01.03.2013 Aufrufe

Techniktraining im Tischtennis Intervention und Evaluation

Techniktraining im Tischtennis Intervention und Evaluation

Techniktraining im Tischtennis Intervention und Evaluation

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

2.5.1.4. Diskussion der gruppen- <strong>und</strong> einzelfallbezogenen Analysen der<br />

Trefferergebnisse<br />

Das Beispiel von Hermann sowie die Mittelwerte der Stichprobe zeigen, dass die<br />

Trefferleistungen von der Geschwindigkeit <strong>und</strong> der Vorinformation abhängen. Die<br />

Sequenzunterschiede fallen jedoch eher geringer aus <strong>und</strong> sind individualanalytisch zu<br />

prüfen, wie dies am Beispiel der Sequenz 4 bei Hermann gezeigt wurde. Beispielsweise<br />

erklären sich die B<strong>und</strong>estrainer (auf Nachfrage) die guten Leistungen von Hermann in der<br />

Sequenz 4 damit, dass Hermann <strong>im</strong> Vergleich zum Mittel der Gruppe durch gute<br />

Beinarbeit <strong>und</strong> damit schnellerer Bereitschaftsstellung für den nächsten Schlag auffällt.<br />

Die Rückmeldung dieser Effekte soll die Aufmerksamkeit der Trainer beispielsweise auf<br />

Vorbereitungsaspekte der Bewegung <strong>und</strong> gr<strong>und</strong>legendere Fähigkeiten wie Antizipationsprozesse<br />

<strong>und</strong> Blickstrategien lenken, die möglicherweise alternative Erklärungen für diese<br />

Unterschiede sind. Zudem (allerdings ist dies auf der Gr<strong>und</strong>lage dieser Daten nicht zu<br />

prüfen) lassen sich solche Unterschiede auch durch die individuellen Ausprägungen <strong>im</strong><br />

Training erklären.<br />

Warum steigen nicht konsequent die Fehlerwerte mit steigender Anzahl von<br />

Technikübergängen? Wir nehmen an, dass mit steigender Anzahl der Technikwechsel die<br />

Trefferleistung sinkt <strong>und</strong> damit der dargestellte Wert steigt, weil in der Regel die<br />

Beibehaltung von konstanten Ausgangsbedingungen <strong>und</strong> Ergebniskonstanz innerhalb einer<br />

Technik zu besseren Treffern führt (Wie-Entscheidung) als die zusätzliche Veränderung<br />

der Technikauswahl (Was-Entscheidung), wie beispielsweise bei Roth (1989) für<br />

<strong>Tischtennis</strong> gezeigt. Das ist jedoch nur bedeutsam, gemittelt über alle Sportler, be<strong>im</strong><br />

Übergang zwischen der Sequenz 2 <strong>und</strong> der Sequenz 3. Möglichweise sind die relativen<br />

hohen Fehlerwerte in der ersten, nur einen Technikwechsel beinhaltenden Sequenz<br />

dadurch zu erklären, dass die Versuchsteilnehmer durch das Einspielen nicht genügend<br />

vorbereitet waren. Die Möglichkeit eines Reihenfolgeeffektes kann nicht geprüft werden,<br />

da alle Spieler dieselbe Reihenfolge der Sequenzen erhielten. Die Gewöhnung an die<br />

Testsituation dauert eventuell länger als die Einspielphase <strong>und</strong> wirkt sich möglicherweise<br />

zunächst auf die schlechte Trefferleistung aus. Der niedrige Wert der vierten Sequenz<br />

kann dadurch erklärt werden, dass es sich um eine <strong>im</strong> Systemtraining häufig gespielte<br />

Übung (genannt „1-1“) mit einem guten Rhythmus (abwechselnd Vorhand- <strong>und</strong><br />

Rückhandschlag) handelt. Die Trefferleistung wird durch eine bereits bekannte Aufgabe<br />

positiv beeinflusst. Diese Argumentation kann nur dadurch erhärtet werden, dass<br />

Informationen über die Häufigkeit einzelner Übungen für jeden Spieler erhoben werden.<br />

Da dieser Effekt nicht <strong>im</strong> selben Maße in der Gruppe auftritt (vgl. die Breite der<br />

Streuungsmatrix in der Sequenz 4 <strong>im</strong> Vergleich zu den anderen Sequenzen in Abbildung<br />

9) kann diese Argumentation später überprüft werden. Insgesamt sind die Sequenzunterschiede<br />

gering (statistisch lassen sich nur die Sequenz 2 <strong>und</strong> Sequenz 3 absichern)<br />

<strong>und</strong> sprechen für eine Reduzierung der Stufen dieses Faktors, wenn man nur die<br />

Trefferleistungen berücksichtigt. Im Folgenden sind für die Diagnostik zunächst einmal<br />

die Hypothesen für die Bewegungen in den unterschiedlichen Bedingungen zu prüfen.<br />

<strong>Techniktraining</strong> <strong>im</strong> <strong>Tischtennis</strong><br />

44

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!