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Techniktraining im Tischtennis Intervention und Evaluation

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sein. Beispielsweise kann allein der Glaube an die Effektivität des durchgeführten<br />

Treatments zu höheren Bewertungen führen. Ebenso können bewusst oder unbewusst<br />

höhere Zuwendung der Trainer zu den Spielern der Treatmentgruppe bessere Leistungen<br />

bewirkt haben. Der Selektionseffekt <strong>und</strong> die Zugehörigkeit zur Treatmentgruppe können<br />

auf der anderen Seite bei den Treatmentteilnehmern zu höherer Motivation geführt haben.<br />

Durch jeden dieser Faktoren, eine Kombination dieser Faktoren oder weitere<br />

interventionsunabhängige Einflüsse kann das Ergebnismuster falsch interpretiert werden.<br />

Die Faktoren sind <strong>im</strong> Rahmen solcher Intervulationsstudien auch nur zum Teil<br />

kontrollierbar. Um sich zumindest hinsichtlich möglicher Nebeneffekte während des<br />

Treatments abzusichern, wurden die in der Trainingsdokumentation gesammelten <strong>und</strong><br />

relevanten Daten in einer stufenweisen linearen Regressionsanalyse für die<br />

Trefferleistungen berechnet. Insgesamt wurden die Anzahl der jeweils gespielten Übungen<br />

(Stufe 1), der Trainingsumfang, der Anteil des <strong>Techniktraining</strong>s am Gesamttraining (Stufe<br />

2), die Anzahl der Video-Rückmeldungseinheiten mit <strong>und</strong> ohne Trainer (Stufe 3) <strong>und</strong> das<br />

Trainingsalter (Stufe 4) verwandt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Übung 2 sowie das<br />

Videotraining ohne Trainer zu einem signifikanten Regressionsmodell mit zwei<br />

Prädiktoren führen. Nicht verw<strong>und</strong>erlich sind also hohe Trainingsumfänge von Übungen<br />

oder von Videotraining mitverantwortlich für gute Trefferleistungen. Auch für die<br />

Erklärung des Einflusses der Trainingsgestaltung auf die Bewertung der<br />

Bewegungsverbesserungen (als Rating von den Experten) konnte der Anteil des<br />

<strong>Techniktraining</strong>s am Gesamttraining sowie wiederum das Videotraining ohne Trainer in<br />

einem Regressionsmodell (gleiches Verfahren wie bei den Treffern) gef<strong>und</strong>en werden. Der<br />

somit wichtige Anteil des Videotrainings sowohl für die Treffer- als auch<br />

Bewegungsverbesserungen ist als Signal für weitere <strong>Intervention</strong>en in der Verbreitung der<br />

Ergebnisse zu akzentuieren. Festzuhalten bleibt aber, dass sowohl in der Diagnostik als<br />

auch in den Expertenratings sowie den Wettkampfbeobachtungen ganz spezifische Effekte<br />

gef<strong>und</strong>en wurden, die auf die eingesetzten Trainingsmethoden zurückzuführen sind. Eine<br />

zentrale Forderung aus diesen Bef<strong>und</strong>en bezieht sich auf die differenziertere Gestaltung<br />

von Übungen, die auf der Diagnostik beruhen. Ein wichtiger Punkt in der Kontrolle der<br />

interventionsunabhängigen Effekte sind die Trainingskontrollen <strong>und</strong> die<br />

Trainingsdokumentation.<br />

Trainingskontrollen <strong>und</strong> Trainingsdokumentation<br />

Durch die Trainingskontrollen einmal in der Woche <strong>im</strong> B<strong>und</strong>esleistungszentrum konnten<br />

die geplanten Programme mit den durchgeführten Programmen verglichen werden. Um<br />

die Spieler be<strong>im</strong> täglichen Training zu kontrollieren, wurde zusätzlich eine<br />

Trainingsdokumentation durch das Trainingstagebuch realisiert. Einzelne<br />

Leistungsverbesserungen können somit auf ein besonderes Training zurückgeführt<br />

werden. An dem exemplarischen Einzelfall Hermann sei dies erläutert. Im Mittel hat die<br />

Treatmentgruppe be<strong>im</strong> Technikwechseltraining die Technikwechselübung Nummer 2<br />

genau 13,33-mal während des Treatments gespielt, Hermann dagegen 22-mal <strong>und</strong><br />

erreichte damit für diese Übung den höchsten Wert (vgl. Kapitel 3.5 für den<br />

<strong>Techniktraining</strong> <strong>im</strong> <strong>Tischtennis</strong><br />

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