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zwei Kuh gemolken; wahr, daß auch die Kuh auf ihr eigen Hausthür kommen und hinunter<br />
geblutet hat.) (Scheffer Peter sagt dieses wahr).<br />
(Lena Hoff wur<strong>de</strong> am 30. Oktober 1629 enthauptet.)<br />
Fiskalisch Examen gegen Dilgen, Tonius Schmits frau von Breitscheid am 15. Sept. 1629.<br />
Gesteht nichts als die (folgen<strong>de</strong>n Personen) sagen, Margaret Lottin (?) Marg. Ebertzin und<br />
Marg. Ihre Dienstmagd, sagen alle drey ihr, Dilgen, ins Gesicht, daß sie drey tag und zwar<br />
nacht in Johann Ebertz hauß heimblich gewesen, Johanns bein zu artzen, da seyen sie alle<br />
drey bey ihr, Dilgen, uff <strong>de</strong>r öbristen stuben und ihr Teufel bey ihr wi<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m betth<br />
gestan<strong>de</strong>n, und ihrer bei<strong>de</strong>n Margareten teuflische Buhlen seien auch da gewesen.<br />
16. September 1629 nochmals Examina gegen Dilgen Schmit. Hat nochmals in <strong>de</strong>r Güte<br />
nichts gestehen wollen; hats danach zum ernst komen und sich uff die folter spannen lassen<br />
und bekannt, ihr feind sey zu ihr in ihre stuben kommen, hat gesagt, wenn sie ihm folgen<br />
wolt, wolt er ihr genug geben, hat sich Hans geheißen, <strong>de</strong>rselbe war in Johann Ebertz hauß<br />
gewesen, sey etwa vor drey Jahren gewesen.<br />
Johannes Lott hätt sie ungestrochen, Johann Ebertzen das bein zu artzen, da wär sie<br />
dahingegangen, als es die weiber gemacht haben, hätt sie geholfen; <strong>de</strong>r Teufel hätt sie uffen<br />
Kuhkopf <strong>de</strong>s morgens früh wie<strong>de</strong>r auß Eberts Johanns hauß geführet, und die an<strong>de</strong>rn zwey<br />
weiber wären mit ihr uff <strong>de</strong>n hiffhol<strong>de</strong>r gefahren, sodannen sie wie<strong>de</strong>r in Johann Ebertz hauß<br />
miteinan<strong>de</strong>r gefahren. Uffen hiffhol<strong>de</strong>r wäre sie uffen tantz gewesen; Scheffer (Schäfer) hans<br />
Weigels frau, Hoff Henrichs frau, Hirtz Jakobs frau Angin waren auch da gewesen. Der<br />
Teufel trieb große Schelmstück, (<strong>de</strong>r ihre hätt auch buhlschaft mit ihr getrieben). Er hat ihr<br />
etwas gegeben, aber wann sies besehen, wärens pfer<strong>de</strong>knöttel gewesen. Sie hätt vorm Jahr<br />
o<strong>de</strong>r drey ihr eigen pferd umgebracht, Meister Johannes hätts abgezogen. Der feind hätt ihr<br />
Merousins in einem horn gegeben, das hätt sie ihm eingegeben; <strong>de</strong>s hörnig in, da man ein<br />
senstenstein intut, läge in ihrem Kachelofen.<br />
(Es wird <strong>de</strong>r Dilgen nun gedroht, sie morgen auf <strong>de</strong>m Stuhl zu setzen, wenn sie <strong>de</strong>m<br />
Schultheißen nicht alles bekennt. Aus <strong>de</strong>m Protokoll, das im ganzen etwa 9 Aktenseiten<br />
umfasst, will ich im folgen<strong>de</strong>n nur noch das Hauptsächlichste bringen).<br />
Sie hätt Hirtz Hannes töten sollen, aber sie hätts nicht thun können, da hätte sie ihm über die<br />
arme her fahren und blasen sollen; daruff sie ins Backhaus, darin er gewesen, gegangen, und<br />
als er neben ihr heraus gegangen, hätt sie ihm Drüber her geblasen (und gefluchet, daruff er<br />
an <strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n lahm wor<strong>de</strong>n).<br />
Tönges Klein hat gesagt, dieser Dilgen sohn hätt zum Möller zu Erdbach gesagt, wann seine<br />
mutter schon zu stücken zerrissen wür<strong>de</strong>, so wüßt er, daß diese doch nichts sagt.<br />
Uffen hiffhol<strong>de</strong>r vor drei Jahren will sie unter an<strong>de</strong>rm auch <strong>de</strong>s Profe?(en) frau Crein von<br />
Me<strong>de</strong>nbach gesehen haben; Schmitts Jochens frau hätte sie mit einem Blick in <strong>de</strong>m unbschlag<br />
am tantz gesehen. – Sie sey auch uff <strong>de</strong>r Hub uffen tantz obigt Breidscheidt gewesen, aber sie<br />
hab niemands da gekannt noch gesehen, es sey in <strong>de</strong>m dunkel auch ein geleuff durcheinan<strong>de</strong>r,<br />
daß keins <strong>de</strong>s an<strong>de</strong>rn kennt.<br />
Der feind hat sie gezwengt Weigeln sein pferd umbzubringen als sie aber solches nicht thun<br />
wollen, hat sie ihres umbbringen müssen; Item ein schön groß schwein, so ein butsch (Bitsch)<br />
gewesen, hätts ihr <strong>de</strong>s morgens, als sie in die Ecker gehen sollen von einer pfannen<br />
eingegeben. – Ihrer tochter Kind, ein Bubgin, hätt sie umbgebracht, <strong>de</strong>r feind hätts haben<br />
wollen. Daß sie umbs aug kommen, hätt sie ihr selbsten mit einer witt gethan. – Ihre tochter<br />
hätt gegen Scheffer Weigeln geklagt, daß, wenn ein fest vor <strong>de</strong>r Thür gewesen, daß sie<br />
Dilgen, allzeit sehr wün<strong>de</strong>rlich gewesen, daß man nicht wohl mit ihr fortkommen können.<br />
Sonsten die persohnen, so sie befragt, seyen als in <strong>de</strong>m bösen geschrey gewesen.<br />
Dilgen von Breitscheit heut <strong>de</strong>n 20ten Oktober wie<strong>de</strong>r ufs schloß bey die folter führen lassen,<br />
weil Friedrich Scheffer von Breitscheit sie bezichtiget, daß sie ihm im Dirgarten, da sie 2<br />
wiesen beyeinan<strong>de</strong>r haben, zu Johannesdag nachfolgen<strong>de</strong>n gestalt in die Augen geblasen,