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Volkskraft gegen uns ins Feld zu stellen, mit seinem alten Erbfeind England hat es sich<br />
vertragen, <strong>de</strong>r unser Todfeind gewor<strong>de</strong>n ist seit <strong>de</strong>m Augenblick, da wir ihn im Welthan<strong>de</strong>l zu<br />
überflügeln begannen. Heute stehen von <strong>de</strong>n Völkern <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> 700 Millionen, bis an die<br />
Zähne gewappnet, gegen 130 Millionen, um Deutschland und das mit ihm auf Tod und Leben<br />
verbün<strong>de</strong>te Donaureich von ihren gol<strong>de</strong>nen Stühlen zu werfen und die Welt unter sich zu<br />
teilen.<br />
Seit drei Jahren tobt nun dieser Kampf gegen eine fünffache Uebermacht, unter <strong>de</strong>ssen<br />
Dröhnen die alte Er<strong>de</strong> erzittert und <strong>de</strong>r seinesgleichen nicht hat in <strong>de</strong>r ganzen<br />
Menschheitsgeschichte, höchstens daß <strong>de</strong>r 7jährige Krieg, in <strong>de</strong>m Preußens größter König<br />
sich gegen Oesterreich, Rußland, Frankreich und das damalige <strong>de</strong>utsche Reich zusammen zu<br />
wehren hatte, in annähern<strong>de</strong>n Vergleich gezogen wer<strong>de</strong>n kann. Riesenhaft ist dieser Kampf<br />
eines Volkes, das mit seinen Verbün<strong>de</strong>ten um sein Dasein, sein Recht auf <strong>de</strong>n Erdbo<strong>de</strong>n und<br />
seiner Kin<strong>de</strong>r Zukunft kämpft; riesenhaft die Kräfte, die eingesetzt wer<strong>de</strong>n, riesenhaft die<br />
Mittel, die ins Feld geführt wer<strong>de</strong>n, riesenhaft die Opfer, die er verschlingt.<br />
Ohne Ueberhebung, aber mit Stolz dürfen wir sagen; Es ist ein Hel<strong>de</strong>ntum son<strong>de</strong>rgleichen,<br />
das sich in ihm offenbart.<br />
Hebe <strong>de</strong>ine Augen auf zu <strong>de</strong>n Bergen, von welchen die Hülfe kommt, sagt ein Psalmwort! Ja,<br />
hebe <strong>de</strong>ine Augen auf, <strong>de</strong>utsches Volk, zu <strong>de</strong>n Hel<strong>de</strong>ntaten <strong>de</strong>iner Söhne draußen im Fel<strong>de</strong>.<br />
Unsagbar Großes ist geschehen. Denket an <strong>de</strong>n Vormarsch durch Belgien, das auf seine<br />
Neutralität pochte, die es hinterlistig gebrochen hatte, <strong>de</strong>n Fall <strong>de</strong>r belgischen und <strong>de</strong>r<br />
nordfranzösischen Festungen, die großen täglichen, blutigen aber stets siegreichen Schlachten<br />
und Gefechte, mit <strong>de</strong>nen unsere vorwärtsstürmen<strong>de</strong>n Heere <strong>de</strong>n französischen und englischen<br />
Feind vor sich hertrieben wie aufgescheuchtes Wild, und die sie beinahe vor die Tore von<br />
Paris führten. Denket an die gewaltigen Taten in Ostpreußen. Wie ein gereizter Löwe, <strong>de</strong>n<br />
zwei blutlechzen<strong>de</strong> Tiger angefallen haben, mit einem Prankenschlag <strong>de</strong>m einen das Rückgrat<br />
zerschmettert und mit <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rn Tatze <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>rn todwund zu Bo<strong>de</strong>n schlägt, so vernichtete<br />
unser großer Hin<strong>de</strong>nburg die eine russischen Armee bei Tannenburg und die an<strong>de</strong>re an <strong>de</strong>n<br />
masurischen Seen. Es folgte <strong>de</strong>r Feldzug in Südpolen, um die von <strong>de</strong>r Uebermacht schwer<br />
bedrängten Oesterreicher zu entlasten und <strong>de</strong>r Sieg bei Lodz, und die Winterschlacht an <strong>de</strong>n<br />
masurischen Seen. Im Westen kam <strong>de</strong>r Stellungskrieg an <strong>de</strong>r Aisne und die erste große<br />
Schlacht in <strong>de</strong>r Champagne, im Osten <strong>de</strong>r große Durchbruch bei Tarnova-Gorlice, wo <strong>de</strong>r<br />
Russe in Galizien aus eienr Stellung nach <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rn geworfen wur<strong>de</strong>, die furchtbaren<br />
Karpathenkämpfe in Eis und Schnee, die Ungarn vor seinem Einfall retteten; es kam <strong>de</strong>r Fall<br />
<strong>de</strong>r großen gewaltigen Festungen in Polen, es kam Gallipoli, wo wir <strong>de</strong>n Türken halfen, ihre<br />
Hauptstadt siegreich zu halten gegen die Land- und Seemacht Englands und Frankreichs. Es<br />
kam <strong>de</strong>r serbische Feldzug, in <strong>de</strong>m unsere Truppen mit <strong>de</strong>n verbün<strong>de</strong>ten Bulgaren das<br />
festungsartige Land eroberten und die letzten Reste <strong>de</strong>s vernichteten serbischen Heeres über<br />
die Lan<strong>de</strong>sgrenze jagten; es kamen die Kämpfe in <strong>de</strong>n Argonnen und Vogesen und das<br />
furchtbare Ringen um Verdun; es kam die zweite große Champagneschlacht, in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
gewaltige Ansturm Frankreichs gebrochen wur<strong>de</strong>; dann kam <strong>de</strong>r genial angelegte rumänische<br />
Feldzug, <strong>de</strong>r unsere Heere in unaufhaltsamen Siegeszug bis an die Mündung <strong>de</strong>r Donau<br />
führte, dann im Westen die Versuche <strong>de</strong>s Fein<strong>de</strong>s, unsere Stellung zu durchbrechen, das<br />
fürchterliche Ringen an <strong>de</strong>r Somme und wie<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Champagne, das mit einem völligen<br />
Misserfolg en<strong>de</strong>te und jetzt die Höchststeigerung aller Kämpfe, die bis jetzt möglich war, in<br />
Flan<strong>de</strong>rn und im Artois und neben diesen unsere volle Kraft in Anspruch nehmen<strong>de</strong>n<br />
Kämpfen noch <strong>de</strong>n Sieg bei Tarnopol, <strong>de</strong>r ganz Galizien und die Bukowina aus russischer<br />
Gewalt befreite – ich frage, wo hat die Welt ähnliches gesehen? Dort drüben fünf<br />
Großmächte, die ein Volk nach <strong>de</strong>m an<strong>de</strong>rn auf die Schlachtbank liefern, ihre geschwächten<br />
Heere immer durch neues Menschenmaterial ergänzen können, gegen die <strong>de</strong>utsche Kultur die<br />
Völker Asiens und die Schwarzen Afrikas heranführen, für die die halbe Welt die Waffen und