Welchen Weg gehe ich.pdf
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„Wann werde <strong>ich</strong> ihn kennenlernen?“<br />
„Claire dein Begleiter ist Raphael!“<br />
„Nein!“ entfuhr es mir.<br />
„Dir bleibt keine andere Wahl!“ bestimmte Raphael grimmig.<br />
„Du … wie hast du denn die anderen verkuppelt, deine Freundschaft kenne <strong>ich</strong> ja schon zur Genüge.<br />
Wie sieht deine beratende Tätigkeit denn aus?“ erbost über die Order von ihm. Wie zwei Kampfhähne<br />
saßen wir uns gegenüber. In Raphaels Augen zog Sturm auf, doch <strong>ich</strong> w<strong>ich</strong> seinem drohenden<br />
Blick n<strong>ich</strong>t aus. Herausfordernd r<strong>ich</strong>tete <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> auf.<br />
„Raphael! Claire! Seid vernünftig!“<br />
Wir rührten uns keinen Zentimeter, keiner gab nach. „Verdammt noch mal! Hört auf!“ Mike fluchen<br />
zu hören, brachte m<strong>ich</strong> zur Vernunft.<br />
„Hör zu Mike, …“ setzte <strong>ich</strong> an.<br />
„Nein du und Raphael werdet mir zu hören und zwar sehr genau. Denn <strong>ich</strong> werde es nur einmal sagen.<br />
Benehmt euch wie Erwachsene. Du Raphael wirst deinen Pfl<strong>ich</strong>ten nachkommen und du Claire<br />
wirst Raphael als Begleiter akzeptieren!“ erbost sah Mike uns an, ruhiger fuhr er fort, „Claire, Raphael<br />
ist der beste Begleiter! Er hat die Erfahrung, er wird dir den r<strong>ich</strong>tigen <strong>Weg</strong> weisen, und dir beratend<br />
zur Seite stehen.“<br />
Der einzige der s<strong>ich</strong> köstl<strong>ich</strong> amüsierte war Gab, „Eine Frau die Raphael die Stirn bietet, so was ist<br />
noch nie geschehen! Ich freue m<strong>ich</strong> darauf, die nächsten Wochen mit euch zu verbringen! Langweilig<br />
wird das bestimmt n<strong>ich</strong>t!“ teilte Gab uns freudig mit.<br />
Mike fixierte uns noch immer, „Der Tag war lang! Für uns alle, das Beste wir <strong>gehe</strong>n schlafen!“ das war<br />
ein Befehl und so fasste das jeder auf, ohne weiteren Kommentar.<br />
An Schlaf war n<strong>ich</strong>t zu denken, ein Gedanke jagte den Nächsten, <strong>ich</strong> fand keine Ruhe. Kurzerhand<br />
stand <strong>ich</strong> auf, schlüpfte in meine Sachen und trat hinaus auf die Veranda. Schlendernd ging <strong>ich</strong> am<br />
Waldrand entlang, die Erkenntnisse dieses Tages zu verstehen, einzuordnen.<br />
Da war so viel Unglaubl<strong>ich</strong>es, wo anfangen! In Gedanken versunken wanderte <strong>ich</strong> von einem Ende<br />
zum anderen, bis <strong>ich</strong> schließl<strong>ich</strong> am See stand. Versunken nahm <strong>ich</strong> einen Stein, ließ ihn übers Wasser<br />
hüpfen. Ich vergl<strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> mit diesem , in s<strong>ich</strong> drehenden Stück Fels. Einer unter vielen fristete er<br />
sein Dasein. Bis er aufgenommen, und in eine andere Welt hinein katapultiert wurde.<br />
Es wurde zeit Antworten zu finden! Ehrl<strong>ich</strong> zu mir selbst zu sein. Konnte oder wollte <strong>ich</strong> dieser Welt<br />
der Engel angehören. Was empfand <strong>ich</strong> für Raphael? Wie stand <strong>ich</strong> zu M<strong>ich</strong>ael? Würde <strong>ich</strong> den Ansprüchen<br />
der Engel genügen? Wenn <strong>ich</strong> bedachte wie alt und erfahren sie waren. Klein, unbedeutend<br />
kam <strong>ich</strong> mir ihnen gegenüber vor. Aber eines nach dem anderen die schwierigste Frage zuerst.<br />
Raphael, was war es das m<strong>ich</strong> zu ihm hinzog. Warum konnte <strong>ich</strong> alles vergessen, wenn er m<strong>ich</strong> ansah.<br />
War <strong>ich</strong> in Raphael verliebt? Nein, sei ehrl<strong>ich</strong> es ging tiefer, und doch war er unerre<strong>ich</strong>bar. Ich hatte<br />
keineswegs Mikes Worte vergessen; dein Begleiter habe keinen Wunsch s<strong>ich</strong> zu binden; dieses Empfinden<br />
musste <strong>ich</strong> verschließen dennoch war dies fair? Den Engeln; Bewerbern gegenüber, die Interesse<br />
an eine Bindung hatten. Darauf wusste <strong>ich</strong> keine Antwort! Nur eines war gewiss, in Raphael<br />
durfte <strong>ich</strong> nur den Begleiter sehen.<br />
Seufzend ließ <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> auf dem Baumstamm nieder. M<strong>ich</strong>ael, ja er war und ist mein Seelenverwandter.<br />
An ihn zu denken war tröstl<strong>ich</strong> und traurig zu gle<strong>ich</strong>. Er glaubte fest daran, dass <strong>ich</strong> dem gewachsen<br />
war. Sollte <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> auf seine Meinung verlassen? Darauf stützten und aufbauen? Den Engeln<br />
und auch mir eine Chance geben. Vielle<strong>ich</strong>t war einer darunter den <strong>ich</strong> Lieben lernen konnte.<br />
„Hast du eine Entscheidung getroffen?“ Gab stand wie aus dem n<strong>ich</strong>ts neben mir, daran würde <strong>ich</strong><br />
m<strong>ich</strong> nie gewöhnen.<br />
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