Welchen Weg gehe ich.pdf
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„Ja, mein Mann und <strong>ich</strong> trennten uns, als David drei war.“ Sie ließ ihren Sohn n<strong>ich</strong>t aus den Augen,<br />
„<strong>ich</strong> denke <strong>ich</strong>, wir haben sie und ihre Freunde lange genug aufgehalten.“<br />
„Nein, nein.“ Vers<strong>ich</strong>erte <strong>ich</strong> ihr, „mein Freund kann sehr gut mit Kindern um<strong>gehe</strong>n!“ versuchte <strong>ich</strong><br />
ihre Besorgnis zu mildern. Das schien sie tatsächl<strong>ich</strong> zu beruhigen, sei entspannte s<strong>ich</strong> ein wenig.<br />
„Mir kam er auch vertrauensvoll vor. Normalerweise hätte <strong>ich</strong> David n<strong>ich</strong>t mit einem Fremden <strong>gehe</strong>n<br />
lassen. Was er ihm wohl sagt? Ich hoffe er …“<br />
„Sie können meinen Freund vertrauen! Er …“<br />
„Ah! Sie kommen!“ unterbrach m<strong>ich</strong> die Frau. Erle<strong>ich</strong>tert sah <strong>ich</strong> wie Gab mit David an der Hand zurückkommen.<br />
Azael verblieb noch am See.<br />
Die Frau ging schnell ihrem Sohn entgegen, der nun lachend auf sie zulief. Ich folgte ihr und der Hoffnung<br />
das Gab dem Jungen helfen konnte.<br />
Die Mutter umarmte ihren Sohn und fragte nach. David sah hinauf zu Gabriel und erklärte seiner<br />
Mutter, dass dies ein Gespräch unter Männern gewesen sei. „Ich weiß, dass es Opa im Himmel gut<br />
geht, Mom. Und nun werde <strong>ich</strong> tüchtig lernen, damit Grandpa stolz auf m<strong>ich</strong> ist. Ich will doch Arzt<br />
werden! Dann kann <strong>ich</strong> kranken Menschen helfen!“<br />
„Ja mein Schatz! Wenn du Arzt werden möchtest!“ sie sah Gab dankbar an und forderte David auf<br />
s<strong>ich</strong> zu verabschieden. Was er auch tat.<br />
Wir schauten ihnen nach, keine fünf Schritte entfernt, riss David s<strong>ich</strong> los und rannte auf uns zu. „Claire!“<br />
unbewusst hockte <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> hin. „Wenn <strong>ich</strong> groß und alt bin, dann kommst du mit deinem Engelmann!<br />
Ja?“ fragte er m<strong>ich</strong> flüsternd. Ich konnte nur nicken. „Gut dann brauche <strong>ich</strong> keine Angst zu<br />
haben!“ teilte David mir ernsthaft mit, dann rannte er zu seiner Mutter zurück.<br />
Und nun begriff <strong>ich</strong> erst seine Frage und was dahinter steckte. Fröstelnd stand <strong>ich</strong> auf, lehnte m<strong>ich</strong><br />
Trost suchend an Gabriel. „Ist es das? Begleitet ihr Sterbende?“<br />
„Wenn sie uns darum bitten. Ja!“<br />
„Was habt ihr, David erzählt?“<br />
Der Engel, der m<strong>ich</strong> tröstend im Arm hielt, winkte David zu. Anstatt mir eine Antwort zu geben. „Er<br />
ist ein prächtiger kleiner Kerl!“<br />
„Gabriel!“<br />
„David brauchte nur Trost!“ murmelte er.<br />
„Trost? Nun <strong>ich</strong> denke du hast ihm einiges mehr als das gegeben.“<br />
„Aber Kleines! Das ist unsere Aufgabe!“<br />
„Und wie verhält s<strong>ich</strong> das mit eurer Zurückgezogenheit? Ihr sagtet ihr hättet Gründe …“<br />
„David ist ein Kind! Er brachte Hilfe, wir halfen ihm! Mehr ist dazu n<strong>ich</strong>t zu sagen.“ Er sah m<strong>ich</strong> mit<br />
seinen unendl<strong>ich</strong>en blauen Augen an. „Ist das Verhör nun beendet, Frau Inspektor?“ keine weitere<br />
Information würde <strong>ich</strong> erfahren, ergeben löste <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> aus seiner Umarmung.<br />
„Also so wie immer! Lasst Claire im Ungewissen!“ murrte <strong>ich</strong> düster. Gab lachte herzl<strong>ich</strong> auf.<br />
Weiter ging die Rundreise durch New York. Sie zeigten mir n<strong>ich</strong>t nur die schönen Aspekte dieser<br />
Stadt. Auch die sozialen Brennpunkte bekam <strong>ich</strong> zu sehen. Ich erfuhr das Azael hier wirkte. „Für jedes<br />
Kind, das den Absprung schafft, bin <strong>ich</strong> dankbar. Es ist schwierig, denn sobald sie ein gewisses Alter<br />
erre<strong>ich</strong>en, sind sie für Gangs, Dealer und Zuhälter eine willkommene Beute.“ Meinte Azael traurig.<br />
Man merkte ihm an das es ihm Nahe ging.<br />
„Aber wieso schreitet ihr n<strong>ich</strong>t mit aller Macht ein?“ <strong>ich</strong> dachte an ihre mentalen Fähigkeiten, die<br />
Kraft die sie besaßen, die Gelder die ihnen zur Verfügung standen.<br />
Azael antwortete mir leidenschaftl<strong>ich</strong> darauf. „Was sollen wir tun? Die Menschen unseren Willen<br />
aufzwängen. Sie kontrollieren? Was machen wir mit denen die s<strong>ich</strong> gegen uns wehren? Mit Gewalt<br />
bändigen? Nein, wir können nur denen helfen die Hilfe suchen.“ Bitter hallten die Worte in mir nach.<br />
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