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Techniktraining im Tischtennis Intervention und Evaluation

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9. Schlussfolgerungen<br />

9.1 Methodologische Konsequenzen<br />

Das Projekt <strong>Techniktraining</strong> <strong>im</strong> <strong>Tischtennis</strong> entwickelte zwei Konzepte, die<br />

methodologisch, auch über das Projekt hinaus, für andere Fragestellungen angepasst<br />

werden können. Die erste Phase beschrieb, wie Probleme aus der Praxis mit der Praxis<br />

gelöst werden können. Anstatt Trainerwissen aus der Praxis zu extrahieren <strong>und</strong> dann<br />

wissenschaftlich zu verarbeiten, wurden Probleme der Praxis unter ständiger <strong>und</strong><br />

gleichwertiger Partnerschaft zwischen Inventoren <strong>und</strong> Evaluatoren beschrieben,<br />

spezifiziert <strong>und</strong> gelöst. Dieses Vorgehen ist in der prozessbegleitenden Trainings- <strong>und</strong><br />

Wettkampfforschung nicht neu (vgl. Lames, 1999). Der hier beschriebene formative <strong>und</strong><br />

summative <strong>Evaluation</strong>sprozess wurde unseres Erachtens bei anderen Projekten jedoch<br />

nicht explizit vor dem Start der <strong>Intervention</strong> mitgeplant <strong>und</strong> so umfangreich geprüft.<br />

Zudem wurde dem üblichen Verfahren isolierter <strong>Intervention</strong>en <strong>und</strong> <strong>Evaluation</strong>en eine<br />

dritte Phase, die Intervulation, angeschlossen, die über die einfache Kombination von<br />

<strong>Intervention</strong> <strong>und</strong> <strong>Evaluation</strong> hinausgeht. Diese Phase nutzt die Erfahrungen der<br />

einzelfallanalytischen Technikopt<strong>im</strong>ierungen <strong>und</strong> deren Bewertungen, um diese<br />

Verbesserungen direkt zur Opt<strong>im</strong>ierung der Technikübergänge anzuwenden. Die<br />

Intervulation wird <strong>im</strong> Folgenden allgemeiner dargestellt, um die Übertragung auf andere<br />

Praxisprobleme oder Sportarten zu erleichtern.<br />

Das Konzept Intervulation setzt voraus, dass in der jeweiligen Sportart Leitlinien über die<br />

Erfahrungen der <strong>Intervention</strong> <strong>und</strong> der <strong>Evaluation</strong> existieren. Aus der Sicht der Inventoren<br />

sind diese, was die <strong>Intervention</strong> betrifft <strong>und</strong> teilweise was die Selbstevaluation<br />

beziehungsweise die nach Leistungskriterien stattfindende Fremdevaluation betrifft,<br />

<strong>im</strong>mer gegeben. Bei der sportwissenschaftlich (drittmittelfinanzierten) Projektforschung<br />

ist das nicht <strong>im</strong>mer der Fall. Zu oft gehen die in Projekten erworbenen Fähigkeiten <strong>und</strong><br />

Fertigkeiten von kurzfristig geb<strong>und</strong>enen Mitarbeitern <strong>und</strong> projektbezogenen<br />

Arbeitsgruppen verloren. Intervulation erfordert bei den Institutionen eine langfristige<br />

Bereitschaft, mit zumindest mittelfristig geb<strong>und</strong>enen Personen zusammenzuarbeiten. Die<br />

drei Basissäulen der Intervulation bestehen aus den unabhängigen Inventoren <strong>und</strong><br />

Evaluatoren, aus den Vorerfahrungen von <strong>Intervention</strong> <strong>und</strong> <strong>Evaluation</strong> <strong>und</strong> aus dem Ziel,<br />

normative Aussagen zu treffen. Die drei Bereiche werden <strong>im</strong> Rahmen von Leitlinien<br />

präsentiert.<br />

9.1.1 Unabhängige Inventoren <strong>und</strong> Evaluatoren<br />

Intervulationen erfordern unabhängige Inventoren <strong>und</strong> Evaluatoren, weil Inventoren am<br />

Erfolg gemessen werden. Ihre Trainerphilosophie <strong>und</strong> der Glaube an die eigene<br />

Kompetenz sind zentrale Voraussetzungen, um Sportlern die Techniken überzeugend zu<br />

vermitteln. Diese Voraussetzungen verhindern aber zugleich eine distanzierte <strong>und</strong><br />

<strong>Techniktraining</strong> <strong>im</strong> <strong>Tischtennis</strong><br />

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