Funktionelle Analyse von Proteinen der Gpr1/Fun34/yaaH ...
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Einleitung<br />
Acetat und Ethanol induzieren den Abbau <strong>von</strong> Zellorganellen <strong>der</strong> untersuchten Mutanten. Die<br />
Mitochondrien werden am schnellsten zerstört, dagegen bleibt <strong>der</strong> Zellkern lange morphologisch<br />
unverän<strong>der</strong>t. Während des Wachstums auf Ölsäure zeigen die GPR1 d -Mutanten keine<br />
Abnormalitäten im Vergleich zum Wildtyp, diese Zellen besitzen intakte Mitochondrien, proliferierte<br />
Peroxisomen und die Enzyme des Glyoxylatzyklus werden normal exprimiert.<br />
Die genetische <strong>Analyse</strong> des pleiotropen GPR1 d -Phänotyps zeigte, dass heterozygote diploide<br />
GPR1-1/GPR1-Stämme in <strong>der</strong> Acetat- und Ethanolverwertung blockiert sind. Auf Minimalmedium<br />
mit Glucose als C-Quelle wachsen sie dagegen normal und zeigen im Vergleich<br />
zum Wildtypstamm keine morphologischen Verän<strong>der</strong>ungen. Heterozygote GPR1-1/GPR1-2und<br />
homozygote GPR1-1/GPR1-1-Stämme entwickeln den gleichen Phänotyp wie die haploiden<br />
Mutantenstämme. Diese Untersuchungen zeigten, dass nur die Acetat- und Ethanolsensitivität<br />
trans-dominant ist. Die Effekte auf Wachstumsrate, Dimorphismus und Induktion<br />
des frühen Zelltodes sind dagegen rezessiv (Tzschoppe et al., 1999).<br />
Sequenzanalysen <strong>von</strong> Augstein et al. (2003) ergaben, dass es sich bei <strong>der</strong> Mutation im<br />
Stamm B204-12C-112 um einen Austausch <strong>von</strong> Glycin248 durch Asparaginsäure im C-Terminus<br />
des <strong>Gpr1</strong>-Proteins handelte. In den Stämmen B204-12C-38, B204-12C-124 und B204-<br />
12C-156 waren die polaren Aminosäuren Leucin65, Glycin62 bzw. Glycin63 im N-Terminus <strong>von</strong><br />
<strong>Gpr1</strong>p durch die polaren Aminosäuren Glutamin, Serin bzw. die saure Aminosäure Asparagin<br />
ausgetauscht. Der GPR1-Promotor des Stammes B204-12C enthält im Gegensatz zum<br />
GPR1-Promotor des Stammes PO1d eine Insertion des Retrotransposons Ylt1 (Augstein,<br />
2001). Mittels Reportergenanalysen konnte festgestellt werden, dass diese Insertion eine<br />
Erniedrigung <strong>der</strong> Expression auf 2 – 4 MU zur Folge hat. Diese minimale Genexpression hat<br />
jedoch keine Auswirkung auf die Ausprägung des Mutantenphänotyps. Geringe Mengen an<br />
gebildetem <strong>Gpr1</strong>p-Mutantenprotein reichen für eine Sensitivität <strong>der</strong> Zellen gegenüber Essigsäure<br />
aus (Augstein et al., 2003).<br />
Die Deletion <strong>von</strong> GPR1 im Stamm PO1dΔgpr1 hatte keinen phänotypischen Effekt. Ebenso<br />
konnten durch die Überexpression des GPR1-Gens keine Auswirkungen auf den Phänotyp<br />
beobachtet werden (Augstein, 2001).<br />
1.3.1.2 Regulation des Promotors des GPR1-Gens<br />
Die Untersuchung <strong>der</strong> Expression des lacZ-Reportergens unter <strong>der</strong> Kontrolle des GPR1-<br />
Promotors ergab, dass die Transkription des GPR1-Gens durch Ethanol und Acetat im Vergleich<br />
zu Glucose zwei- bis dreifach stärker induziert wird. <strong>Gpr1</strong>p ist aber nicht essentiell für<br />
die Verwertung dieser C-Quellen. Die GPR1-Deletionsmutante kann in Gegenwart <strong>von</strong> Acetat<br />
o<strong>der</strong> Ethanol selbst bei geringeren pH-Werten (pH4) normal wachsen.<br />
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