23.04.2013 Aufrufe

Seite 4 - Alt-breitscheid.de

Seite 4 - Alt-breitscheid.de

Seite 4 - Alt-breitscheid.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

O liebes Glöcklein, verzeihe mir,<br />

wo ich nicht immer gefolget dir,<br />

für das wenige Gute in mir hab Dank,<br />

du lieber Kirchenglockenklang!<br />

Unsere alte Orgel<br />

Unsere jetzige alte Orgel ist die erste in Breitscheid. Als das „<strong>Alt</strong>e Haus“ (Ludwigsbronn) bei<br />

Dillenburg (zwischen Donsbach und Neuhaus) <strong>de</strong>n Weg alles Zeitlichen ging, bemühte sich<br />

Breitscheid beim Oberkonsistorium im Jahre 1762 um die dortige Orgel, da es selbst keine<br />

besaß. Diese Orgel erhielt aber dann Schönbach. 1780 bittet die Gemein<strong>de</strong> Breitscheid, aus<br />

eigenen Mitteln eine Orgel anschaffen zu dürfen. Die Genehmigung wird erteil. 1788 baute<br />

<strong>de</strong>r Orgelbauer Dreuth aus Grie<strong>de</strong>l (bei Butzbach) unsere Orgel. Das Stimmen <strong>de</strong>rselben<br />

geschah im September 1789, als es drüben in Frankreich gar nicht stimmte. Die Abnahme<br />

erfolgte auf das Gutachten <strong>de</strong>s Lehrers Steup in Dillenburg vom 3. April 1790. (Staatsarchiv<br />

Wiesba<strong>de</strong>n) – Um 1837 wur<strong>de</strong> ein beson<strong>de</strong>rer Balgzieher angestellt, damit das Windmachen<br />

in rechter Weise ausgeführt wer<strong>de</strong>. – Bis 1906 hatte die Orgel ihren Platz auf <strong>de</strong>r<br />

„Jungenbühne“, über <strong>de</strong>m ersten Eingang in <strong>de</strong>r Kirche, Treppchen vom Chor aus. Sie wur<strong>de</strong><br />

dann neu instandgesetzt und um <strong>de</strong>n Subbaß erweitert. Kosten 750 M (Goldmark). Ihren<br />

neuen Platz erhielt sie auf <strong>de</strong>r „Zwerchbühne“. Bei Gelegenheit <strong>de</strong>r Paul Gerhard-Feier diente<br />

sie zum ersten male wie<strong>de</strong>r beim Gottesdienst, und es wur<strong>de</strong> auch ihrer bei <strong>de</strong>r Feier gedacht.<br />

Vom Kirchhof (Friedhof)<br />

Einen Kirchhof in <strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung Totenhof haben wir wohl seit 1309, seit Breitscheid einen<br />

eigenen Geistlichen erhielt, <strong>de</strong>nn wir können annehmen, daß die Breitschei<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r damals<br />

erhaltenen Erlaubnis, ihre Toten bei ungünstiger Witterung bei ihrer Kapelle beerdigen zu<br />

dürfen, anstatt wie seither immer bei <strong>de</strong>r Mutterkirche zu Herborn, gleich Gebrauch gemacht<br />

haben, und daß sie auch bald alle Toten hier begraben durften. Demnach fehlen nur 2 Jahre an<br />

<strong>de</strong>n 600 Jahren, die unser Kirchhof als Begräbnisstätte gedient hat. Solange das Dorf noch<br />

klein war, genügte die Hälfte <strong>de</strong>s Kirchhofes als Totenhof. Die Nordseite blieb müßig liegen,<br />

die geringe Grasnutzung wur<strong>de</strong> zur Schulmeisterbesoldung geschlagen. Im Jahrhun<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>s<br />

30jährigen Krieges waren etliche Scheunenstätten daselbst, das übrige voller Steine. Im Jahre<br />

1836, wur<strong>de</strong>n 25 Ruten auf <strong>de</strong>m Kirchhofe, rechts gelegen, umgegraben, um die Steine<br />

herauszuwerfen, damit man (auch) diesen Platz zur Begräbnisstätte künftig benutzen könne.<br />

Auch wur<strong>de</strong> das Pflaster, vorm Kirchhofstor beginnend und bis zu <strong>de</strong>n Kirchentüren führend,<br />

im Laufe dieses Sommers gefertigt. (k. Chr.) Die heutige Kirchhofsmauer soll zur Zeit <strong>de</strong>s<br />

Schultheißen Klaas, um 1840, errichtet wor<strong>de</strong>n sein. Rabenscheid wünschte damals ein Tor<br />

auf <strong>de</strong>r Westseite, Schultheiß Klaas war aber dagegen. Die Kirchenordnung von 1570<br />

bestimmte, daß <strong>de</strong>r Kirchhof mit einer Mauer o<strong>de</strong>r mit Planken umgeben sein solle. Die<br />

Kirchhöfe wer<strong>de</strong>n wohl immer eine <strong>de</strong>n Zeitverhältnissen entsprechen<strong>de</strong> Einfriedung gehabt<br />

haben. Seit 1749 wer<strong>de</strong>n die Toten auf unserm Kirchhof <strong>de</strong>r Reihe nach beerdigt, bis dahin<br />

begruben die Familien ihre Angehörigen beieinan<strong>de</strong>r. Einen beson<strong>de</strong>ren Totengräber haben<br />

wir seit 1926. Bis zu dieser Zeit begruben die Träger, die Nachbarn, die Verstorbenen.<br />

Der neue Friedhof (Friedhof heißt er, weil er eingefrie<strong>de</strong>t ist, mit Mauern umgeben, damit von<br />

außen nicht <strong>de</strong>r Frie<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Stätte gestört wird.) wur<strong>de</strong> 1903 angelegt, er war bei <strong>de</strong>r Zunahme<br />

<strong>de</strong>r Bevölkerung notwendig gewor<strong>de</strong>n. Der Name Kirchhof ist auf ihn gedankenlos<br />

übertragen wor<strong>de</strong>n. Was seine Lage betrifft, so trifft auch auf ihn zu, was Riehl im vorigen<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rt von <strong>de</strong>n Friedhöfen <strong>de</strong>s Westerwal<strong>de</strong>s sagt: „auf <strong>de</strong>m hohen Westerwal<strong>de</strong> hat<br />

man die Kirchhöfe fast überall am Waldsaum angelegt, selbst wenn man sie darum über die<br />

Gebühr vom Orte entfernen mußte. Es ruht eine dichterische Weise auf <strong>de</strong>n Gedanken, daß

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!