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Die Zukunft der Triebwerke ist heute. - MTU Aero Engines

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Turbofan-Triebwerk<br />

Der Turbofan <strong>ist</strong> eine entscheidende Weiterentwicklung des Turbojet-Prinzips. Hauptunterschied <strong>ist</strong> die vergrößerte<br />

erste Verdichterstufe, <strong>der</strong> sogenannte Fan o<strong>der</strong> Bläser. Während beim Turbojet-Triebwerk die gesamte angesaugte<br />

Luft nacheinan<strong>der</strong> durch Verdichter, Brennkammer und Turbine strömt, wird <strong>der</strong> Luftstrom beim Turbofan hinter dem<br />

Fan geteilt. Ein Teil <strong>der</strong> Luft gelangt über weitere Verdichterstufen in die Brennkammer und wird dort verbrannt; <strong>der</strong><br />

wesentlich größere Teil wird um die innen liegenden Baugruppen geleitet. Das Verhältnis zwischen diesen beiden<br />

Luftströmen wird als Nebenstrom-Verhältnis (englisch: bypass ratio) bezeichnet. Bei mo<strong>der</strong>nen zivilen <strong>Triebwerke</strong>n<br />

kann es bis zu 10 : 1 betragen. Je größer das Nebenstrom-Verhältnis <strong>ist</strong>, desto wirtschaftlicher, umweltfreundlicher<br />

und leiser arbeitet <strong>der</strong> Antrieb. Turbofans verbrauchen deutlich weniger Treibstoff als Turbojets.<br />

Turbojet-Triebwerk<br />

Alle <strong>Triebwerke</strong> <strong>der</strong> ersten Generation arbeiten nach dem Turbojet-Prinzip: Luft wird in den Verdichter gesaugt, dort<br />

durch die Verdichterschaufeln komprimiert und in die Brennkammer geleitet. Hier wird Kraftstoff eingespritzt und<br />

das Gemisch verbrannt. <strong>Die</strong> heißen Gase dehnen sich explosionsartig aus und strömen mit hoher Geschwindigkeit in<br />

die Turbine. <strong>Die</strong> Turbine besteht aus mehreren Turbinenrä<strong>der</strong>n mit vielen Schaufeln, die vom Abgasstrahl in Rotation<br />

versetzt werden. <strong>Die</strong> Turbine treibt über eine Welle den Verdichter an und die Verbrennungsgase verlassen die<br />

Schubdüse. Wegen des ungünstigen Wirkungsgrades und <strong>der</strong> hohen Lärmentwicklung werden Turbojet-<strong>Triebwerke</strong><br />

<strong>heute</strong> nicht mehr produziert.<br />

Turboprop-Triebwerk<br />

Das auffälligste Merkmal eines Turboprops <strong>ist</strong> <strong>der</strong> Propeller; im Triebwerksinneren sind die Unterschiede zu Turbojet<br />

und Turbofan gering: <strong>Die</strong> Turbine <strong>ist</strong> größer und treibt nicht nur den Verdichter, son<strong>der</strong>n über ein Drehzahl senkendes<br />

Getriebe auch den Propeller an. Dem Abgasstrahl in <strong>der</strong> Turbine eines Turboprops muss deshalb mehr Energie<br />

entzogen werden als bei an<strong>der</strong>en Triebwerkstypen: Über 90 % <strong>der</strong> Energie werden für Verdichter und Luftschraube<br />

benötigt. Turboprop-Antriebe ermöglichen Fluggeschwindigkeiten von maximal 800 Stundenkilometern und sind<br />

damit langsamer als Turbojets o<strong>der</strong> Turbofans, benötigen aber auch deutlich weniger Kraftstoff. Das prädestiniert<br />

sie für Einsatzbereiche, bei denen Geschwindigkeit eine untergeordnete Rolle spielt, etwa im Kurzstreckenverkehr<br />

o<strong>der</strong> im Frachttransport.<br />

Turboshaft-Triebwerk<br />

Turboshaft-<strong>Triebwerke</strong> werden in Hubschraubern eingesetzt. Sie gehören zur Gruppe <strong>der</strong> Wellenle<strong>ist</strong>ungstriebwerke<br />

und ähneln den Turboprop-Antrieben. Da die Antriebswelle nicht in gera<strong>der</strong> Linie zum Rotor geführt werden kann,<br />

muss sie über ein Getriebe umgelenkt werden, das die Schubkraft in die Drehbewegung des Rotors umwandelt.<br />

Verdichter<br />

Aufgabe des Verdichters <strong>ist</strong> es, Luft anzusaugen und zu komprimieren, bevor sie in die Brennkammer geleitet wird.<br />

Verdichter bestehen aus Laufrä<strong>der</strong>n, die sehr schnell zwischen feststehenden Leitschaufeln rotieren. Um das Verdichterverhältnis<br />

von über 40 : 1 mo<strong>der</strong>ner Zweiwellen-<strong>Triebwerke</strong> zu erreichen, laufen mehrstufige Nie<strong>der</strong>- und<br />

Hochdruckverdichter auf ineinan<strong>der</strong> liegenden Wellen mit unterschiedlichen Drehzahlen. Angetrieben werden sie<br />

von den dazugehörigen Turbinen.<br />

Wärmetauscher<br />

Ein Wärmetauscher besteht aus gekoppelten Rohren, durch die ein Medium – beim Triebwerk Luft – strömt. Entlang<br />

dieser Rohre strömt ein zweites Medium mit einer an<strong>der</strong>en Temperatur. Dadurch wird Energie vom heißen zum kälteren<br />

Medium übertragen. Bei zukünftigen <strong>Triebwerke</strong>n können solche Wärmetauscher eingesetzt werden, um die<br />

Restenergie im Abgasstrahl zu nutzen und sie <strong>der</strong> verdichteten Luft vor <strong>der</strong> Brennkammer wie<strong>der</strong> zuzuführen. Das<br />

würde den Wirkungsgrad deutlich erhöhen. Bereits genutzt wird diese Methode bei Gasturbinen – speziell in Kraftwerken.<br />

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