Welchen Weg gehe ich.pdf
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chend. Während Sue auf Gab zustürmte, ihn ein liebes riesiges Baby betitelte. Um ihm sodann die<br />
Tüten aus der Hand entwendete.<br />
Am Abend gingen wir ins Kino, und anschließend bummelten wir durch die Geschäfte. Die folgenden<br />
Tage ließ er s<strong>ich</strong> ständig etwas Neues einfallen.<br />
Nur am Freitagabend wollte <strong>ich</strong> unbedingt mit Sue zu Toni. Nachdem Gab mir ber<strong>ich</strong>tete die Treffen<br />
seien für diese Woche verschoben worden. Gab willigte ein, aber erst musste <strong>ich</strong> mit ihm nochmals<br />
shoppen <strong>gehe</strong>n. Dies gestaltete s<strong>ich</strong> diesmal ruhiger.<br />
Der Abend bei Toni zog s<strong>ich</strong> länger hin, als es übl<strong>ich</strong> war. Sue hatte ihren freien Samstag, wie immer<br />
erschien Niklas, um Sue abzuholen. Gab war bereits da und wir verquatschten uns. Toni schloss irgendwann<br />
die Pizzeria und gesellte s<strong>ich</strong> zu uns. Erst behandelte er, Gab zurückhaltend, doch Gabs<br />
Charme und Freundl<strong>ich</strong>keit konnten auch Männer n<strong>ich</strong>t widerstehen.<br />
Niklas und Sue erzählten von ihren Tanzstunden, kurzerhand führten sie ihre neu erlernten Fähigkeiten<br />
vor. Niklas beschwerte s<strong>ich</strong> über Sue, da sie ständig versuchte das Zepter in die Hand zu nehmen.<br />
Gabriel und Toni gaben Niklas scherzhafte Tipps, wie er Sue führen sollte. „Dann ihr, Oberschlauen<br />
versucht es selbst!“ ließ er s<strong>ich</strong> missmutig auf den nächsten Stuhl nieder. Dies ließen sie s<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t<br />
zweimal sagen.<br />
Gab war ein ausgeze<strong>ich</strong>neter Tänzer, auch Toni machte eine gute Figur. Sie wirbelten Sue abwechselnd<br />
wie eine Puppe durch das Restaurant. Während sie Niklas ärgerten. Auch m<strong>ich</strong> verschonten sie<br />
keineswegs. „Lass d<strong>ich</strong> einfach führen.“ Meinte Gab voller Vertrauen, er kannte meine Schwierigkeiten<br />
noch n<strong>ich</strong>t.<br />
„Es sind deine Füße!“ Warnte <strong>ich</strong> ihn vor.<br />
Doch erstaunl<strong>ich</strong>erweise konnte <strong>ich</strong> mit Gab einigermaßen gut tanzen. Es war sogar ein Vergnügen.<br />
Obwohl <strong>ich</strong> mir wie vorkam, als hätte <strong>ich</strong> gerade einen Stock verschluckt.<br />
„Das musst du mir beibringen, Gab!“ So bekam <strong>ich</strong> meine erste Tanzlektion.<br />
Erhitzt und an<strong>gehe</strong>itert vollführten meine Füße, noch auf der Heimfahrt die neu erlernten Schritte. In<br />
der Hütte legte <strong>ich</strong> direkt eine CD ein und bat ihn um einen Tanz. Ergeben erfüllte Gab, mein betteln.<br />
„Diese Drehung, zeig mir noch mal, wie das geht!“ forderte <strong>ich</strong> ihn auf.<br />
„In Ordnung aber dann ist Feierabend!“<br />
„Das eine Lied noch, Bitte!“<br />
Gab verdrehte die Augen, „Ich, habe ein Un<strong>gehe</strong>uer erweckt!“ nahm aber lachend die Tanzhaltung<br />
ein.<br />
Wieder und wieder übten wir diese Drehung, bis Gab s<strong>ich</strong> weigerte.<br />
„Nur einen Tanz! Bitte Gab! Von mir aus ohne die Drehung. Man soll doch, mit einem Erfolg aufhören,<br />
zu üben!“ überredete <strong>ich</strong> ihn.<br />
„Na gut, du Quälgeist! Doch diesmal werde <strong>ich</strong> dir keine Hilfestellung geben. Wir tanzen in einem<br />
durch.“<br />
Ich trat ihn auf dem Fuß, „Weiter!“ befahl er mir, und es klappte ganz gut.<br />
„Danke, du bist ein Schatz!“<br />
Gab verbeugte s<strong>ich</strong> galant. „Für d<strong>ich</strong> immer, Kleines!“ <strong>ich</strong> nahm die Gläser und die Flasche Wein, um<br />
sie wegzuräumen und Gab ging zum CD-Regal. Erschrocken blieb mir die Luft weg. In der dunklen<br />
Ecke der Treppe stand Raphael mit vor der Brust verschränkten Armen. Ich erkannte nur das Funkeln<br />
in seinen Augen.<br />
„Hallo!“ begrüßte <strong>ich</strong> ihn, mühsam Atem holend. Schweigend ging er in sein Zimmer hinauf.<br />
„Was war das?“ und sah Gab ratlos an.<br />
Gab zuckte die Achseln, „Keine Ahnung. Vielle<strong>ich</strong>t hatte er einen schlechten Abend.“<br />
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