <strong>ich</strong> in den Garten hinaus. Eine riesige Terrasse mit einem Springbrunnen<br />
in der Mitte führte in den Garten. Es waren kleine Pavillons aufgestellt worden, die zum<br />
Verweilen einluden. Überall standen Laternen, die die Anlage diskret beleuchtete.<br />
Die Musik drang leise aus dem Saal, das nutzten einige Paare. Sie wiegten s<strong>ich</strong> im Takt der Musik. Ich<br />
hielt m<strong>ich</strong> von ihnen fern und schaute mir den Springbrunnen genauer an.<br />
Bis <strong>ich</strong> bemerkte, dass <strong>ich</strong> beobachtet wurde. Am Ende der Terrasse stand ein Ritter, er nickte mir zu.<br />
Ich dachte an die Warnungen der Engel, das auf dem Ball mit einem Nephilim gerechnet werde müsse.<br />
Eingedenk dieser Ermahnung lenkte <strong>ich</strong> meine Schritte wieder dem Saal zu. „Darf <strong>ich</strong> fragen, wohin<br />
die schüchterne Nonne flüchtet?“ diese Stimme, ließ eine Seite in mir klingen. Die bisher nur Raphael<br />
hervorbrachte.<br />
Erstaunt und zugle<strong>ich</strong> überrascht wandte <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> dem Ritter zu. „Wie bitte?“<br />
Er verbeugte s<strong>ich</strong>, soweit dies seine Rüstung zuließ. „Es erschien mir, das sie vor mir flüchten!“<br />
„Ja. Nein. Ich …“ verlegen wandte <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> um, „Meine Begleiter suchen bestimmt schon nach mir!“<br />
„Dieser düstere Henker vielle<strong>ich</strong>t!“ und deutete auf Raphael, der seine Kapuze tief ins Ges<strong>ich</strong>t gezogen;<br />
unnahbar mit vor der Brust verschränkten Armen; uns beobachtete.<br />
„Ja genau! Ich wollte gerade wieder zu ihm!“<br />
„Bitte? Zu diesem übellaunigen Kerl?“<br />
Das war ein wenig zu gewagt. „Dieser übellaunige Kerl ist zufällig ein guter Freund!“ damit rauschte<br />
<strong>ich</strong> auf Raphael zu. Mochte <strong>ich</strong> denken, was <strong>ich</strong> wollte. Aber es kam, keinen Fremden zu, s<strong>ich</strong> so über<br />
Raphael auszulassen.<br />
Robin Hood ergriff meine Hand, „Meine liebl<strong>ich</strong>e Nonne! Wo warst du nur?“ und schwang m<strong>ich</strong> aufs<br />
Parkett. Als ob die Engel s<strong>ich</strong> abgesprochen hätten, tanzte einer nach dem anderen mit mir. Als Raphael<br />
an die Reihe kam, fragte er nur, wer der Ritter gewesen sei.<br />
„Keine Ahnung.“ Antwortete <strong>ich</strong> mit klopfenden Herzen. „Wieso meinst du es war Ben?“<br />
133