Funktionelle Analyse von Proteinen der Gpr1/Fun34/yaaH ...
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Einleitung<br />
weise auch bei neutralem pH-Wert und gleichzeitig hohen Konzentrationen an organischen<br />
Säuren statt (Kwon and Ricke, 1998).<br />
Mittels 2D-Elektrophorese konnten in Acetobacter acetii 19 Proteine (Aaps: acetate adaptation<br />
proteins) identifiziert werden, die spezifisch durch Acetat induziert werden (Steiner and<br />
Sauer, 2001).<br />
Weiterhin spielen Proteine zur Reparatur <strong>der</strong> DNA (Ada) eine Rolle, da diese durch einen<br />
sauren pH-Wert geschädigt wird (Foster, 2000).<br />
Die Ansäuerung ruft ebenfalls eine Aggregation <strong>von</strong> <strong>Proteinen</strong> hervor. Diese Aggregation<br />
wird durch die Bindung <strong>von</strong> Chaperonen an diese Proteine verhin<strong>der</strong>t. Es ist unklar, ob diese<br />
gebundenen Proteine nach Neutralisierung des pH-Wertes rückgefaltet o<strong>der</strong> abgebaut werden<br />
(Boot et al., 2002).<br />
In Hefen konnten verschiedene Proteine charakterisiert werden, die für eine Anpassung <strong>der</strong><br />
Zellen an Säurestress notwendig sind. Durch die Dissoziation <strong>der</strong> aufgenommenen Säuren<br />
kommt es im Cytoplasma zur Anreicherung <strong>von</strong> Protonen. Die Plasmamembran H + -ATPase<br />
pumpt Protonen aus <strong>der</strong> Zelle, wodurch <strong>der</strong> pH-Wert im neutralen Bereich gehalten wird und<br />
<strong>der</strong> elektrochemische Protonengradient erhalten bleibt (Goffeau and Slayman, 1981). Dieser<br />
Prozess ist ATP-abhängig. Schwache Säuren, wie z. B. Octansäure o<strong>der</strong> Sorbinsäure, erhöhen<br />
die Aktivität <strong>der</strong> Plasmamembran H + -ATPase (Viegas and Sa-Correia, 1991; Viegas et<br />
al., 1994; Holyoak et al., 1996; Viegas et al., 1998). McCusker et al. (1987) zeigten, dass<br />
pma1-Mutanten (plasma membrane H + -ATPase) mit einer geringen Pma1p-Aktivität nicht<br />
mehr in <strong>der</strong> Lage sind, bei niedrigem pH-Wert und in Anwesenheit schwacher Säuren zu<br />
wachsen. Die Aktivierung <strong>der</strong> Pma1p wird nicht durch den extrazellulären pH-Wert (z. B.<br />
durch HCl bedingt), son<strong>der</strong>n durch die Wirkung schwacher organischer Säuren (z. B. Succinat<br />
und Acetat) verursacht (Carmelo et al., 1997). Weiterhin kann die Aktivierung <strong>der</strong> Pma1p<br />
durch Glucose erfolgen (Serrano, 1983). Die Aktivierung durch Glucose über Phosphorylierung/Dephosphorylierung<br />
ist ein reversibler Prozess (Morsomme et al, 2000), wohingegen<br />
die Aktivierung durch den niedrigen intrazellulären pH-Wert irreversibel zu sein scheint<br />
(Eraso and Gancedo, 1987). Eine weitere Plasmamembran H + -ATPase (Pma2p) wird durch<br />
verschiedene Stressoren (z. B. Octansäure) induziert. Die Expression dieses Proteins ist<br />
aber hun<strong>der</strong>tfach geringer als die <strong>von</strong> Pma1p, somit ist die Aktivität <strong>von</strong> Pma2p für die Zelle<br />
kaum <strong>von</strong> Bedeutung (Viegas et al., 1994; Carmelo et al., 1996).<br />
Hsp30p ist ein Protein <strong>der</strong> Plasmamembran, das bei verschiedenen Stressbedingungen, wie<br />
Ethanol, Hitzestress o<strong>der</strong> Glucosemangel, aber auch durch schwache organische Säuren<br />
induziert wird. In Gegenwart schwacher organischer Säuren wird in S. cerevisiae die Aktivität<br />
<strong>der</strong> H + -ATPase durch Hsp30p gesenkt. Somit wird ein ausgewogener Energiehaushalt bei<br />
länger anhaltenden Stressbedingungen gewährleistet und ein übermäßiger Verbrauch <strong>von</strong><br />
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