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Techniktraining im Tischtennis Intervention und Evaluation

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2.5.2.2. Zusammenfassung der Ergebnisse der zentralen Tendenz<br />

Die Hypothesen 2a bis 2c zur Bewegungsanalyse konnten bestätigen, dass sich die<br />

Komponenten der Bewegung mit zunehmender Anzahl von Technikwechseln erhöhen<br />

(Hypothese 2a), mit steigender Geschwindigkeit zunehmen <strong>und</strong> mit geringer<br />

Vorinformation ebenfalls ansteigen. Als einzige Ausnahme aus dieser Zusammenfassung<br />

ist bei der Hypothese 2a die Sequenz 4 anzusehen, die trotz einer hohen Anzahl von<br />

Technikübergängen eine relativ geringe Anzahl von Bewegungskomponenten anzeigt.<br />

Möglicherweise ist durch den sehr rhythmischen Verlauf der Sequenz von Vorhand-<br />

Rückhand-Vorhand-Rückhand eine vereinfachte Koordination vorweg möglich, die es der<br />

Struktur der Bewegung erlaubt, sich durch wenige Komponenten darzustellen. Eine<br />

mögliche Erklärung, dass in rhythmischen Aufgaben mit Wechsel der Bewegung eine<br />

Erschwerung der Ausführung derselben Bewegung hintereinander gef<strong>und</strong>en wird, liegt <strong>im</strong><br />

Konzept des „inhibition of return“-Ansatzes, der eine erneute Kodierung derselben<br />

Bewegung als schwerer ansieht als ein systematischer Wechsel bei Bewegungssequenzen<br />

(vgl. Buckolz, Boulougouris, O'Donnell & Pratt, 2002).<br />

Die Hypothesen zum Zusammenhang zwischen Bewegungsausführung <strong>und</strong> der<br />

Trefferleistung sind aus anwendungsorientierter Sicht sehr wichtig. In der Hypothese 3a<br />

wurde gezeigt, dass höhere Fehlerwerte bei Sequenzen mit höheren Anteilen von Schlägen<br />

unter der Tischkante vorkommen. Dieses Bild ist bis auf geringfügige Nichtübereinst<strong>im</strong>mungen<br />

bei der Sequenz 2 <strong>und</strong> Sequenz 3 bei bekannten Strukturen systematisch der Fall.<br />

Die Bedeutsamkeit dieses Bef<strong>und</strong>es ist aufgr<strong>und</strong> der ungleichen Verteilungen nicht<br />

vorbehaltlos zu generalisieren. Interessant ist vor allem der Bef<strong>und</strong>, dass trotz des<br />

anvisierten Leitbildes überwiegend unter dem Tischkantenniveau ausgeholt wird. Dafür<br />

gibt es eine Reihe von möglichen, hier nicht zu klärenden Ursachen. Beispielsweise wird<br />

das Leitbild von den Trainern nur innerhalb einer gewissen Toleranzgrenze verändert, die<br />

nur bei weitaus tieferen Ausholbewegungen greift. Zweitens kann es sein, dass der Trainer<br />

oft gar nicht die zu weite Ausholbewegung bemerkt. Wenn der Trainer wie üblich zumeist<br />

<strong>im</strong> Training von der anderen Tischseite Bälle zuspielt, kann die Verfolgung des Balles auf<br />

die andere Seite <strong>und</strong> der Kaskadensprung zur anschließenden Ausholbewegung evtl. nur<br />

den Zeitpunkt der Ausholbewegung erfassen, der in etwa mit dem Leitbild übereinst<strong>im</strong>mt,<br />

obwohl der Spieler tatsächlich viel weiter unten ausgeholt hat. Die Annahme, dass dies<br />

vom Trainer einfach gesehen <strong>und</strong> korrigiert wird, scheint sich nicht zu bestätigen <strong>und</strong><br />

befürwortet eine genauere Analyse der Effekte der Umsetzung der Leitbilder, der Toleranz<br />

der Abweichung sowie eine Analyse der visuellen Möglichkeiten des Trainers <strong>im</strong><br />

Training, um solche Abweichungen zu erfassen. Die Hypothese 3b zur Variabilität der<br />

Bewegung sowie die Hypothese 3c zur Ellbogenentfernung zum Körper konnten nicht<br />

durch bedeutsame Zusammenhänge mit der Trefferleistung in Verbindung gebracht<br />

werden. Bevor die Hypothesen jedoch einfach verworfen werden, ist eine Analyse der<br />

Durchführung <strong>und</strong> Auswertung nötig. Eine mögliche Ursache für die Nichtexistenz von<br />

Zusammenhängen mit Variabilitätskennziffern der Bewegung oder Abstandsmaßen ist der<br />

hohe Messfehler in den aufgeführten Daten, der möglicherweise insgesamt die Varianz bei<br />

<strong>Techniktraining</strong> <strong>im</strong> <strong>Tischtennis</strong><br />

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