Welchen Weg gehe ich.pdf
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Als <strong>ich</strong> erschrocken aufsah, starrte <strong>ich</strong> in zuklappende Augenlider. Jede Spur von Heiterkeit verließ<br />
m<strong>ich</strong>. In mir brandete ein nie gekannter Zorn auf. Ein Hass, der m<strong>ich</strong> innerl<strong>ich</strong> verbrannte. „Diese<br />
hassverzerrte Fratze steht dir ganz und gar n<strong>ich</strong>t, meine liebe Claire.“ Er hielt m<strong>ich</strong> fest am Arm gepackt.<br />
„Ben! Wie schön d<strong>ich</strong> zu sehen!“ hörte <strong>ich</strong> Raphael, gefährl<strong>ich</strong> leise sagen, „Du wirst Claire sofort<br />
loslassen.“<br />
Ben lachte höhnisch auf, jeder Versuch m<strong>ich</strong> aus seinen Klauen zu befreien brachte n<strong>ich</strong>t das Geringste<br />
ein. „Raphael, du siehst ein wenig verärgert aus! Liegt es daran, dass <strong>ich</strong> dein neuestes Spielzeug in<br />
den Händen halte?“<br />
„Kaum“ antwortete Raphael seine Stimme klang ungewöhnl<strong>ich</strong> kalt. „Du hast lange gebraucht, bis du<br />
uns einen Besuch abstattest.“<br />
Ben versteifte s<strong>ich</strong> einen Moment, entspannte s<strong>ich</strong> sofort wieder. „Wie immer sehr einfallre<strong>ich</strong>, Raphael.<br />
Nur habe <strong>ich</strong> das Gelände genaustens observiert. Somit weiß <strong>ich</strong>, keiner deiner Brüder ist in<br />
der Nähe.“ Er gackerte in s<strong>ich</strong> hinein, „Bis die eintreffen, bist du Gesch<strong>ich</strong>te und die hier werde <strong>ich</strong><br />
meinen treuesten Gehilfen schenken. Aus dem Schatten trat Toni hervor, welch eine Wandlung, mit<br />
ihm vorgegangen war, konnte <strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t sagen.<br />
Er hatte n<strong>ich</strong>t das Geringste mit meinem vergangenen Freund zu tun. Dieser war mir fremd, er vermittelte<br />
eindeutig etwas Düsteres. Eine körperl<strong>ich</strong> spürbare Bedrohung ging von ihm aus. Der gepflegte<br />
junge Mann von einst sah abgerissen ja geradezu schäbig aus. Er vermittelte eine noch bösere<br />
Aura als Ben.<br />
Raphael trat einen Schritt vor, Ben warnte ihn er sollte s<strong>ich</strong> sofort wieder zurückziehen, „Sonst werde<br />
<strong>ich</strong> deinem Täubchen die Gurgel umdrehen.“ Toni jammerte verzweifelt auf, „Bitte Herr, du hast sie<br />
mir versprochen. Sie ist mein.“ Ben hingegen kümmerte s<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t um das Gejammer, sondern ließ<br />
Raphael keinen Augenblick aus den Augen. Der s<strong>ich</strong> vors<strong>ich</strong>tig rückwärts bewegte. Nachdem er überzeugt<br />
war, dass Raphael dort blieb, wandte er s<strong>ich</strong> zu Toni um. „Noch einen Ton von dir und <strong>ich</strong><br />
kümmere m<strong>ich</strong> selbst um die Schlampe. Sie hat etwas an s<strong>ich</strong> das sogar mir gefällt.“<br />
Er zog m<strong>ich</strong> noch näher an s<strong>ich</strong> heran. Schlang seinen Arm um meinen Hals. Dann tastete m<strong>ich</strong> ab<br />
dabei grunzte er obszön auf. „In der Tat! Mit dir werde <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> vergnügen.“ Er rieb seinen Unterleib<br />
über meinen Po, drückte m<strong>ich</strong> noch fester an s<strong>ich</strong>. Seinen schweren stoßweisen Atem in meinen Nacken<br />
hielt <strong>ich</strong> es n<strong>ich</strong>t länger aus und wehrte m<strong>ich</strong> aus Leibeskräften. Das schien ihn noch mehr zu<br />
erregen. „Warte die Zeit ab, meine Wilde. Bald gehörst du mir.“<br />
Toni wimmerte vor s<strong>ich</strong> hin. Auf den Knien kam er auf Ben zu, flehentl<strong>ich</strong> bettelnd. Der Rotz lief ihm<br />
aus der Nase vermischte s<strong>ich</strong> mit dem Spe<strong>ich</strong>el an seinem Kinn. Ben trat ihn gegen den Kopf ein<br />
Knarzen brechender Knochen war in der Stille zu hören. Toni kippte einfach ohne einen Ton von s<strong>ich</strong><br />
zu geben um. „Da waren`s nur noch zwei!“ k<strong>ich</strong>erte Ben zufrieden auf. „So Engel, nun zu dir! Leider<br />
werde <strong>ich</strong> meinen Plan ein wenig ändern müssen. Doch das tut n<strong>ich</strong>ts zur Sache. Los fahre deine Barrieren<br />
runter, will doch mal sehen, was in deinem Scheißhirn so vorgeht.“<br />
Raphael lächelte ihn nur höfl<strong>ich</strong> an. „Nun mach schon!“ fuhr Ben ihn gereizt an. „Oder um sie ist es<br />
geschehen!“<br />
„Warum sollte <strong>ich</strong>? Es ist einerlei du bringst uns später sowieso um. Wobei <strong>ich</strong> mir ernstl<strong>ich</strong> die Frage<br />
stelle, wie du das bei mir bewerkstelligen willst. Meine Wunden heilen schneller als das du sie mir<br />
zufügen kannst. Und gegen dein Wundermittelchen bin <strong>ich</strong> bereits immun.“<br />
„Warte es ab, Engel du erfährst es dann!“<br />
Raphael hingegen meinte, „Du benutzt also deine ererbte Gabe. Sag mir rein interessehalber, hast du<br />
so damit deine Schwester beeinflusst? Ja und deine Mutter ebenfalls, wir wussten, dass sie mit dir<br />
Kontakt hielt. Ich sehe es dir an, du hast sie also in den Tod getrieben.“<br />
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