Funktionelle Analyse von Proteinen der Gpr1/Fun34/yaaH ...
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Diskussion<br />
4.4 Ort-spezifische und zufällige Mutagenese <strong>von</strong> <strong>Gpr1</strong>p in Yarrowia lipolytica<br />
und dessen Orthologen in Saccharomyces cerevisiae<br />
In den Y. lipolytica-Stämmen B204-12C-38 (GPR1-3), B204-12C-112 (GPR1-1), B204-12C-<br />
124 (GPR1-4) und B204-12C-156 (GPR1-2) führte jeweils eine Punktmutation im <strong>Gpr1</strong>-<br />
Protein zur Essigsäuresenitivität. Dabei handelte es sich im Stamm B204-12C-112 um einen<br />
Aminosäureaustausch im C-Terminus (G248 zu D). In den an<strong>der</strong>en Y. lipolytica-Stämmen<br />
enthielt <strong>der</strong> N-Terminus <strong>von</strong> <strong>Gpr1</strong>p jeweils einen Aminosäureaustausch (B204-12C-12-156:<br />
L65 zu Q, B204-12C-38: G62 zu S, B204-12C-124: G63 zu D).<br />
Augstein (2001) analysierte die Auswirkung N-terminal deletierter <strong>Gpr1</strong>p-Konstrukte auf den<br />
Phänotyp <strong>von</strong> PO1d- bzw. PO1dΔgpr1-Transformanden. Dabei stellte sich heraus, dass <strong>der</strong><br />
N-terminale Bereich bis einschließlich F60 nicht bedeutend für dessen Funktion zu sein<br />
scheint. Die Deletion <strong>von</strong> Aminosäure F61 o<strong>der</strong> <strong>der</strong>en Mutation in Glutaminsäure bewirkt eine<br />
Essigsäuresensitivität <strong>der</strong> Transformanden. Weitere funktionell wichtige N-terminale Bereiche<br />
im <strong>Gpr1</strong>-Protein wurden <strong>von</strong> Gentsch (2003) analysiert. Transformanden, <strong>der</strong>en Plasmid<br />
für NPAPLGL-deletiertes <strong>Gpr1</strong>-1p bzw. <strong>Gpr1</strong>-2p kodierte, wiesen keinen Essigsäuresensitiven<br />
Phänotyp mehr auf.<br />
Somit war nun <strong>von</strong> Interesse, ob <strong>der</strong> C-Terminus und insbeson<strong>der</strong>e das konservierte<br />
YNAYA-Motiv <strong>von</strong> Bedeutung für die Funktion des <strong>Gpr1</strong>-Proteins ist. Es wurden C-terminale<br />
Deletionen durchgeführt und die Konstrukte in den Stämmen PO1d bzw. PO1dΔgpr1 expri-<br />
miert. Dabei konnte festgestellt werden, dass gleiche C-terminal verkürzte Konstrukte unterschiedliche<br />
Auswirkungen auf das Wachstum dieser Stämme hatten. In <strong>der</strong> Deletionsmutan-<br />
te PO1dΔgpr1 hob bereits die Deletion bis Aminosäure P265 den negativen Effekt (Essigsäu-<br />
resensitivität) des GPR1-2-Allels auf. PO1d-Transformanden waren erst in <strong>der</strong> Lage auf Acetat/Glucose<br />
zu wachsen, wenn <strong>Gpr1</strong>-2p bis einschließlich des YNAYA-Motivs bzw. nur das<br />
YNAYA-Motiv deletiert wurde. Im Wildtypstamm PO1d scheint somit das <strong>Gpr1</strong>-2p in Wechselwirkung<br />
mit dem chromosomal kodierten <strong>Gpr1</strong>-Protein zu stehen. Dabei spielt das<br />
YNAYA-Motiv eine entscheidende Rolle. Es wird angenommen, dass ohne dieses keine Dibzw.<br />
Oligomerisierung mehr stattfinden kann.<br />
In S. cerevisiae konnten nach C-terminalen Deletionen <strong>von</strong> Ycr10cp, Ycr10cp-Q75,<br />
Ynr002cp-Q74 bzw. Ynr002cp keine Unterschiede zwischen den Stämmen YN und<br />
YNΔycrΔydrΔynr im Wachstum auf Minimalmediumplatten mit Acetat o<strong>der</strong> Glucose als<br />
C-Quellen festgestellt werden. Transformanden, <strong>der</strong>en Plasmid für bis Aminosäure A258 deletiertes<br />
Ycr010cp-Q75 bzw. bis A257 deletiertes Ynr002cp-Q74 kodierte, konnten auf Acetat<br />
als C-Quelle wachsen. Wurde nur das YNAYA-Motiv deletiert, so wurde ebenfalls die Essigsäuresensitivität<br />
aufgehoben. Somit ist das YNAYA-Motiv in Ycr010cp bzw. Ynr002cp <strong>von</strong><br />
funktioneller Bedeutung. Allerdings gibt es im Gegensatz zu <strong>Gpr1</strong>p in Y. lipolytica keinen<br />
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