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Techniktraining im Tischtennis Intervention und Evaluation

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erwarteten Nutzenwerte <strong>und</strong> die Korrelation zwischen Prädiktor <strong>und</strong> Kriterium sind aus<br />

einer Gr<strong>und</strong>gesamtheit vor der Testanwendung ebenfalls aufgr<strong>und</strong> der Anlage des<br />

Projektes nicht realisierbar. Auch Testtrennwerte <strong>und</strong> Selektionsraten sowie a-priori-<br />

Nutzen-Kalküle sind nur schwer zu entwickeln. Bislang sind der Nettonutzen für den<br />

einzelnen Spieler <strong>und</strong> für das Projekt sowie die Kosten pro erfolgreich behandeltem<br />

Spieler die Variablen, nach denen die Analysen durchgeführt werden sollen. Der Netto-<br />

Nutzen kann nach Cronbach <strong>und</strong> Gleser (1965) berechnet werden. Er kann für die <strong>im</strong><br />

Leistungssport geforderten Leistungsverbesserungen unter den durchgeführten<br />

Bedingungen auch als gerechtfertigt angesehen werden. Eine Entscheidung darüber, ob<br />

dieses Treatment einer Kosten-Effektivitätsanalyse betriebswirtschaftlicher Standards<br />

standhält, ist nur schwer möglich <strong>und</strong> steht außerhalb der Forschungsfragen des Projektes.<br />

Zentral <strong>im</strong> Interesse des Anwendungsschwerpunktes dieses Projektes sind die<br />

individuellen Leistungsprognosen. Sie wurden auf der Gr<strong>und</strong>lage der geplanten<br />

Veränderungen <strong>im</strong> Technikwechsel gegeben <strong>und</strong> mit den langfristigen<br />

Leistungsverbesserungen <strong>im</strong> Wettkampf verglichen (vgl. Schlicht, 1988; Wendland,<br />

1986). Wie exemplarisch bei Hermann dargestellt, ist die alleinige Rückführung auf die<br />

Effekte der Diagnostik <strong>und</strong> des daraus resultierenden Treatments nur bedingt möglich.<br />

Für die weitere Diagnostik bleibt abzuwarten, inwiefern die Ergebnisse der kinematischen<br />

Analyse mit „S<strong>im</strong>i-Motion” überhaupt einen Beitrag zum Problem des Trainings für<br />

Technikübergänge leisten können. Nach jetzigem Stand ist ein sehr hoher Zeitaufwand<br />

erforderlich, um an Informationen über die Bewegungen zu gelangen, die über diejenigen,<br />

die man durch reine Beobachtung (zum Beispiel per Video in Zeitlupe) erhält,<br />

hinausgehen. Bei der erneuten Durchführung des TTLT bieten sich eine verkürzte Form<br />

<strong>und</strong> eine reduzierte Auswertung an.<br />

Der Zeitaufwand für die Durchführung (circa 60 Minuten pro Spieler) ist in den<br />

Stützpunkten unter Umständen zu leisten. Zu bedenken ist aber auch, dass es eines<br />

erfahrenen Trainers zum Einspielen der Bälle bedarf.<br />

Die Auswertung (8 St<strong>und</strong>en pro Spieler für die Trefferleistungen, etwa 100 St<strong>und</strong>en pro<br />

Spieler für eine komplette Auswertung aller 16 Sequenzen in “S<strong>im</strong>i-Motion”) ist jedoch<br />

viel zu zeitaufwendig. Die Verbesserung der technischen Möglichkeiten von “S<strong>im</strong>i-<br />

Motion” oder anderer Bilddigitalisierungssoftware <strong>im</strong> Bereich der Digitalisierung würde<br />

diesen Aufwand um ein Vielfaches reduzieren. Damit stünden die hervorragenden<br />

Möglichkeiten der Diagnostik in einem sehr viel besseren Verhältnis zur Auswertung. Im<br />

Vergleich zum üblichen Videoeinsatz gelingt eine deutliche Verbesserung der<br />

Auswertung, wenn eine höhere Aufnahmefrequenz benutzt wird. Beispielsweise werden<br />

Empfehlungen in Kapitel 9.2 zur motorischen Kontrolle bei <strong>Tischtennis</strong>bewegungen<br />

exemplarisch an Aufnahmen diskutiert, die mit 250Hz durchgeführt wurden (vgl. Raab &<br />

Bert, in Vorbereitung).<br />

<strong>Techniktraining</strong> <strong>im</strong> <strong>Tischtennis</strong><br />

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