Funktionelle Analyse von Proteinen der Gpr1/Fun34/yaaH ...
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4 Diskussion<br />
Diskussion<br />
In <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit wurde die Charakterisierung des <strong>Gpr1</strong>-Proteins <strong>der</strong> Hefe Y. lipolytica<br />
und dessen drei Orthologen in S. cerevisiae durchgeführt. Dabei war die Identifizierung<br />
funktionell wichtiger Bereiche des C-terminalen Teils des <strong>Gpr1</strong>-Proteins <strong>von</strong> beson<strong>der</strong>em<br />
Interesse. Erste Untersuchungen wurden zur Identifikation möglicher Interaktionspartner <strong>von</strong><br />
<strong>Gpr1</strong>p durchgeführt. Die funktionelle <strong>Analyse</strong> des <strong>Gpr1</strong>-Proteins wurde dadurch erschwert,<br />
dass fünf weitere homologe Proteine in Y. lipolytica vorhanden sind. S. cerevisiae wurde in<br />
die Untersuchungen mit einbezogen, weil diese Hefe nur drei <strong>Gpr1</strong>p-Orhologe (Ycr010cp,<br />
Ydr384cp und Ynr002cp) enthält und Mutantenstämme mit Deletionen <strong>von</strong> ein, zwei o<strong>der</strong><br />
allen drei dieser Gene verfügbar waren. Im Mittelpunkt stand die Bestimmung <strong>der</strong> Regulation<br />
dieser drei GPR1-orthologen Gene mit Hilfe <strong>von</strong> LacZ als Reportergen sowie Northern- und<br />
Western-Blots. Weiterhin stand die Identifizierung funktionell wichtiger Bereiche dieser Proteine<br />
im Vor<strong>der</strong>grund <strong>der</strong> Arbeiten. Zusätzlich wurde die Auswirkung <strong>von</strong> Doppeldeletionen<br />
o<strong>der</strong> Deletion aller drei Homologen auf die Ammoniumsekretion dieser Deletionsstämme<br />
überprüft.<br />
4.1 Datenbankanalyse <strong>von</strong> <strong>Gpr1</strong>p und dessen Orthologen in Saccharomyces<br />
cerevisiae<br />
Die zur Verfügung stehenden Programme zur Vorhersage <strong>der</strong> Topologie berechnen für die<br />
<strong>Gpr1</strong>p-Orthologen vier bis sieben membranspannende Domänen. Der überwiegende Teil<br />
dieser Programme geht <strong>von</strong> sechs Membrandomänen aus. Dabei wird eine unterschiedliche<br />
Orientierung des Proteins in <strong>der</strong> Membran angegeben, N- und C-Terminus sind entwe<strong>der</strong><br />
extrazellulär o<strong>der</strong> cytoplasmatisch lokalisiert. Bisherige Befunde in Y. lipolytica sprechen dafür,<br />
dass sich <strong>der</strong> N-Terminus sowie <strong>der</strong> zweite Loop <strong>von</strong> <strong>Gpr1</strong>p auf <strong>der</strong> cytoplasmatischen<br />
Seite, <strong>der</strong> erste und dritte Loop dagegen auf <strong>der</strong> extrazellulären Seite <strong>der</strong> Cytoplasmamembran<br />
befinden. Der ORF eines artifiziellen Phytochelatins wurde in diesen Versuchen<br />
hinter die erste, zweite und dritte membranspannende Domäne <strong>von</strong> <strong>Gpr1</strong>p kloniert. Phytochelatine<br />
können die Schwermetalltoleranz erhöhen, indem sie Metallionen wie z. B. Silber<br />
und Cadmium binden. Elektronenmikroskopische Aufnahmen zeigten, dass Transformanden,<br />
die das artifizielle Phytochelatin hinter <strong>der</strong> ersten und dritten Membrandomäne <strong>von</strong> <strong>Gpr1</strong>p<br />
exprimierten, extrazellulär Silber binden konnten. Dazu waren Transformanden, die das artifizielle<br />
Phytochelatin nach <strong>der</strong> zweiten Membrandomänen exprimierten nicht in <strong>der</strong> Lage<br />
(Bär, persönliche Mitteilung). Im Gegensatz dazu wiesen Kim et al. (2003) nach, dass <strong>der</strong> N-<br />
und C-Terminus <strong>von</strong> Ynr002cp an <strong>der</strong> extrazellulären Seite lokalisiert ist. In diesen Untersu-<br />
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