10.02.2013 Aufrufe

Welchen Weg gehe ich.pdf

Welchen Weg gehe ich.pdf

Welchen Weg gehe ich.pdf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

„Ra- Raph-ael“ schluchzend nach Luft holend.<br />

„Na da hast du dir aber ein Ei gelegt! Ha das geschieht dir recht! Raphaels Frau; er wird d<strong>ich</strong> in Stücke<br />

reißen.“<br />

„Hör doch mal auf, Alexa! Ich habe n<strong>ich</strong>ts damit zu tun. Wann habe <strong>ich</strong> jemals eine Frau zum weinen<br />

gebracht. Niemals sage <strong>ich</strong> dir. Das war Gabriel!“ wies er alle schuld von s<strong>ich</strong>. „Claire, nun sag doch<br />

was!“<br />

Meinen Ausbruch unter Kontrolle haltend bestätigte <strong>ich</strong> Luzifers Aussage. „Es tut mir leid, das wollte<br />

<strong>ich</strong> auch n<strong>ich</strong>t. Nur sah Gab so fertig aus, er war so trostlos so niedergeschlagen. Das kann <strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t<br />

ertragen ihn so zu sehen und <strong>ich</strong> kann n<strong>ich</strong>ts für ihn tun, wo er doch immer für m<strong>ich</strong> da war.“ und<br />

fing wieder an.<br />

Alexa nahm m<strong>ich</strong> mütterl<strong>ich</strong> in die Arme, „Ja das ist der Krieg, das nimmt sogar die hartgesottenen<br />

mit.“<br />

„Und <strong>ich</strong> sitze hier herum! Warum lassen sie m<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t mitkämpfen?“ fluchte Luzifer so laut das die<br />

Mauern anfingen, zu beben.<br />

„Das weißt du doch! Also hör auf zu lamentieren und bring uns einen Schnaps! Der beruhigt die Nerven.“<br />

„Nein n<strong>ich</strong>t nötig, <strong>ich</strong> komm schon klar. Das ist überhaupt n<strong>ich</strong>t meine Art einfach so loszuheulen.<br />

Entschuldige Luzifer, Alexa <strong>ich</strong> denke <strong>ich</strong> <strong>gehe</strong> jetzt erst einmal nach Haus. Das ist mir so peinl<strong>ich</strong>.“<br />

Verstohlen wollte <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> davonmachen, doch Luz hielt m<strong>ich</strong> auf. „Sobald <strong>ich</strong> etwas Genaueres weiß<br />

benachr<strong>ich</strong>tige <strong>ich</strong> d<strong>ich</strong>.“<br />

Wie konnte <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> nur so benehmen? Schnell verzog <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> nach Haus. Gott sei dank sprach m<strong>ich</strong><br />

niemand an. Endl<strong>ich</strong> zu Haus wusch <strong>ich</strong> mir gründl<strong>ich</strong> das Ges<strong>ich</strong>t. Das war einfach nur peinl<strong>ich</strong>. Gab<br />

erschien n<strong>ich</strong>t in seiner strahlender Laune und Claire heulte s<strong>ich</strong> die Seele aus dem Leib. Gab sein<br />

Firmament, es war erloschen, tiefe Traurigkeit war darin nur reine Trauer.<br />

Was war nur los? Über meine Grübeleien musste <strong>ich</strong> eingeschlafen sein, denn jemand tippte mir auf<br />

die Schulter. „Geht es dir gut?“ vor mir kniete Raphael, auch er sah erbärml<strong>ich</strong> aus. Ohne ein Wort<br />

klammerte <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> an seinen Hals fest. Ruhig zog m<strong>ich</strong> er m<strong>ich</strong> auf seinen Schoß, die Tränen liefen<br />

mir unaufhaltsam. Sie liefen einfach.<br />

Wie lange Raphael m<strong>ich</strong> hielt, weiß <strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t doch <strong>ich</strong> spürte, wie unruhig er wurde, „Du willst wieder<br />

los?“ jammerte <strong>ich</strong> in seinen durchnässten Pullover.<br />

„Ich muss! Claire du hast Gabriels Verzweiflung seine Trauer in d<strong>ich</strong> aufgenommen. Es wurde ihm<br />

erst bewusst, als er einige Stunden geschlafen hat. Du kannst es nur herauslassen das wird einige Zeit<br />

dauern, denn er nimmt all diese Gefühle in s<strong>ich</strong> auf, <strong>ich</strong> meine von allen Engeln. Das ist seine Gabe<br />

die Verzweiflung und Trauer aufzunehmen. Nun hast du ihm diese Last abgenommen, schäme d<strong>ich</strong><br />

also n<strong>ich</strong>t. Jede einzelne Träne ist die Träne eines Engels.“<br />

Ich konnte nur nicken. „Du hast sehr viel für Gabriel getan für uns alle! Deshalb habe <strong>ich</strong> auch deiner<br />

Idee mit dem Hospital zugestimmt. Die ersten Patienten sind schon da, es ist alles geregelt. Weine<br />

d<strong>ich</strong> aus! Kayle wird später nach dir sehen, zuerst muss er noch die Freiwilligen unterweisen.“ Wiederum<br />

nickte <strong>ich</strong> nur. „Claire du musst m<strong>ich</strong> schon loslassen!“ <strong>ich</strong> nickte wieder nur.<br />

„Raphael <strong>ich</strong> nehme sie dir ab! Keine Sorge <strong>ich</strong> kümmere m<strong>ich</strong> um sie!“ nur widerwillig übergab Raphael,<br />

m<strong>ich</strong> an Sel. „Raphael!“ rief <strong>ich</strong>.<br />

„Ich bin noch da.“<br />

„Sei vors<strong>ich</strong>tig! Seid alle vors<strong>ich</strong>tig!“<br />

„Aber ja!“ er sah noch mal in mein verheultes Ges<strong>ich</strong>t.<br />

Kann ein Mensch so viel weinen? Mir kam es vor als hätte <strong>ich</strong> monatelang n<strong>ich</strong>ts anders mehr getan.<br />

Heulen, in Weinkrämpfen verfallen, um dann erschöpft einzuschlafen. Wieder und wieder.<br />

195

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!