Welchen Weg gehe ich.pdf
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„Es geht n<strong>ich</strong>t um das verdammte Referat, Claire!“ fauchte Raphael m<strong>ich</strong> an, „sondern was ist passiert!“<br />
„N<strong>ich</strong>ts! Ben stand hier, faselte irgendetwas. Was ihr für miese Freunde seid und Ähnl<strong>ich</strong>es. Meine<br />
Gedanken kreisten nur um das Handy, das in meiner Tasche lag. Ben gab mir meine Tasche und <strong>ich</strong><br />
bin ins Bad und habe Toni angerufen. Das ist alles!“<br />
Raphael starrte m<strong>ich</strong> ungläubig an, „Er hat d<strong>ich</strong> hinaus<strong>gehe</strong>n lassen?“<br />
„Ja! Warum auch sollte er m<strong>ich</strong> daran hindern?“ die drohenden Worte, die Ben sagte, verschwieg <strong>ich</strong>.<br />
Raphael sah m<strong>ich</strong> angespannt an, „Dass Ben ihr gedroht hat, verheiml<strong>ich</strong>t dieses sture Weib. Auch<br />
das sie Angst hatte!“<br />
„Wie kannst du das Wissen? Oder warst du schon hier? Und hast alles beobachtet, das kannst du ja<br />
so gut!“ warf <strong>ich</strong> ihm wütend vor.<br />
„Nein, leider n<strong>ich</strong>t!“ erwiderte er grimmig. Auf diese Reaktion war <strong>ich</strong> keineswegs gefasst, der Vorwurf<br />
blieb aus. Erstaunt begegnete <strong>ich</strong> seinem Blick. Und schon wurde <strong>ich</strong> wieder von diesen Mann<br />
gefesselt.<br />
Gab unterbrach mit einem lauten undefinierbaren Geräusch die Stille. Lachend hielt er s<strong>ich</strong> die Seite.<br />
Sah von mir zu Raphael und wieder zurück. Tränen aus den Augen wischend und hieb auf den Tisch<br />
ein.<br />
Mike begnügte s<strong>ich</strong> mit einem Grinsen. Während <strong>ich</strong> überlegte, welche Pointe mir entgangen war.<br />
Raphael nörgelte über Freunde und ihren seltsamen Humor.<br />
„Dass <strong>ich</strong> das erlebe!“ gluckste, Gab, „der alles verstehende! Der Vertraute der Weibl<strong>ich</strong>keit! Der<br />
Liebling aller Damen! Ha! Jetzt endl<strong>ich</strong>, mal eine die ihm die Zähne zeigt! Zu schön!“ schnaufte Gab<br />
lachend. Mit Gabs Ausbruch konnte <strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>ts anfangen, doch Raphael schon. Sowie auch Mike der<br />
s<strong>ich</strong> um eine unbeteiligte Miene bemühte.<br />
„Was wollt ihr! Ich habe es euch gesagt! Wenn ihr mir keinen Glauben schenkt, seid n<strong>ich</strong>t überrascht.“<br />
Brüskiert sah Raphael seine Freunde an, „ihr habt ja nun selbst gehört, wie sie m<strong>ich</strong> provoziert!“<br />
Ich ihn? Was bildete er s<strong>ich</strong> ein? Seit unserer ersten Begegnung war er, derjenige. Der m<strong>ich</strong>, auf jede<br />
nur erdenkl<strong>ich</strong>e Art und Weise, bis aufs Blut reizte. Und das sagte <strong>ich</strong> dem eingebildeten Kerl auch!<br />
Sehr zum Vergnügen Gabs, der mit Beifall meine Rede unterstr<strong>ich</strong>. Während Raphael Wortgewand<br />
konterte. Mike setzte dem ein Ende, indem er strafend in die Runde blickte.<br />
Trotzdem st<strong>ich</strong>elte Gab weiter. So manche Spöttelei musste <strong>ich</strong> mir anhören. Was n<strong>ich</strong>t gerade<br />
schlimm war, denn untereinander foppten sie s<strong>ich</strong> genauso. Ich lernte Gab besser einzuschätzen. Der<br />
zu gern herausforderte andersherum auch liebenswürdig einsteckte. Besonders Raphaels ironische<br />
zum Teil sarkastische Art, die er mit Humor milderte, faszinierte m<strong>ich</strong>.<br />
Mike dagegen hielt s<strong>ich</strong> zurück, gab ab und an einen passenden Kommentar dazu. Er hob auch die<br />
vergnügl<strong>ich</strong>e Runde auf und bat m<strong>ich</strong> mit ihm spazieren zu <strong>gehe</strong>n. Raphael machte Anstalten mitzu<strong>gehe</strong>n.<br />
Doch auf einem Blick von Mike setzte er s<strong>ich</strong> wieder, m<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t aus den Augen lassend.<br />
Mike re<strong>ich</strong>te mir meine Jacke, schweigend traten wir auf die Veranda hinaus. Und <strong>ich</strong> genoss den<br />
Ausblick. Eine Wiese zog s<strong>ich</strong> bis zum See zu beiden Seiten vom Wald begleitet. Über dem See flogen<br />
Vögel emsig hin und her, sie schienen die warme Luft genauso zu genießen wie <strong>ich</strong> auch.<br />
Wir schlenderten die Wiese zum See entlang. Mike machte an einem Baumstamm halt und lud m<strong>ich</strong><br />
ein, m<strong>ich</strong> neben ihn zu setzen. „Claire <strong>ich</strong> habe dir einiges zu sagen!“ stellte Mike ernsthaft fest. Irgendwie<br />
wollte <strong>ich</strong> davon laufen, denn <strong>ich</strong> fühlte m<strong>ich</strong> auf einmal sehr unwohl.<br />
„Claire, die Figuren die du geschenkt bekommen hast! Sagen sie dir etwas?“<br />
„Nein, eigentl<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t! Außer das sie die drei Erzengel darstellen.“<br />
„Bitte Claire!“ wissend sah m<strong>ich</strong> Mike an. „in der Pizzeria hattest du dir einiges vorgestellt.“<br />
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