01.03.2013 Aufrufe

Techniktraining im Tischtennis Intervention und Evaluation

Techniktraining im Tischtennis Intervention und Evaluation

Techniktraining im Tischtennis Intervention und Evaluation

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Phase II: <strong>Evaluation</strong><br />

4. Programmevaluation als Methode für das <strong>Techniktraining</strong><br />

Das Thema <strong>Evaluation</strong> hat in der letzten Zeit maßgeblichen Einfluss in der<br />

Sportwissenschaft bekommen (vgl. Schwerpunkt auf dem dvs-Hochschultag 1999, Roth,<br />

Pauer & Reischle, 1999). Allerdings gibt es erst wenige Versuche, Programme in der<br />

Trainings- <strong>und</strong> Bewegungswissenschaft <strong>und</strong> <strong>Intervention</strong>en systematisch zu evaluieren<br />

(vgl. Lames, 1999). Diese in der psychologischen Literatur terminierte Programmevaluation<br />

(vgl. Borich & Jemelka, 1982; Hager, Patry & Brezing, 2000; Isaac & Michael,<br />

1978; Rossi, Freemann & Hofmann, 1988) soll <strong>im</strong> Folgenden in ihren möglichen<br />

Varianten dargestellt werden. Die <strong>Evaluation</strong> insbesondere der prozessbegleitenden<br />

Trainings- <strong>und</strong> Wettkampfforschung für die Sicherung der Praxisrelevanz von<br />

Forschungsprogrammen, einer umfassenden Betrachtung von Training sowie die daraus<br />

resultierenden forschungsstrategischen Konsequenzen sind evident (vgl. Lames, 1999, S.<br />

60 f.). Neben den bereits dargestellten Einzelfallbetrachtungen zur sport(-psychologischen)<br />

Begleitung von Athleten <strong>im</strong> Spitzensport gibt es eine Reihe von standardisierten<br />

<strong>Evaluation</strong>sformaten, die sich jedoch vor allem auf die sportpsychologischen Fragestellungen<br />

beziehen <strong>und</strong> weniger auf das <strong>Techniktraining</strong>. Beispielsweise haben Partigton<br />

<strong>und</strong> Orlick (1987) für den Spitzensport einen <strong>Evaluation</strong>sbogen zur Bewertung von<br />

Beratern entworfen (CEF: Sport Psychology Consultant <strong>Evaluation</strong> Form). Die <strong>Evaluation</strong><br />

beinhaltet eine Befragung von Athleten zur Einschätzung der <strong>Intervention</strong>en von<br />

Sportpsychologen. Die Autoren haben diesen Fragebogen an 104 kanadische<br />

Olympiateilnehmer verschiedener Sportarten verteilt. Fragen zu den <strong>Intervention</strong>sprogrammen,<br />

zur organisatorischen Abwicklung der <strong>Intervention</strong> uvm. konnten auf einer<br />

11-stufigen Skala beantwortet werden. Die Ergebnisse zeigen, dass die Athleten<br />

diejenigen Berater bevorzugen, die konkrete Probleme <strong>und</strong> Strategien <strong>im</strong> Sportalltag des<br />

Athleten aufzeigen konnten. Eine umfangreichere Befragung von Athleten, Beratern,<br />

Trainern <strong>und</strong> sportwissenschaftlichen bzw. sportmedizinischen Delegierten bestätigte die<br />

Ergebnisse der ersten Studie mit amerikanischen Olympiateilnehmern <strong>und</strong> erweiterte die<br />

Einsicht in die Notwendigkeit, <strong>Evaluation</strong>en bei verschiedenen am Sport beteiligten<br />

Personen durchzuführen (Gould, Murphy, Tammen & May, 1991). Eine Alternative zu<br />

den sportartübergreifenden <strong>Evaluation</strong>sverfahren bieten die sportartspezifischen<br />

Checklisten. Beispielsweise haben Lines, Schwartzman, Tkachuk, Leslie-Toogood <strong>und</strong><br />

Martin (1999) für das Schw<strong>im</strong>men <strong>und</strong> Basketball Verhaltenschecklisten entworfen, die<br />

individualisierte Stärken <strong>und</strong> Schwächen des aktuellen Leistungszustandes entdecken,<br />

sodass daraus gezielte <strong>und</strong> individualisierte <strong>Intervention</strong>sprogramme entworfen <strong>und</strong><br />

evaluiert werden können. Diese Checklisten haben den Vorteil, in der Sprache der<br />

jeweiligen Sportart zugänglich für die Probleme der Athleten zu sein <strong>und</strong> in<br />

Zusammenarbeit mit Trainern <strong>und</strong> Athleten typische Problembereiche abzubilden, wie der<br />

Umgang mit Wettkampfsituationen, die Kommunikation mit dem Trainer <strong>und</strong> die<br />

Fehlerkorrektur (Greenspan & Feltz, 1989). Martin, Toogood <strong>und</strong> Tkaschuk (1997) haben<br />

<strong>Techniktraining</strong> <strong>im</strong> <strong>Tischtennis</strong><br />

106

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!