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Welchen Weg gehe ich.pdf

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is hin, zu fordernden glühenden. Wie zärtl<strong>ich</strong> er sein konnte, um dann umso drängender fortzufahren.<br />

Mit war überhaupt n<strong>ich</strong>t mehr kalt, eher zu heiß und meine Müdigkeit einfach weggeblasen. Denk an<br />

was anderes, sonst vergewaltigst du den Engel noch. Was m<strong>ich</strong> überaus belustigte, doch wie würde<br />

er reagieren sollte <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> auf diese Art nähern. Wahrscheinl<strong>ich</strong> bekam er einen Wutanfall oder er<br />

verlachte m<strong>ich</strong>, bei meinem Versuch ihn zuverführen. Das sind nur Hirngespinste, Claire! Ermahnte<br />

<strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> ausschimpfend. Trotzdem lag <strong>ich</strong> stundenlang wach, bevor <strong>ich</strong> wieder einschlief.<br />

Als <strong>ich</strong> am nächsten Morgen aufwachte, lag <strong>ich</strong> allein auf dem Lager. Enttäuscht darüber, dass Raphael<br />

meine Gelüste übersah. Er hat es mitbekommen da war <strong>ich</strong> mir hundert Prozent s<strong>ich</strong>er. Nun du<br />

solltest deine kindischen romantischen Vorstellungen begraben. Raphael hat kein Interesse mehr an<br />

deinen Körper. Punkt!<br />

Es war noch immer kalt, Sahalim saß vor dem Zelteingang als wäre es das schönste Wetter. Er begrüßte<br />

m<strong>ich</strong> nur mit einem kurzen Kopfnicken. „Schlafen Sue und Niklas noch?“ er horchte in s<strong>ich</strong><br />

hinein. „Sie wachen gerade auf.“ <strong>ich</strong> wollte gerade zu ihnen als Sahalim meinte <strong>ich</strong> solle ihnen ein<br />

paar Minuten geben. Natürl<strong>ich</strong> wie dumm von mir. Also nahm <strong>ich</strong> einen Topf mit Wasser und stellte<br />

ihn auf das Feuer. „Haben wir noch Tee?“<br />

„Nur ein paar Krümel, es re<strong>ich</strong>t gerade noch für eine Tasse.“ Erteilte er mir Auskunft. Aufseufzend<br />

dachte <strong>ich</strong> an das eklige Gebräu, das mir gle<strong>ich</strong> bevorstand. Was würde <strong>ich</strong>, für einen heißen dampfenden<br />

Kaffee tun. „Warum machst du dir keinen Tee?“ <strong>ich</strong> sah Sahalim erstaunt an, „Das ist n<strong>ich</strong>t<br />

dein Ernst? Warum fragst du m<strong>ich</strong> so was?“<br />

Er zog die Achseln hoch, „Du magst den Tee aus Wurzeln n<strong>ich</strong>t. Du bekommst keinen Kaffee, den du<br />

dir ersehnst und trotzdem bereitest du dir keinen Tee zu. Warum?“<br />

„Ich wollte den Tee für Niklas nehmen!“<br />

„Aber morgen! Dann trinkt er das Gle<strong>ich</strong>e wie wir, was macht einen Tag aus?“<br />

„Im Grunde keinen. Doch für mein Gewissen einen Großen.“ Er sah m<strong>ich</strong> prüfend an und schüttelte<br />

dann den Kopf, „Ihr Menschen seid vielsch<strong>ich</strong>tig. Einerseits gönnst du keiner Frau Raphael zum anderen<br />

gibt’s du Niklas den letzten Rest. Erkläre!“ forderte Sahalim.<br />

„Sag mal, warst du zuvor nie bei den Menschen?“ die Vermutung hatte <strong>ich</strong> schon oftmals, doch bisher<br />

wagte <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> nie zufragen. „Nein! Noch niemals.“ Bestätigte er.<br />

„Warum jetzt?“<br />

„Raphael hat m<strong>ich</strong> darum gebeten, <strong>ich</strong> beruhige die Menschen.“ Deshalb also, Raphael machte s<strong>ich</strong><br />

seine Gabe zunutze. „Wo hast du vorher gelebt? Auf der Insel habe <strong>ich</strong> d<strong>ich</strong> nie gesehen.“ Er lächelte,<br />

„<strong>ich</strong> d<strong>ich</strong> schon! Immer wenn du im Meer schwimmen warst. Du liebst das Meer so wie <strong>ich</strong>. Die Sonne,<br />

wenn sie blutrot untergeht. Den Horizont in Orange färbt. Die Minuten der Ruhe zwischen Tag<br />

und Nacht. Die Dunkelheit, dann die Sterne, die s<strong>ich</strong> im Wasser spiegeln. Ich vermisse es.“<br />

Er zauberte ein realistisches Bild vor meinen Augen auf mit seinen Worten. „Ja, <strong>ich</strong> auch! Der Frieden,<br />

die Ruhe und die Einsamkeit! Hier ist es nie ruhig, ständig diese Geräuschkulisse. Ja <strong>ich</strong> vermisse<br />

die Insel!“ seufzend setzte <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> zu ihm, meine Hände am Feuer wärmend. „Du lebst also im<br />

Meer!“ noch wollte <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t von den Erinnerungen lösen.<br />

Sahalim nickte, „Bald werden wir uns gemeinsam an den Strand setzen.“ Ich schüttelte den Kopf,<br />

„Nein Sahalim, zur Insel werde <strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t mehr zurückkehren können und wollen.“ Und schüttelte, die<br />

schöne Erinnerung ab.<br />

„Sue steht auf!“ sagte er, dann wies er auf das kochende Wasser. Ich bereitete für uns den Tee zu.<br />

Sue ging gle<strong>ich</strong> darauf zu Niklas. „Wir müssen ihn verarzten, aber erst nach dem grausigen Zeug. Wo<br />

ist eigentl<strong>ich</strong> Raphael?“<br />

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