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Welchen Weg gehe ich.pdf

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„Sue ein paar Kleider verändern keinen Menschen! Und m<strong>ich</strong> schon mal überhaupt n<strong>ich</strong>t.“ Fuhr <strong>ich</strong><br />

sie resolut an.<br />

„Wie du meinst.“ Für m<strong>ich</strong> war damit das Gespräch beendet. Trotzdem grübelte <strong>ich</strong> nach.<br />

Nun stand <strong>ich</strong> in Mikes Zimmer. Überall Kleidung!<br />

„Kleines <strong>ich</strong> denke wir <strong>gehe</strong>n heute …“<br />

„… nirgends hin, sondern bleiben daheim!“<br />

Gab trat an die Tür, lehnte s<strong>ich</strong> an den Rahmen. Fragend blickte er m<strong>ich</strong> an.<br />

„Gab? Habe <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> verändert?“<br />

Er sah m<strong>ich</strong> ein wenig ratlos an. „Verändert?“<br />

„Ja!“ und stemmte die Hände in die Hüften.<br />

„Also … wie meinst du das?“ fragte er m<strong>ich</strong> irritiert.<br />

Geduldig antwortete <strong>ich</strong> ihm, „Sue meint <strong>ich</strong> passe n<strong>ich</strong>t mehr in die Bücherei, <strong>ich</strong> solle m<strong>ich</strong> weiterentwickeln.“<br />

„Ach so! S<strong>ich</strong>er! Du bist erfahrener und s<strong>ich</strong>erer in deinem Auftreten. Das ist n<strong>ich</strong>ts Verkehrtes. Aber<br />

Kleines du bist immer noch du selbst.“<br />

„Und was ist damit?“ <strong>ich</strong> deutete auf Mikes Zimmer, auf diesen Laden. Gab nahm mit einem Blick das<br />

Zimmer in Augenschein. „Na das, sieh als Beilage an! Was ist ein Steak ohne Salat? Grinste er, „Das<br />

bringt m<strong>ich</strong> auf meine Frage zurück.“ Er rieb s<strong>ich</strong> den Bauch, „<strong>gehe</strong>n wir essen?“<br />

„Nein <strong>ich</strong> will heute Abend lesen.“<br />

„Und wem willst du damit etwas beweisen?“ ertappt stellte <strong>ich</strong> unzufrieden fest, „Wie du willst, dann<br />

koche <strong>ich</strong> eben. Übrigens werden die folgenden Tage ruhiger. Wir verbringen das Wochenende bei<br />

Colin auf dem Weingut. Dort kannst du d<strong>ich</strong> ein wenig erholen und deinen Kopf gerade rücken.“ Gab<br />

ging hinüber zur Küche.<br />

„Du meinst <strong>ich</strong> übertreibe.“<br />

„Genau das denke <strong>ich</strong>. Was machen schon ein paar Kleider aus. Verlangst du sie? Nein im Gegenteil.<br />

Du schimpfst mit mir. Oh ja du hast d<strong>ich</strong> verändert, hängst n<strong>ich</strong>t mehr wie ein verschrecktes Kaninchen<br />

an meinen Rocksaum. Nur weil du fremden Menschen begegnest. Was ist verkehrt daran? Spaghetti?“<br />

er sah m<strong>ich</strong> fragend an, <strong>ich</strong> nickte, „London hat dir keine Angst eingejagt du bist gewachsen.<br />

Kleines du hast vieles erfahren, vieles gelernt. Das geht an einem n<strong>ich</strong>t einfach so vorbei. In diesem<br />

Sinne hat Sue die r<strong>ich</strong>tigen Schlüsse gezogen. Aber auf das Wesentl<strong>ich</strong>e, deinen Charakter kommt es<br />

an. In dieser Hins<strong>ich</strong>t kann <strong>ich</strong> dir garantieren, bist du ganz die Alte.“<br />

„Und die Bücherei? Passe <strong>ich</strong> noch dorthin?“<br />

Gab legte die Nudeln zu Seite. „Eines will <strong>ich</strong> dir sagen. Wohin hast du jemals gepasst? High Shool?<br />

Collage? Bücherei? Freunde? Nein! Du warst immer schon ein Außenseiter. Denn du gehörst zu uns.<br />

Hier sind deine Freunde, hier wirst du einen Beruf ausüben, der d<strong>ich</strong> fordert und zugle<strong>ich</strong> befriedigt.<br />

Hier wirst du deinen Mann finden. In unsere Welt gehörst du.“<br />

„Glaubst du! Ich finde, ihn?“ meine Zweifel nagten ungebrochen weiter, denn bisher waren alle Kandidaten;<br />

in Gabs Ausdrucksweise, durchgefallen.<br />

„Aber ja!“ der r<strong>ich</strong>tige hat s<strong>ich</strong> halt noch n<strong>ich</strong>t als Kandidat vorgestellt.“<br />

„Gab, wer ist deiner Meinung nach …“<br />

„Oh nein Kleines! Netter Versuch!“ grinste er kopfschüttelnd vor s<strong>ich</strong> hin.<br />

Am nächsten Mittag führte Colin m<strong>ich</strong> auf mein Zimmer. Das Weingut entpuppte s<strong>ich</strong> als, eine angenehme<br />

Überraschung.<br />

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