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Wahr, daß er seinen nahmen damals ihr offenbahret und sich Guioff genant.<br />
Wahr, daß <strong>de</strong>r teuffell alsobalt zu ihr gesat, sie müsste nun thun alles, was er sie heisse, ihr<br />
auch alsobalt befohlen, ihr selbsten ein rindt umbzubrinen, mit weißer materie, hätte es aber<br />
nicht gethan son<strong>de</strong>rn Frenjers Hannessen eine blüen achte Kuh, so voone an <strong>de</strong>m Endt<br />
gestan<strong>de</strong>n, mit schwartzen gifft umbgebracht.<br />
Wahr, daß ihr Buhle wie<strong>de</strong>r zu ihr kommen, keine ruhe lassen wollen, sie sollte ihr selbst<br />
etwas thö<strong>de</strong>n, daruf sie ihr ein Sau umbracht.<br />
Wahr, daß über ein Jahr <strong>de</strong>r teuffell wie<strong>de</strong>r zu ihr kommen und befohlen, ihr eine Kuh<br />
umbzupringen, hätte es aber auch nicht gethan, son<strong>de</strong>rn Claßen henrichen einen Winterling<br />
umbgebracht.<br />
Wahr, daß er ihr wie<strong>de</strong>r befohlen, ihr selbst ein rindt umbzupringen, welches sie auch nicht<br />
gethan, son<strong>de</strong>rn Cora Weygeln ein Kalb uf <strong>de</strong>r wei<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Schlunkaut mit gifft, welches sie<br />
in gras ingewickelt <strong>de</strong>m Kalb eingegeben, daß es gestorben.<br />
Wahr, daß <strong>de</strong>r teuffel wie<strong>de</strong>r zu ihr kommen, ihr gedrohet, so jämmerlich zu zerschlagen o<strong>de</strong>r<br />
(sie) sollte ihr ein Kindt umbringen, hätte es aber gantz und zumahl nicht gethan.<br />
Wahr, daß sie aber das gifft genommen und Klein henn Thöngessen ein Sau umbgebraucht,<br />
hätte das gifft uf ein Mohn gethan, daß sie es <strong>de</strong>m schwein ingebracht.<br />
Wahr, daß <strong>de</strong>r teuffell wie<strong>de</strong>r zu ihr kommen einen Herbst unter die Bäume, da sie Laub<br />
gerechet zu ihr gesagt, du musst mit mihr uf <strong>de</strong>n tantz, daruf er sie uf <strong>de</strong>m Rücken<br />
geschmieret, und seie alsobalt mit einan<strong>de</strong>r dahin gefahren.<br />
Wahr, daß sie da mit ihrem teuffell Huiuff getantzet und gesprungen und gebühlet.<br />
Wahr, daß er ihr befohlen, sie sollte Johann Wellern ein Kindt mit gifft umbringen, welches<br />
sie auch gethan, hätte ihm das gifft in einer butterschnitten in ihren eigen haus, das Kindt<br />
wäre 3 tag hernacher gestorben. (bejahet es, die gemein bezeuget, daß dieses wahr sey)<br />
Wahr, daß sie ihr selbst eine ro<strong>de</strong> Kuh umbracht mit gifft, das ihr <strong>de</strong>r teuffell uf <strong>de</strong>m<br />
Rabenschei<strong>de</strong>r weg gegeben habe.<br />
Wahr, daß sie ihr wie<strong>de</strong>r aus Trieb ihres Huiuffs ein Schwartz Ochsenkalb selbst umbracht.<br />
Wahr, daß sie uf Befehl her teuffels Schern Theißen Eidamen Josten vor 3 Jahren in <strong>de</strong>n<br />
setzlingsgärten ein Kindt, so Johangen geheißen und 2 Jahr alt, umbgebracht mit Schwarzem<br />
gifft, so sie <strong>de</strong>m Kindt in ein brei gethan, so in eienr pfan gestan<strong>de</strong>n. (bejahet es tüchtig)<br />
Wahr, daß ihr teuffell Huiuff zu ihr kommen in ihr eigene scheuer, ihr befohlen, Eberts<br />
Ennersen ein pferd umbzupringen, mit Schwartem gifft, wäre gewesen gleich Rubsamen,<br />
welches sie in die Krippe vor das pferdt geworffen, davon es dan alsobalt gestorben; hätte<br />
auch damals in <strong>de</strong>r scheuer mit ihr gebuhlet.<br />
Wahr, daß sie <strong>de</strong>m burger (Reiff) eine Kuh umbgebracht, so rodt gewesen und hätte sie das<br />
gifft in die tränck vor die Kuh geworffen.<br />
Wahr, daß sie Scheren Theißen eine schwartze Kuh umbracht und hätte ihr <strong>de</strong>r teuffell das<br />
gifft in <strong>de</strong>m thiergarten in <strong>de</strong>r wiesen gegeben.<br />
Wahr, daß sie folgen<strong>de</strong> persohnen uf <strong>de</strong>n thäntzen, so <strong>de</strong>r teuffell mit ihnen gehalten, gesehen<br />
haben, wie folge:<br />
Elagen <strong>de</strong>s <strong>Alt</strong>en Johanns fraw, hätte sie bei <strong>de</strong>m Büchelchen gesehen<br />
Weigels Anna auch daselbst<br />
Schörn Theißen frawen auch daselbst<br />
Lehnen Hoff, Henrichs Hausfrawen auch daselbst<br />
Schmits thilgen auch daselbst<br />
Rabenscheit. Die Möllersche. Die Zöllersche.<br />
Hingerichtet <strong>de</strong>n 30ten Oktober 1629, da sie enthauptet und zur Erd bestattet wor<strong>de</strong>n, weil sie<br />
ohne Tortur gestan<strong>de</strong>n.<br />
„Du sollst keine Zauberin leben lassen.“ Kaps.<br />
Die „Ortschronik von Breitscheid enthält erläutern<strong>de</strong> Bemerkungen im Anschlusse an die<br />
Hexenprotokolle. (S. 381-384)