Welchen Weg gehe ich.pdf
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„Mindestens noch eine Woche!“ war Kayles Antwort. Doch <strong>ich</strong> verstand ihre Eile n<strong>ich</strong>t, was machte<br />
es schon aus, wenn Niklas noch ein paar Tage in Raphaels Zelt blieb. Bisher hat er s<strong>ich</strong> ihr und auch<br />
mir gegenüber vorbildl<strong>ich</strong> verhalten. Doch auch Raphael verzog besorgt das Ges<strong>ich</strong>t.<br />
„Wir müssen fort! Der Winter!“ raunte mir Sahalim leise zu. Fort? Aber <strong>ich</strong> dachte Sue wollte mit<br />
Raphaels Hilfe das Lager aufbauen. „Keine Lebensmittel, zu viele Menschen ihr würdet verhungern.“<br />
Auch das war wieder Sahalim, es war seine Gewohnheit meine Fragen zu beantworten sowie jeden<br />
Wunsch zu erfüllen, sobald er s<strong>ich</strong> auch nur bildete. Das war während der Pflege mehr als hilfre<strong>ich</strong><br />
doch nun musste das ein Ende haben. Er verstand wortlos und zog s<strong>ich</strong> in seine Ecke, in der er unentwegt<br />
saß, wenn er n<strong>ich</strong>t gerade einen Auftrag erfüllte.<br />
Tatsächl<strong>ich</strong> erkannte Niklas Sue, auch konnte sie ihm einige Löffel Brühe einflößen. Doch das war<br />
schon zu viel für ihn und er schlief erschöpft ein. Diesmal war es ein tiefer gesunder Schlaf. Schon am<br />
nächsten Tag hörte <strong>ich</strong> wie Raphael und Sue s<strong>ich</strong> darüber unterhielten, schnellstens aufzubrechen.<br />
„Ich werde m<strong>ich</strong> umhören, wer mitkommen will.“ Versprach Sue gerade, „Was ist mit Cl – Joe? Hast<br />
du einen Plan?“<br />
Das war ja interessant! „Ja! Hast du einen? Und wofür?“ fragte <strong>ich</strong> sauer, sie redeten über m<strong>ich</strong>. Was<br />
war <strong>ich</strong> denn? „Den habe <strong>ich</strong>!“ grinste Raphael, „Aber dir wird er nehme <strong>ich</strong> an, weniger gefallen.“<br />
Baute s<strong>ich</strong> Raphael vor mir auf. Sue ging dazwischen, „Wir müssen für d<strong>ich</strong> eine Abs<strong>ich</strong>erung schaffen!<br />
Es ist bekannt, dass du homosexuell bist. Zu viele Männer haben m<strong>ich</strong> angesprochen, es gibt<br />
n<strong>ich</strong>t genug Frauen!“ sie sah m<strong>ich</strong> wissend an. „Mein Gott, du meinst die Heteros haben keine<br />
Schwierigkeit? Ich meine … nein das glaube <strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t.“ angewidert trat <strong>ich</strong> zurück.<br />
„Du kannst mir glauben und <strong>ich</strong> habe ganz gute Angebote bekommen!“ versuchte sie m<strong>ich</strong> aufzuheitern.<br />
„Das ist einfach nur ekelhaft!“<br />
„Das ist die Natur der Menschen!“ warf mir Sue entgegen. „Sie sind n<strong>ich</strong>t so, wie du! Das sind wilde<br />
Tiere der kleinste Auslöser und sie zerfetzen s<strong>ich</strong> und d<strong>ich</strong> gle<strong>ich</strong> mit. Sieh es realistisch!“ fuhr sie<br />
m<strong>ich</strong> bitter an. Was war ihr geschehen, sie musste Entsetzl<strong>ich</strong>es erlebt haben, schoss es mir durch<br />
den Kopf. M<strong>ich</strong> nochmals wütend ansehend ging sie im in der Vielfalt der Zelte unter.<br />
„Du hast d<strong>ich</strong> vorher noch nie gefragt, woher ihre Veränderung herkommt, stimmt’s.“<br />
„Ich brauche von dir keine Vorhaltungen, die mache <strong>ich</strong> mir schon!“ und das tat <strong>ich</strong> auch. Wie dumm<br />
von mir. Das harte Leben, na s<strong>ich</strong>er Claire. Eine Frau allein, bedeutete gle<strong>ich</strong> Freiwild!<br />
„Sue wird damit fertig! Sie ist mehr um d<strong>ich</strong> besorgt!“ das war wieder Sahalim, der mir die tröstenden<br />
Worte zuflüsterte.<br />
„Verwöhn sie n<strong>ich</strong>t so, Sahalim!“ ermahnte Raphael ihn n<strong>ich</strong>t zum ersten Mal. Sahalim verzog s<strong>ich</strong><br />
wie gewohnt. „Wir müssen bald aufbrechen, bevor der Winter ausbr<strong>ich</strong>t. Deshalb habe <strong>ich</strong> im Lager<br />
diesbezügl<strong>ich</strong> einige Andeutungen gemacht. Sue vertrauen sie mehr, als mir. Wir werden sehen wie<br />
viel mit uns ziehen. Übrigens habe <strong>ich</strong> meine Bezahlung von Sue erhalten!“ fügte er noch nebenbei<br />
hinzu.<br />
„Was für eine Bezahlung?“ <strong>ich</strong> grübelte noch immer und schalt m<strong>ich</strong> eine Närrin. Deshalb hörte <strong>ich</strong><br />
Raphael nur halb zu.<br />
„N<strong>ich</strong>ts gibt’s umsonst! So müssen wir denken. Ich habe d<strong>ich</strong> bekommen!“<br />
Nun war <strong>ich</strong> hellhörig! „M<strong>ich</strong>?“<br />
„Eben! Schließl<strong>ich</strong> denken sie <strong>ich</strong> sei schwul. Zumindest an dir interessiert, du bist für mein Verlangen<br />
zuständig. Ich habe auch schon Angebote bekommen, falls <strong>ich</strong> d<strong>ich</strong> satthabe.“ grinste er anzügl<strong>ich</strong>.<br />
„Was bin <strong>ich</strong> eine Ware?“<br />
„Du bist ein schutzloser Junge! Indem jeder Mann einen we<strong>ich</strong>en Arsch sieht.“ Mir graute es, „Also<br />
halte d<strong>ich</strong> an meiner Seite! Ständig!“ befahl Raphael brüsk. „Denn wenn d<strong>ich</strong> einer auch nur anfasst<br />
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