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Techniktraining im Tischtennis Intervention und Evaluation

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nächste Ball gespielt wird. Damit ist auch unbekannt, wie die Ausholbewegung aussehen<br />

muss. Bei höherer Frequenz stehen dem Spieler noch während der Ausschwungphase des<br />

vorherigen Schlages alle Informationen zur Verfügung, die benötigt werden, um<br />

zuverlässig vorwegzunehmen, wohin der nächste Ball gespielt wird. In dem Fall wird der<br />

Arm auf direktem Weg in die neue Ausgangsposition geführt, ohne vorher abgebremst zu<br />

werden. Die Kurve zeigt in diesem Fall keinen Knick.<br />

Insgesamt sind bei höherem Einspieltempo etwas kürzere Ausholbewegungen zu<br />

verzeichnen, jedoch zeigen sich in einigen Situationen überflüssige Ausholbewegungen.<br />

Das ist ein individueller Fehler, der auch bei höherem Tempo konstant bleibt. Inwieweit<br />

die Struktur der Ausholbewegung sich von den Strukturen der Gruppe unterscheidet, lässt<br />

sich wiederum durch die Ähnlichkeitsanalyse feststellen, wie sie bereits für die Treffer<br />

durchgeführt wurde. Die fallbasierte Ähnlichkeitsanalyse für das Maß der<br />

Ausholbewegung zeigt in der nachgewiesenen Streuung von .96 (Dispersion Accounted<br />

For), dass Hermann hinsichtlich der mittleren Ausholbewegung zwar etwas geringere<br />

Ausholbewegungen erzeugt, aber nicht weit von den anderen Gruppenmitgliedern<br />

angesiedelt ist, wenn man von einer relativen, weiten Entfernung zu einem Spieler absieht.<br />

Deutlich wird auch, dass die Kurven unter den jeweiligen Bedingungen sehr ähnlich sind.<br />

Die Unterschiede ergeben sich durch leichte Variationen be<strong>im</strong> Einspielen der Bälle<br />

(Streuung, Rotation), die aber, wie zu sehen ist, am groben Verlauf nichts ändern.<br />

Systematische Unterschiede zwischen den Wiederholungen lassen sich nicht erkennen,<br />

was bei den Sequenzen ohne Vorinformation auch zu erwarten ist. Bei den bekannten<br />

Sequenzen müssten wahrscheinlich mehr als fünf Wiederholungen gespielt werden, um<br />

eine deutliche Änderung der Kurve durch bessere Antizipationsleistungen hervorzurufen.<br />

Der Ellbogen<br />

Der Ellbogen als eine Hauptachse der meisten Schlagbewegungen best<strong>im</strong>mt zum großen<br />

Teil die Wirksamkeit des Schlages. Meist ist er eine wesentliche Fehlerquelle: Ist er zu<br />

nah am Körper, ist meistens die Ausholphase eingeschränkt. Nur der Unterarm kann dann<br />

eine Bewegung ausführen, der Oberarm wird nicht beteiligt. Dadurch wird die<br />

Unterarmbeschleunigung mit dem Ellbogen als Drehachse nicht opt<strong>im</strong>al genutzt. Bei zu<br />

weiter Entfernung vom Körper verliert der Schlag an Wirksamkeit <strong>und</strong> Kontrolle, da er<br />

mit beinahe oder ganz gestrecktem Arm ausgeführt wird. Oft verlässt der Ellbogen die<br />

Bewegungsebene (= Ebene, auf der sich alle Teile des Arms, also Oberarm, Unterarm <strong>und</strong><br />

Hand bewegen), wodurch der Schlag unökonomisch wird <strong>und</strong> an Präzision verliert. Bleibt<br />

nämlich der Arm während des Schlages auf einer Ebene, so bleibt der Neigungswinkel des<br />

Schlägers während des gesamten Bewegungsablaufs konstant, <strong>und</strong> der Spieler kann den<br />

Ball an verschiedenen Stellen der Schlagebene gleichermaßen kontrolliert treffen. Dies gilt<br />

für die Schläge, bei denen sich der Neigungswinkel während der Bewegung nicht<br />

verändert, was für die Mehrheit der Schläge zutrifft.<br />

<strong>Techniktraining</strong> <strong>im</strong> <strong>Tischtennis</strong><br />

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