01.03.2013 Aufrufe

Techniktraining im Tischtennis Intervention und Evaluation

Techniktraining im Tischtennis Intervention und Evaluation

Techniktraining im Tischtennis Intervention und Evaluation

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

für bereits 21 verschiedene Sportarten diese Verhaltenschecklisten erstellt. Die von uns<br />

benutzten Tagebücher zur Dokumentation der Trainingsinhalte können als Vorbereitung<br />

zur Führung solcher umfassender Checklisten angesehen werden. Neben diesen<br />

umfangreichen Studien gibt es eine Reihe von nicht standardisierten <strong>Evaluation</strong>sbemühungen<br />

in den verschiedensten Sportarten mit den unterschiedlichsten Zielen <strong>und</strong><br />

weiteren wichtigen Parametern (z. B. Länge der <strong>Intervention</strong>, Leistungsniveau etc.) für<br />

deren Überblick auf die existierenden Überblickswerke verwiesen wird (Greenspan &<br />

Feltz, 1989). Vielen dieser Studien ist gemeinsam, dass die <strong>Intervention</strong> <strong>und</strong> <strong>Evaluation</strong><br />

von Anfang an Hand in Hand geplant wurde (Anderson & Ball, 1987). Beispielsweise<br />

haben Cogan <strong>und</strong> Petrie (1995) in einer achtmonatigen Pilotphase zunächst die<br />

Bedürfnisse der einzelnen Universitätsmannschaften <strong>im</strong> Frauen-Turnen evaluiert, bevor<br />

eine <strong>Intervention</strong> mit anschließender Gesamtbeurteilung für die folgende Wettkampfsaison<br />

durchgeführt wurde. Diese wie eine Reihe weiterer Studien unterliegen jedoch einigen<br />

methodischen Problemen, die die Validität der Aussagen in Frage stellen. Beispielsweise<br />

wurden in der Studie von Cogan <strong>und</strong> Petrie (1995) Leistungen einer <strong>Intervention</strong>s- <strong>und</strong><br />

Kontrollgruppe aus verschiedenen Wettkampfmannschaften gebildet, deren Basisleistungen<br />

nicht bekannt waren, bei denen die Trainingsinhalte der Kontrollgruppe nicht<br />

systematisch kontrolliert wurden <strong>und</strong> bei denen die alleinige Selbstevaluation auf einer<br />

siebenstufigen Likert-Skala die einzige Bewertung war. Ein weiteres Beispiel für<br />

methodische Schwächen bildet die Studie von Kirschenbaum, Owens <strong>und</strong> O´Connor<br />

(1998) für eine <strong>Intervention</strong> von Wettkampfverhalten <strong>im</strong> Golf. Die Stichprobe von fünf<br />

Golfern mittleren Leistungsniveaus bewerteten die <strong>Intervention</strong> alle mit dem gleichen<br />

Max<strong>im</strong>al-Wert auf einer siebenstufigen Likert-Skala. Allerdings unterschieden sie sich in<br />

ihrer Leistungsverbesserung bei einer Follow-up-Erhebung drei Monate nach dem<br />

Treatment sehr deutlich. Worauf diese Streuung zurückzuführen ist, kann aufgr<strong>und</strong><br />

mangelnder Kontrolle der Phase nach der <strong>Intervention</strong> nicht nachvollzogen werden.<br />

Zudem ist die alleinige Bewertung des Leistungsfortschritts auf einen einzigen Zeitpunkt<br />

nach der <strong>Intervention</strong> ohne Kenntnis der intraindividuellen <strong>und</strong> interindividuellen<br />

Streuungen nicht interpretierbar, wenn man nicht von einem ganz stabilen, höchsten<br />

Leistungsbereich bspw. eines Tiger Woods oder Michael Schuhmachers ausgeht. Sidman<br />

(1960) argumentiert, dass für instabile Leistungen die Variabilität zu einem wichtigen<br />

methodischen <strong>und</strong> inhaltlichen Parameter wird (vgl. auch Bryan, 1987 <strong>und</strong> Kapitel 10).<br />

4.1 Gr<strong>und</strong>lagen der Programmevaluation<br />

<strong>Evaluation</strong>en sind „wissenschaftliche Untersuchungen zum Erfolg oder zur Effektivität<br />

von Institutionen, Maßnahmen, Techniken oder Vorgehensweisen“ (Westermann, 2000,<br />

S. 25). Jene <strong>Evaluation</strong>en, die die Bewertung von <strong>Intervention</strong>en zum Ziel haben, werden<br />

Programmevaluationen genannt. Die wissenschaftstheoretische Einordnung der<br />

Programmevaluation bietet sich nach der Systematik von Herrmann (1979) an. Nach<br />

Herrmann werden wissenschaftliche von technologischen Theorien unterschieden.<br />

Während wissenschaftliche Theorien ein kohärentes Annahmengefüge über Ursachen <strong>und</strong><br />

<strong>Techniktraining</strong> <strong>im</strong> <strong>Tischtennis</strong><br />

107

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!