Welchen Weg gehe ich.pdf
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Bett kuschelst, nachdem du endl<strong>ich</strong> die r<strong>ich</strong>tige Schlafstellung gefunden hast. Weißt du das es jeden<br />
Abend die gle<strong>ich</strong>en Bewegungsabläufe sind.“ Lächelnd sann er darüber nach, „zuerst legst du d<strong>ich</strong><br />
auf die rechte Seite, dann auf die linke. Daraufhin drehst du d<strong>ich</strong> auf den Bauch. Dann wieder die<br />
rechte und nun legst du deine linke Hand unter deiner Wange den rechten Arm streckst du aus. So<br />
bleibst du eine Weile liegen doch bevor du r<strong>ich</strong>tig einschläfst drehst du d<strong>ich</strong> wieder auf den Bauch.<br />
Nun langweile <strong>ich</strong> d<strong>ich</strong>?“<br />
„Nein <strong>ich</strong> frage m<strong>ich</strong> nur, wer von uns ermüdender ist!“<br />
Geistlos starrte Raphael m<strong>ich</strong> an, „Ehrl<strong>ich</strong> Raphael <strong>ich</strong> habe noch niemals gehört das s<strong>ich</strong> jemand für<br />
so etwas begeistert.“ Ich schüttelte grinsend den Kopf, „Du solltest dir dringend ein Hobby zulegen.“<br />
„Ja! Sobald <strong>ich</strong> d<strong>ich</strong> unter der Haube habe!“ erwiderte er mein Grinsen.<br />
„Wenn wir schon bei dem Thema sind. Wann lerne <strong>ich</strong> den nächsten Engel kennen?“<br />
„Sonntag. Wir fahren rüber nach Kanada. Ich denke heute Abend, wenn es dir n<strong>ich</strong>ts ausmacht, <strong>ich</strong><br />
fahre lieber in der Nacht.“ er sah m<strong>ich</strong> kurz an dann fuhr er fort, „Montag wollte <strong>ich</strong> wieder zurück<br />
sein. Und nächste Woche kommen zwei Engel her. Dann das Wochenende kommt deine Mutter. Also<br />
genieße jede freie Minute. Gab ist auch noch n<strong>ich</strong>t mit dir fertig.“ Warnte er m<strong>ich</strong> vor.<br />
Trotz seiner Warnung waren es anstrengende zwei Wochen, seitdem <strong>ich</strong> in der Hütte lebte. Die Treffen<br />
der Engel fielen meiner Meinung n<strong>ich</strong>t gut aus. Alle Engel waren nett, sie sahen gut aus waren<br />
sympathisch. Doch das war es auch schon.<br />
Das Reisen mal dahin mal dorthin war das schlimmste an der Sache. Ebenso wie Gabriels Kaufgelüste.<br />
Er war s<strong>ich</strong> mit Sue einig das <strong>ich</strong> keinerlei Mitspracherecht mehr habe. Ich musste nur dastehen und<br />
m<strong>ich</strong> an und auskleiden. Ein Kommentar wurde mir verboten.<br />
Raphael hielt s<strong>ich</strong> erstaunl<strong>ich</strong> <strong>ich</strong> konnte es zunächst kaum glauben an sein Wort. Er spielte den Begleiter<br />
als sei niemals etwas zwischen uns gewesen. Aus seiner S<strong>ich</strong>t war es das ja auch. Doch <strong>ich</strong><br />
sehnte m<strong>ich</strong> noch immer nach ihm. Außerdem lernte <strong>ich</strong> ihn besser kennen, was n<strong>ich</strong>t gerade gut<br />
war für meine Gefühlswelt.<br />
Auch hörte <strong>ich</strong> ihn oft in meinen Gedanken, das sprach <strong>ich</strong> natürl<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t an. Das waren meine Fantasien<br />
und unter keinen Umständen wollte <strong>ich</strong> das jemand davon erfuhr. Auch die erregenden Träume,<br />
die <strong>ich</strong> hatte, behielt <strong>ich</strong> für m<strong>ich</strong>. Was n<strong>ich</strong>t ganz einfach war, wenn man bedenkt, dass <strong>ich</strong> mit<br />
zwei Engeln zusammenlebte.<br />
Für heute war meines Wissens kein Treffen geplant, also rekelte <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> in Mikes Bett. Gab war<br />
gestern Abend weggefahren er wollte heute im Laufe des Tages zurückkommen. Wie <strong>ich</strong> Raphael<br />
kannte, war er in seinem Zimmer und würde s<strong>ich</strong> den Tag über n<strong>ich</strong>t sehen lassen.<br />
So zog <strong>ich</strong> meine Schlumperklamotten an, machte mir mein Frühstück. Das, aus einer Tasse Kaffee<br />
bestand. Und setzte m<strong>ich</strong> nach draußen. Nun Anfang Mai war das Wetter sehr mild. Ich ging ein wenig<br />
Auf und Ab, vermisste meine Wanderungen. Schließl<strong>ich</strong> ging <strong>ich</strong> wieder hinein, wenig mit mir<br />
anzufangen.<br />
Seufzend nahm <strong>ich</strong> mir einen Apfel. Und siehe da der Herr beehrte m<strong>ich</strong> mit seiner Gesellschaft. Wie<br />
aus dem Modekatalog entsprungen, kam er die Treppe herunter. Mir wurde schmerzl<strong>ich</strong> bewusst,<br />
wie <strong>ich</strong> aussah. Haare zum Pferdeschwanz zusammengebunden und einen alten Jogginganzug an.<br />
Genauso wie <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> fühlte, sah Raphael m<strong>ich</strong> abschätzend an. „So willst du deine Mutter vom Flughafen<br />
abholen?“<br />
Mit weit geöffnetem Mund, Raphael anstarrend fragte <strong>ich</strong>, „Meine Mutter?“<br />
„Sie kommt heute, hast du das vergessen?“<br />
Das hatte <strong>ich</strong> in der Tat, verdrängt um es wörtl<strong>ich</strong> zu sagen.<br />
„Wann, wie viel Uhr!“ lief in Mikes Zimmer wieder zurück. „Ich muss nach Haus, die Wohnung aufräumen,<br />
putzen. Verdammt warum hast du mir das n<strong>ich</strong>t eher gesagt. Ich langweile m<strong>ich</strong> den ganzen<br />
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