Funktionelle Analyse von Proteinen der Gpr1/Fun34/yaaH ...
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Einleitung<br />
lässt den Schluss zu, dass die Verwertung <strong>der</strong> beiden letzt genannten Säuren <strong>der</strong> Glucoserepression<br />
unterliegt (Rodrigues and Pais, 2000). In Y. lipolytica liegen <strong>der</strong>zeit keine Untersuchungen<br />
zur Aufnahme <strong>von</strong> schwachen Säuren vor. Es ist nahe liegend, dass auch bei<br />
dieser Hefe die undissoziierte Säure durch passive Diffusion in die Zelle gelangen kann.<br />
In <strong>der</strong> Hefe S. cerevisiae konnten zwei Monocarboxylat-Proton-Symporter mit unterschiedlichen<br />
Substratspezifitäten identifiziert werden. Wachsen die Zellen auf Essigsäure o<strong>der</strong> Ethanol,<br />
so werden Acetat, Formiat und Propionat durch den gleichen Monocarboxylat-Proton-<br />
Symporter transportiert. Lactat und Pyruvat können dagegen unter diesen Bedingungen nicht<br />
aufgenommen werden (Casal et al., 1996). Während des Wachstums auf Lactat ist zusätzlich<br />
ein Transporter für Lactat, Pyruvat, Propionat und Acetat aktiv (Cassio et al., 1987; Casal<br />
et al., 1996). Beide Transporter werden durch Glucose, Fructose und an<strong>der</strong>e Zucker vollständig<br />
deaktiviert. Somit kann die Aufnahme schwacher Säuren nur durch passive Diffusion<br />
stattfinden (Casal et al., 1996). Das Jen1-Protein ist in S. cerevisiae für den Lactat-Proton-<br />
Symport verantwortlich (Casal et al., 1999; Makuc et al., 2001). Paulsen et al. (1998)<br />
vermuteten, dass <strong>der</strong> ORF YHL008c für einen Acetat-Proton-Symporter kodiert. Dies konnte<br />
jedoch nicht bestätigt werden (Makuc et al., 2001). Es konnte dagegen nachgewiesen werden,<br />
dass Ycr010cp in S. cerevisiae am aktiven Transport <strong>von</strong> Acetat in die Zelle beteiligt ist.<br />
Die Deletion <strong>von</strong> YCR010c führt im Vergleich zum Wildtyp nicht zu einer Verän<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong><br />
Genexpression in Gegenwart <strong>von</strong> Acetat. Somit ist dessen Genprodukt nicht an <strong>der</strong> durch<br />
Acetat ausgelösten Stressreaktion <strong>der</strong> Zelle beteiligt (Paiva et al., 2004). Das Ycr010cp gehört<br />
zur GPR1/FUN34/<strong>yaaH</strong>-Proteinfamilie, die im nächsten Kapitel näher beschrieben wird.<br />
Die zelluläre Verwertung <strong>von</strong> Acetat erfolgt nach Aktivierung in Acetyl-CoA mit Hilfe Acetyl-<br />
CoA-Synthetase über den Glyoxylatzyklus (Abb. 2).<br />
In S. cerevisiae existieren zwei Gene für die Acetyl-CoA-Synthetase (ACS1, ACS2). Das<br />
ACS1-Gen kodiert für ein Protein mit hoher Affinität zu Acetat (van den Berg et al., 1996).<br />
Dieses Protein wird durch Glucose inaktiviert (de Jong-Gubbels et al., 1997) und dessen<br />
Transkription reprimiert. Das zu Acs1p homologe Acs2p besitzt eine niedrigere Affinität zu<br />
Acetat als Acs1p (van den Berg et al., 1996) und wird im Gegensatz zu diesem in Gegenwart<br />
<strong>von</strong> Glucose exprimiert (de Jong-Gubbels et al., 1997; van den Berg et al., 1996). Die acs2-<br />
Nullmutante ist nicht mehr in <strong>der</strong> Lage in Minimalmedium mit Acetat als C-Quelle zu wachsen.<br />
Die Deletion <strong>von</strong> ACS1 führt dagegen in Minimalmedium mit Glucose, Ethanol o<strong>der</strong><br />
Acetat als C-Quellen zu einer Verlängerung <strong>der</strong> lag-Phase, aber beeinflusst nicht die spezifische<br />
Wachstumsrate (van den Berg and Steensma, 1995). Kluyveromyces lactis besitzt<br />
ebenfalls zwei Acetyl-CoA-Synthetasen (Acs1p/2p), <strong>der</strong>en transkriptionelle Regulation <strong>der</strong> in<br />
S. cerevisiae gleicht. Im Vergleich zum Wildtyp zeigte die Nullmutante Δacs1 eine 50%ige<br />
Reduktion <strong>der</strong> spezifischen Wachstumsrate in Medium mit Acetat als C-Quelle (Zeeman and<br />
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