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„Die Hutch“ ist die Kröte, von hutchen = herumkriegen, herumliegen (z.B. auch es hutcht<br />

jemenand hinter <strong>de</strong>n Ofen).<br />

„Die Unk(e)“ ist bei uns die glatte Natter. Die eigentlichen Unke ist eine Kröte. Die<br />

Blindschleiche wird hier „Schlange“ geheißen und verfolgt, als habe man eine giftige Schlang<br />

und nicht ein nützliches Tier vor sich. Außer <strong>de</strong>r Blindschleiche wird noch manches an<strong>de</strong>re<br />

Tier ohne Grund verfolgt aus reiner Unwissenheit. Der Große Naturforscher Tschudi schreibt:<br />

„Wüßten es unsere Landbewohner, welche Wohltäter wir an diesen Ungeziefere Vertilgern<br />

haben, sie wür<strong>de</strong>n dieselben sorgfältig schonen“. Wir haben hier keine giftige Schlange, also<br />

kann man die Tiere in Ruhe lassen. Auch die „Hutch“ und <strong>de</strong>n „gelben Schnei<strong>de</strong>r“. Diese<br />

Tiere hat die mutterlose Natur, weil sie sich nicht schnell fortbewegen können, zum Schutz<br />

gegen ihre Fein<strong>de</strong> mit Drüsen ausgestattet, welche ätzen<strong>de</strong>n Schleim enthalten. Der Ätzstoff<br />

<strong>de</strong>s „gelben Schnei<strong>de</strong>rs“ tötet Vögel und an<strong>de</strong>re kleinere Tiere, <strong>de</strong>m Menschen ist er<br />

unschädlich. Noch harmloser ist <strong>de</strong>r Saft, <strong>de</strong>n die Kröte ausspritzt. Bei<strong>de</strong> Tiere aber sind, wie<br />

auch die Blindschleiche, für <strong>de</strong>n Gärtner sehr nützliche Tiere.<br />

„Die Schießotter“ ist die Ei<strong>de</strong>chse. Vom raschen Dahinschießen.<br />

„gelber Schnei<strong>de</strong>r“ ist <strong>de</strong>r Feuersalaman<strong>de</strong>r, die gewöhnlichen Molche die „Viergebeinsel“,<br />

<strong>de</strong>r Tausendfüßler heißt „Hun<strong>de</strong>rgebeinsel“. Der „Kellerasel“ wird Kellerassel geschrieben;<br />

Assel be<strong>de</strong>utet aber auch Esel, vom lateinischen asinus. Die Kaulquappen heißen<br />

„Viehköpfe“, die Froscheier „Froschgeschlorrer“.<br />

„Hollexe“ sind Hornissen. Ein Schwären (Geschwär) kann einem „hollexen“, er kann einem<br />

peinigen, wie <strong>de</strong>r Stich einer Hornisse. Die Waben <strong>de</strong>r Bienen, Hummeln u.s.w. heißen<br />

„Rose“. Davon „benrosig“, d.h. bienenrosig, bienenwabig (z.B. für holzige, löcherige<br />

Kohlraben). Die Ameisen heißen „Seigmetze“ von „seigen“.<br />

„Die Wasserhex“ ist die Wasserjungfer; <strong>de</strong>r „Heckebock“ ist die Zecke o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Holzbock<br />

(setzt sich in <strong>de</strong>r Achselhöhle fest und saugt sich dort dich voll Blut).<br />

„Äbch“ ist wahrscheinlich eine Zusammenzeihung von Eppich. (Eine volkstümliche Deutung<br />

von Efeu ist „Ewig = Heu eine Dol<strong>de</strong>npflanze)<br />

„Der Burnkrist“ ist die Brunnenkresse, von französich cresson = Salatpflanze.<br />

„Die Käsblume“ heißt das Wiesenschaumkraut bei uns.<br />

„Die Bolzenblume“ (Trollblume) heißt die Blume, weil sie so stark wie ein Bolzen<br />

(bolzenstark) in die Höhe steht. (Kugelranunkel)<br />

„Hohlewie<strong>de</strong>r“ ist die „schopfige Kauzblume“, von <strong>de</strong>n alten Leuten als Heilpflanze<br />

gesammelt.<br />

„Sommertürchen“ heißt <strong>de</strong>r Huflattich im Fel<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>n gelben Korbblüten, als<br />

Frühlingsblume, die <strong>de</strong>n Eingang in die warme Jahreszeit, das Sommerhalbjahr anzeigt.<br />

„Wolbeern“ (Hei<strong>de</strong>lbeeren) schreibt Kehrein „Waldberren“, auch die Aussprache <strong>de</strong>s Wortes<br />

im Siegerland <strong>de</strong>utet (<strong>de</strong>utlicher) auf „Waldbeeren“. Herr Kappers – Wiesba<strong>de</strong>n, (ein eifriger<br />

Mitarbeiter am Hessen-Nassauischen Wörterbuch), schreibt mir eine an<strong>de</strong>re Auslegung.<br />

„Wobbeer“ laute im südlichen Nassau „Molber“, d.h. „Maulbeere“, bei uns seien die

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