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Aach ds <strong>de</strong>jfs<strong>de</strong> Faß horren Burre. (Dem Verschwen<strong>de</strong>r gesagt.)<br />

Jed’ Lärrer nimmt Schmier o’. (Es ist aber doch nicht je<strong>de</strong>r Mensch bestechlich)<br />

Wr immer will, dim will mr.<br />

E bli’er (blö<strong>de</strong>r, beschei<strong>de</strong>ner) Hond werr sel<strong>de</strong> fett.<br />

Wann sich auf mache soll, da `helfe <strong>de</strong> Sta om Wäk <strong>de</strong>zou. (Philippi: „Spruch <strong>de</strong>r Bauern und<br />

<strong>de</strong>r Türken: Was kommen muß, kommt“)<br />

E’ gourrer Virwand es’ drej Batze wert.<br />

Was gout èrim es’, kommt net mih’ b’ werrer.<br />

Faul en fräßig, zeut `n goure Belz (macht fett).<br />

Vo’ naut kimmt naut.<br />

Mr schwätzt vo’ naut, es’ kimmt vo’ aut.<br />

Wann’s Kind gedaaft es’, will je<strong>de</strong>r Vowerrn.<br />

Dem aa’n sei’ Dud (Tod) es’ <strong>de</strong>m annern sei’ Brut.<br />

Zou gout, es’ e’ Steck vo’ <strong>de</strong>r Schlechtigket’<br />

E’ gourer Roch<strong>de</strong>r o’ dr Hond es’ besser wej e’ Brourer (Bru<strong>de</strong>r) üwer Land.<br />

`m Besoffene fihrt mr berrem Wa’ wel Haa (Heu) aus `m Wäk.<br />

Die Huinkdung<br />

Von Studienrat Dr. Kroh =Burgsteinfurt.<br />

(Aus einem Zeitungsartikel abgeschrieben)<br />

Die Ausführungen von R. Kuhlmann – Breitscheid in Nr. 17 <strong>de</strong>r „Heimatblätter“ geben mir<br />

Veranlassung, mich zu mundartlichen Fragen auch einmal zu äußern, worüber <strong>de</strong>r Verlag<br />

mich schon lange gebeten hatte. Ob Herrn Kuhlmanns Deutung <strong>de</strong>r „Dung“ von „tunken“<br />

richtig ist, so schön sie klingt, möchte ich bezweifeln. Wenn sie überzeugen sollte, müsste <strong>de</strong>r<br />

Endlaut ein „k“ sein, wird doch sogar in <strong>de</strong>r Zusammensetzung „Huinkdung“, d.h. „ein mit<br />

Zwetschenmus bestrichenes Stück Brot“ <strong>de</strong>r erste Bestandteil mit K am En<strong>de</strong> gesprochen, <strong>de</strong>r<br />

zweite aber nicht, obwohl beim ersten doch ein g zugrun<strong>de</strong> liegt (ebenso wie z. B. in lank für<br />

lang, De(a)nk für Ding, hink für hing).<br />

Meine eigene Erklärung, die ich noch vorsichtig als „möglich“ in <strong>de</strong>r „Deutschen<br />

Dialiktgeographie“ gegeben habe, die aber auch von Schmelzer („Unterschie<strong>de</strong> zwischen <strong>de</strong>m<br />

sü<strong>de</strong>rländischen und siegerländischen Wortschatz) und neuerdings von Wenzel im „Wortatlas<br />

<strong>de</strong>s Kreises Wetzlar“ übernommen wird, klingt freilich weniger poetisch. Ich bringe es<br />

zusammen mit „Dung“ – „Dünger“. Unser Entsetzen über diese unästhetische Deutung wird<br />

sich bald legen, wenn wir berücksichtigen, daß „<strong>de</strong>r Dung“ im Mittelhoch<strong>de</strong>utschen, wo er<br />

noch die tunge heißt, nicht nur „Dünger“, son<strong>de</strong>rn auch „Stärkung, Erquickung“ be<strong>de</strong>utet, wie<br />

Lerers mittelhoch<strong>de</strong>utsches Wörterbuch nachweist. Wir haben also lediglich einen neuen

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