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Seite 4 - Alt-breitscheid.de

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sohens feuer mit etwas uffs hertz geschmiert, da sey sie mit ihr weg gefahren, es war<br />

Kohlschwartz Ding wie fetts gewesen, sie war als dahin kommen, wußte aber nicht wie, sie<br />

hat gedacht, sie wär dazu gezwungen und getrögen wor<strong>de</strong>n. Sie hat uffen ersten tantz uff <strong>de</strong>r<br />

Kolben hecken gesehen die zwo hingerichtete Keytersche und Klöppelsche und die<br />

Kesselersche. Uffn an<strong>de</strong>rn tantz uffen hiffhol<strong>de</strong>r schmits Jochins frau, Scheren Theisen frau<br />

und Scheffer Hannes Weigels frau. Uff <strong>de</strong>m dritten tantz beim Büchellgin in <strong>de</strong>r nächsten<br />

erscheinen Walpurganacht hat sie gesehen Scheffer Hans Weigels frau, die gesangen Tönius<br />

Schmitts, Schoren Theisen frau und Schmitts Julius frau, welche in Krausen Kitteln getantzt,<br />

were ein tisch da gewesen, daruff viel gläser, halb gelb und halb weiß, gestan<strong>de</strong>n, wären auch<br />

stattliche leuth, männer und frauen da gesessen, hab aber niemands mehr gekannt, hat sie<br />

gedacht, als ob sie einen stinken<strong>de</strong>n nebel gemacht, hätten als Kleid angehabet. – Saget<br />

weiter, daß vor ihrer gefangnus <strong>de</strong>r Teuffel zu ihr kommen, als ihr man nach <strong>de</strong>m pferd<br />

gegangen, und zu ihr gesagt, sie soll <strong>de</strong>r Obrigkeit aus <strong>de</strong>r Handt und in ein an<strong>de</strong>r land gehen,<br />

so könnte er iher Rat und tat geben, sonst wür<strong>de</strong> sie gefangen. Daruff sey sie nach Wald-<br />

Dernbach gegangen, da <strong>de</strong>r Teuffel uff <strong>de</strong>m stall wie<strong>de</strong>r zu ihr kommen und sie wie<strong>de</strong>r<br />

hingetrieben. Als sie nun bey Breidscheidt acht tage in einem Loch gesessen, sey <strong>de</strong>r Teufel<br />

abermahl wie<strong>de</strong>r zu ihr kommen und ihr gerathen, sie solle heimgehen, es solle keine noth<br />

haben, aber so bald sie heim uffs heip (haupt) kommen, sey sie gefangen wor<strong>de</strong>n. – Sobald sie<br />

nun in <strong>de</strong>n Turm kommen, hab sich <strong>de</strong>r böse feind wie<strong>de</strong>r bey ihr gefun<strong>de</strong>n, zu ihr<br />

gesprochen: „du bist nun mein eigen“ und sie im Halskragen gepackt und <strong>de</strong>rmaßen<br />

gegaugelt, daß ihr <strong>de</strong>r Hals gantz zugewesen. Als sie aber in ihrem Schmertzen an Gott<br />

gedacht und fleißig gebetet, hab sie <strong>de</strong>r Teufel endlich verlassen; daruff es <strong>de</strong>rmaßen im Turm<br />

gebrummt, daß sie gemeint, <strong>de</strong>r Turm war<strong>de</strong> über einen hauffen fallen. – Wann sie <strong>de</strong>m<br />

Teufel seinen willen nicht thun wollen, hat er sie geschlagen, daß sie sich auch mit ihrem<br />

jungen Kind gewehrt, so sie vor sich gehalten, daß er sie nicht zu hart würken möchte; und<br />

wenn er von ihr geschei<strong>de</strong>n, hat es gethan, als wenn das hauß übern hauffen fallen wolt. – Die<br />

habe selbsten kein schmir gehabt, son<strong>de</strong>rn die Klöppelsche hab als schmir an sie gestrichen,<br />

so schwartz gewesen.<br />

In Herbacher Struth in <strong>de</strong>r nechsten Walpurnacht (Nacht zum 1. Mai) seyen sie alle<br />

zusammen gewesen und viel stattlichs dings überm Tisch gewesen, welcher mit grünem Ding<br />

gleich buchsbaum belegt gewesen; da haben sie einen nebell gehabt, die baum und blüt<br />

(Blüte) damit zu ver<strong>de</strong>rben und seyen dann (alles) alle obgedachte persohnen zugegen o<strong>de</strong>r<br />

darbey gewesen. Ferner sey sie mit <strong>de</strong>r Klöppelschen in ihres sohnes heieschen Theisen und<br />

ihres sohnes hermanns Jakobs stall und in <strong>de</strong>s Lautschen stall zu nachts gefahren, die Küh<br />

durch einen Kesselkringen und einen roten wirtell gemolken, und hat sie, Lehna, <strong>de</strong>r<br />

Klöppelschen die milch in ihr hauß müssen tragen.<br />

Die Klöppelschen hat sie gelehrt, wann sie viel butter machen wolt, soll sie <strong>de</strong>n schmandt ins<br />

Teufels namen in die bohnen schütten und ein Creutz drüber machen, welches sie aber nicht<br />

versucht, die Klöppelschen aber hats als gethan.<br />

Saget weiter, daß die Klöppelschen ihrem sohn Theisen eine Kuh mit gifft umgebracht. In <strong>de</strong>r<br />

Walpurnnacht sey bernathschlaget wor<strong>de</strong>n, daß man einen scheel machen sollte, wem es aber<br />

gegolten und wer es thun sollen, hat sie nicht verstehen können; unter<strong>de</strong>ssen wäre Friedrich<br />

Scheffer scheel wor<strong>de</strong>n, welches ihr leid sey, wür<strong>de</strong> wohl noch an tag kommen, wer es gethan<br />

hat.<br />

Sie hat Tönius Schmitts frau im vergangenen Sommer uffen hiffhol<strong>de</strong>r und noch vor kurtzer<br />

Zeit uffen Büchelchen uffen tantz gesehen. Gefraget, warum sie mit ihrer Zauberey scha<strong>de</strong>n<br />

gethan hat, antwortet, keinem eintzigen menschen, <strong>de</strong>nn sie kein Verhengtnus (?) dazu gehabt<br />

hat.<br />

(Bekannt dann weiter, daß sie in Schönbach, wo sie gedient, ein tragend Pferd mit Gift<br />

umgebracht hat. Ihr selbst hat sie 2 Schafe und ein Stoppelkalb umgebracht. – Hirtgen Jakobs<br />

Angen hat sie auf <strong>de</strong>m Hiefhol<strong>de</strong>r beim Tanz gesehen. – Scheffern Peter hat sie lange Zeit

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