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Techniktraining im Tischtennis Intervention und Evaluation

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nur, welche der Bewegungen besser sind (beziehungsweise was der Status quo der<br />

Meinungen ist), aber nicht, was genau die bessere Bewegung ausmacht.<br />

Eine Möglichkeit, die Bewegungen genau zu analysieren, stellt die Videometrie (vgl.<br />

Allard, Stokes & Blanchi, 1995; Kasai & Mori, 1998) dar. Mit Hilfe von „S<strong>im</strong>i-Motion”<br />

können zum Beispiel Bewegungsbahnen oder Winkelveränderungen berechnet <strong>und</strong><br />

dargestellt werden. Um eine dreid<strong>im</strong>ensionale Analyse zu erreichen, muss die Bewegung<br />

von mindestens zwei Kameras aus unterschiedlichen Perspektiven aufgenommen werden.<br />

Die Positionen sind für die Erfassung ohne Bedeutung <strong>und</strong> können frei gewählt werden.<br />

Bei der Verwendung von nur zwei Kameras ist es empfehlenswert, die Kameras in einem<br />

Winkel von ca. 60° bis 120° zu positionieren.<br />

Bevor die Bewegungen gefilmt werden, sind räumliche Referenzobjekte (Kalibrierungssysteme)<br />

nötig. Häufig werden quaderförmige Kalibrierungssysteme verwendet, die<br />

möglichst bildfüllend sein sollen, da die Berechnung umso ungenauer wird, je weiter die<br />

erfassten Punkte außerhalb des kalibrierten Raumes liegen. Soll also ein Spieler in voller<br />

Größe erfasst werden, muss ein dementsprechend großes Kalibrierungssystem<br />

(Axialsystem mit Abmessungen von 2 m x 2 m x 2 m) verwendet werden.<br />

Für die Aufzeichnung von Bewegungen werden Punkte <strong>im</strong> dreid<strong>im</strong>ensionalen Raum in<br />

ihrem Verhältnis zueinander best<strong>im</strong>mt. Für die Schlagarmbewegung sind die folgenden<br />

Punkte relevant: Schulter, Ellbogen, Handgelenk <strong>und</strong> Schläger. Aus deren Verbindungen<br />

resultiert der gesamte Arm: Schulter bis Ellbogen = Oberarm, Ellbogen bis Handgelenk =<br />

Unterarm, Handgelenk bis Schläger = Hand-Schläger-Einheit. Um diese Punkte später auf<br />

dem Bildschirm besser erfassen zu können, müssen sie markiert werden. Hierfür werden<br />

selbstklebende Reflektoren an den Gelenkpunkten angebracht <strong>und</strong> angeleuchtet. Aufgr<strong>und</strong><br />

eines externen Triggers (Lichtsignal) ist es möglich, die Aufnahmen der Kameras zu<br />

synchronisieren, sodass mit Hilfe einer mit “S<strong>im</strong>i-Motion” erstellten Spezifikation die<br />

einzelnen Punkte aus jeder Kameraperspektive zu exakt demselben Zeitpunkt erfasst<br />

werden können. Trotz der Markierung der Gelenkmittelpunkte ist es in manchen Fällen<br />

nicht möglich, einen Punkt zu erfassen, wenn er durch einen anderen Körperteil verdeckt<br />

ist. In diesem Fall werden Lücken gelassen, die später mittels Berechnung gefüllt werden<br />

oder zur Identifikation von nicht analysierbaren Schlägen führen. Fixpunkt ist die<br />

Tischmitte. Sobald die einzelnen Punkte der Bewegung erfasst sind, können 3D-<br />

Koordinaten berechnet werden, die es erlauben, die Bewegung graphisch darzustellen. In<br />

der Strichdarstellung kann mit “S<strong>im</strong>i-Motion” die Bewegung des Schlagarms dargestellt<br />

werden. Dadurch ist es möglich, sie isoliert <strong>und</strong> ohne Störfaktoren zu beobachten (vgl.<br />

Abb. 6).<br />

Im Gegensatz zu den Trefferleistungen sind Bewegungstrajektorien nicht einfach <strong>im</strong><br />

Mittel über verschiedene Personen oder Testzeitpunkte darzustellen. Deshalb werden die<br />

Bewegungsanalysen zur Beschreibung einer opt<strong>im</strong>alen Technik <strong>und</strong> einer opt<strong>im</strong>alen<br />

Technikwechseltechnik durch die folgenden Vorannahmen strukturiert. Die<br />

<strong>Techniktraining</strong> <strong>im</strong> <strong>Tischtennis</strong><br />

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