Funktionelle Analyse von Proteinen der Gpr1/Fun34/yaaH ...
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Diskussion<br />
len für Adapter-Protein-Komplexe. Einige <strong>der</strong> Yxxphi-Motive befinden sich in den drei Homologen<br />
in Membrandomänen, <strong>von</strong> funktioneller Bedeutung können jedoch nur jene in den cytoplasmatischen<br />
Bereichen sein. Im Ycr010c-Protein liegt eins dieser Motive im hydrophilen<br />
N-Terminus, Ydr384cp enthält ein Yxxphi-Motiv im C-terminalen Teil. Jeweils eins dieser<br />
Motive ist im N- bzw. C-Terminus <strong>von</strong> Ynr002cp lokalisiert.<br />
Im Ydr384c-Protein konnten außerdem ein Cyclin-Erkennungsort (RxL-Motiv), eine Erkennungssequenz<br />
für 14-3-3-Proteine sowie eine WW-Domäne (Klasse IV) identifiziert werden.<br />
Der Cyclin-Erkennungsort (RxL) ist in vielen Cyclin/CDK (cyclin dependent kinase) interagierenden<br />
<strong>Proteinen</strong> enthalten (Takeda et al., 2001; Lowe et al., 2002). Proteine <strong>der</strong> 14-3-3-<br />
Familie sind in allen eukaryotischen Organismen präsent. Sie sind an wichtigen zellulären<br />
Prozessen wie <strong>der</strong> Signaltransduktion, Regulation des Zellzyklus, Apoptose und Stressantwort<br />
beteiligt (Liu et al., 1997; Zhang et al., 1997; Brunet et al., 1999; Cacace et al., 1999;<br />
Hausser et al., 1999; Zhou et al., 1999). Die WW-Domäne besteht aus etwa 38 bis 40 Aminosäuren<br />
und vermittelt über die Bindung kurzer Prolin-reicher Regionen Protein-Protein-<br />
Interaktionen. Die Unterteilung <strong>der</strong> WW-Domänen erfolgt nach ihrer Spezifität zu Liganden in<br />
vier Klassen (Kato et al., 2002). Proteine, die WW-Domänen enthalten, sind z. B. in <strong>der</strong><br />
Signaltransduktion o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Regulation <strong>der</strong> Mitose involviert (Lu et al., 1999; Myers et al.,<br />
2001; Sudol et al., 2001; Morris et al., 1999).<br />
Es konnten verschiedene potentielle Modifizierungs- und Interaktionsstellen in den <strong>Gpr1</strong>p-<br />
Orthologen <strong>von</strong> S. cerevisiae mittels Datenbanken identifiziert werden. Auffällig ist, dass es<br />
verschiedene Hinweise auf eine mögliche Beteiligung dieser Proteine in einer Signaltransduktionskette<br />
gibt. Zurzeit kann jedoch keine Aussage getroffen werden, ob eines dieser<br />
Motive eine biologische Aktivität besitzt.<br />
4.2 Identifizierung möglicher Interaktionspartner <strong>von</strong> <strong>Gpr1</strong>p<br />
Bisherige Befunde zum dominanten Phänotyp <strong>der</strong> Mutantenallele GPR1-1 und GPR1-2 in<br />
Y. lipolytica sind ein Hinweis auf eine mögliche Interaktion <strong>von</strong> <strong>Gpr1</strong>p mit an<strong>der</strong>en <strong>Proteinen</strong>.<br />
Möglicherweise ist das <strong>Gpr1</strong>-Protein in einer Signaltransduktionskette <strong>der</strong> Hefe involviert.<br />
Somit stellte sich die Frage, wie potentielle Interaktionspartner gefunden werden können. Da<br />
verschiedene Methoden nicht zum gewünschten Erfolg führten (vgl. Kapitel 3.2.1; Gentsch,<br />
2003), sollte dies mit Hilfe <strong>der</strong> Gewinnung <strong>von</strong> Revertanten-Stämmen erreicht werden. Die<br />
Isolierung <strong>der</strong> Revertanten-Stämme erfolgte über ihren Phänotyp. Dabei wurde sich auf eins<br />
<strong>der</strong> GPR1-Mutantenallele (GPR1-2) konzentriert. Transformanden bzw. Stämme, die das<br />
<strong>Gpr1</strong>-2-Mutantenprotein enthielten, wurden auf Minimalmediumplatten mit Acetat ausplattiert.<br />
Hefen, die <strong>Gpr1</strong>-2p exprimieren, sind normalerweise nicht in <strong>der</strong> Lage auf diesem Medium<br />
zu wachsen. Stämme die dennoch wachsen können, besitzen möglicherweise in einem<br />
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