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Welchen Weg gehe ich.pdf

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„Claire hat m<strong>ich</strong> bisher n<strong>ich</strong>t um Hilfe gebeten. Im Gegenteil sie geht mir aus dem <strong>Weg</strong>.“<br />

„Dann spr<strong>ich</strong> ein Machtwort!“ forderte Azael, jedes Mal wenn <strong>ich</strong> etwas sagen wollte fuhren die beiden<br />

dazwischen. „Das ist n<strong>ich</strong>t meine Aufgabe!“<br />

„Das ist ganz allein meine Sache! Meint ihr mit einem Donnerwetter, schweigen die Lästerzungen<br />

oder mit neuem Getratsche? Männer, wie dumm ihr doch seid!“<br />

Die Beiden sahen m<strong>ich</strong> blöd grinsend an, <strong>ich</strong> schnaufte und überließ sie s<strong>ich</strong> selbst. Bevor Luzifer<br />

ging, suchte er m<strong>ich</strong> noch mal auf. „Komm m<strong>ich</strong> Besuchen Claire, dann kannst du dir wenigstens deinen<br />

Frust von der Seele reden. Ich bin n<strong>ich</strong>t dein Feind!“<br />

„Ich weiß, doch das bringt noch mehr Gerede, bald ist alles vorbei und <strong>ich</strong> kann wieder nach Haus.<br />

Wen interessiert es dann noch? Sie werden neue Tratschereien finden.“ Luzifer sagte n<strong>ich</strong>ts dazu,<br />

sondern schüttelte nur sein Haupt und ging.<br />

Azael war einer der schwierigen Patienten, er war teilweise unausstehl<strong>ich</strong> und sein Umfeld badete in<br />

seinen Launen. Da kam mir eine Idee <strong>ich</strong> sprach mit Alexa und sie stimmte mir zu. Ein Versuch war es<br />

wert. Also setzte <strong>ich</strong> meine Idee in die Tat um. „Hallo Azael, heute wirst du verlegt!“ meinte <strong>ich</strong> vergnügt,<br />

packte seine Habe auf sein Bett und schob ihn hinaus. „Claire was soll das? Ich will n<strong>ich</strong>t woanders<br />

hin! Weib, bring m<strong>ich</strong> zurück, sonst …“<br />

„Was sonst? Willst du hinter mir herhumpeln? Deine bösen Blicke kannst du ebenfalls sparen, da hat<br />

dir Raphael einiges voraus.“ K<strong>ich</strong>erte <strong>ich</strong>.<br />

„So hier hast du eine bessere Auss<strong>ich</strong>t auf den Park. Mehr Ruhe und du kannst Elias tägl<strong>ich</strong> vorlesen,<br />

im Gegenteil zu dir ist er ein vorbildl<strong>ich</strong>er Patient, Azael.“ Damit verschwand <strong>ich</strong> aus dem Raum, zwar<br />

hörte <strong>ich</strong> Azael noch schimpfen doch hoffte <strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t mehr lange. Gegenüber wurde die Tür geöffnet,<br />

Kayle trat aus dem OP. „Wieder ein neuer?“ erkundigte <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong>, „Nein <strong>ich</strong> habe nur einen Moment<br />

Ruhe gebraucht. Gehen wir ein paar Minuten?“<br />

„Sonst gern aber <strong>ich</strong> habe noch zu tun. Tut mir leid, Kayle. Myriel wieder für Alexa unterwegs?“ er<br />

grinste grimmig. „Sie meint bald wachsen ihr Kräuter aus den Ohren.“ Bevor s<strong>ich</strong> unsere <strong>Weg</strong>e<br />

trennten, meinte Kayle er käme vielle<strong>ich</strong>t später noch vorbei. „Dann bring Myriel mit!“ zog <strong>ich</strong> ihn<br />

lachend auf, „Dann meine Liebe, werde <strong>ich</strong> der Liebe frönen!“ grinste er frech zurück.<br />

Ich war gerade in der Küche, als es klopfte, „Kayle? Ich bin hier hinten willst du auch einen Wein?“<br />

„Klar!“ bewaffnet mit Flasche und Gläsern ging <strong>ich</strong> ins Wohnzimmer, doch da war niemand. Auf der<br />

Terrasse wunderte <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> noch. Denn Kayle saß gerne im Wohnzimmer.<br />

Doch draußen saß ein völlig anderer. Es war Niko, eigentl<strong>ich</strong> hieß er anders aber wie gesagt diese<br />

unaussprechbaren Namen.<br />

„Hallo Claire! Äh die sind für d<strong>ich</strong>!“<br />

„Pralinen? Wow, das du dir das gemerkt hast, danke.“ Freute <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong>.<br />

„Ist das wenigste! Du erwartest Besuch, <strong>ich</strong> werd dann mal wieder.“<br />

„Aber nein, bleib doch. Kayle wollte nur vorbeikommen.“<br />

„Ich will n<strong>ich</strong>t stören.“<br />

„Blödsinn setze d<strong>ich</strong>! Du magst Wein? Ansonsten …“<br />

„Wein ist in Ordnung, wenn es dir wirkl<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>ts ausmacht, bleibe <strong>ich</strong> gern. Ehrl<strong>ich</strong> gesagt war <strong>ich</strong><br />

heute ein bisschen einsam und im Haus ist mir zu viel Trubel.“<br />

„Verstehe!“ Als er im Spital lag, mochte <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> gern mit Niko unterhalten. Der folgende Abend war<br />

im Grunde eine Fortsetzung unserer Gespräche.<br />

Zwar war <strong>ich</strong> morgens gerädert, doch für die angenehme Abwechslung nahm <strong>ich</strong> das gerne in Kauf.<br />

Natürl<strong>ich</strong> bemerkte Azael meine Müdigkeit und zog m<strong>ich</strong> entsprechend auf. „Weißt du eigentl<strong>ich</strong>,<br />

mein Lieber, wie sehr <strong>ich</strong> dir wehtun kann?“ Konterte <strong>ich</strong> frech, „zum Beispiel könnte <strong>ich</strong> …“<br />

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