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Wort doch mit „En<strong>de</strong>“ zusammenhängt (neu<strong>de</strong>utsch „In“). An<strong>de</strong>re Formen für das Wort sind<br />

Selben<strong>de</strong>, Selfen<strong>de</strong>.<br />

„Die Bull“ für Gosse, Straßenrinne, ist das Wort „Bolle“ und be<strong>de</strong>utet Vertiefung;<br />

Vergeleich: Das Kleid bollt sich.<br />

„galern“ sich galern kommt von geil, d.h. lustig sein, übermütig; sich galern d.h. aus Übermut<br />

und Geilheit sich balgen und necken.<br />

„Das Krampholz“ (gebogenes Holz zum Aufhängen <strong>de</strong>s Schachtviehs) kommt wohl von<br />

Krampe und Haken. Im übertragenen Sinn bezeichnet man hier mit Kramb einen Menschen,<br />

<strong>de</strong>r sich bei einer Arbeit steifbockig und schlecht anstellt.<br />

„Die Buckse“ für Hose kommt von „Bock“, bocksle<strong>de</strong>rne Hose. Das Loch in <strong>de</strong>r Hose heißt<br />

bei uns „Blick“ (die Blick) weil durch dasselbe das Hemd blickt.<br />

„Die Bridsch“ (Der Absatz bei <strong>de</strong>r Treppenwendung) ist das englischen Wort bridge, für<br />

Brücke.<br />

Der Stautzweck“ sonst auch Stutzweck genannt, ist heute bei uns in Abgang gekommen. Um<br />

1888 erhielten ihn die Kin<strong>de</strong>r in Breitscheid noch oft als Patengeschenk. Er hatte die Länge<br />

und die Breite eines langen Brotleibes, war an bei<strong>de</strong>n En<strong>de</strong>n zugespitzt. Nach Spielmann klärt<br />

sich <strong>de</strong>r Name etwa in folgen<strong>de</strong>r Weise auf. Der Grenzbegang war in früherer Zeit eine<br />

wichtige Angelegenheit. In manchen Gegen<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>n die Schulkin<strong>de</strong>r in Begleitung <strong>de</strong>r<br />

Lehrer mitgenommen, damit sie die Grenze <strong>de</strong>r Gemarkung kennen lernten. Um sie auf<br />

wichtige Marksteine aufmerksam zu machen, wur<strong>de</strong>n ihnen dort die Köpfe aneinan<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r<br />

leicht an <strong>de</strong>n Markstein gestoßen, „gestutzt“. Dann erhielten sie zum An<strong>de</strong>nken und zur<br />

Belohnung eine Anweisung, einen „Denkzettel“, zum Empfang <strong>de</strong>s sogenannten Stutzwecke“.<br />

Noch einige mundartliche Ausdrücke: gimmern = schwingen, hauptsächlich nach stoßen an<br />

einem Gegenstand gebraucht, z.B. <strong>de</strong>r ganze Arm gimmert mir, so habe ich mich gestoßen.<br />

„gnolbch“ (dumpfes) einen Krug, Topf u.s.w. an einen Gegenstand stoßen im Vorbeigehen,<br />

ohne daß er zerbricht.<br />

„pärds“ oft aus und einlaufen, z.B. die Kin<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Stube.<br />

„triwelieren“ = treiben („Triwelegen doch net immer vor mir“).<br />

„stompch“ mit <strong>de</strong>r Faust einen Menschen anstoßen.<br />

„hicheln“ = das Wiehern <strong>de</strong>s Pfer<strong>de</strong>s.<br />

„oiwern“ (geschlossen) aufrühren, z.B. in einem Eimer, oser <strong>de</strong>n Kaffee in <strong>de</strong>r Kanne<br />

„uffoiwern“.<br />

„ Klunk“ = Krug<br />

„dotze“ = Vogelnest ausheben.<br />

„motze“ (geschlossen, auch dotze) = schmollen, dickköpfig sein.

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