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Funktionelle Analyse von Proteinen der Gpr1/Fun34/yaaH ...

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Einleitung<br />

Foster (2000) stellt in einem Übersichtsartikel verschiedene Strategien <strong>von</strong> neutrophilen Bakterien<br />

zum Schutz vor Stress durch Säuren dar. Escherichia coli verfügt über vier verschiedene<br />

Systeme, um das Cytoplasma alkalisieren zu können (Foster, 2000; Richard and Foster,<br />

2004). Das AR1 (acid resistant system) ist in <strong>der</strong> stationären Phase induziert und benötigt<br />

den alternativen Sigmafaktor RpoS und CRP (cyclisches AMP receptor protein)<br />

(Castanie-Cornet et al., 1999). Über die strukturellen Komponenten und den Mechanismus<br />

dieses Systems ist bisher nichts bekannt. Die Wirkungsweise <strong>der</strong> folgenden Systeme beruht<br />

auf <strong>der</strong> Decarboxylierung <strong>der</strong> jeweils involvierten Aminosäure (Glutamat, Arginin o<strong>der</strong> Lysin),<br />

wobei je ein Proton aus dem Cytoplasma verbraucht wird. In <strong>der</strong> stationären Phase o<strong>der</strong><br />

während des logarithmischen Wachstums in saurem Minimalmedium wird das AR2 induziert.<br />

Dieses System benötigt extrazelluläres Glutamat (Castanie-Cornet and Foster, 2001). Das<br />

dritte System AR3 ist ähnlich dem zweiten, bis auf die Tatsache, dass es extrazelluläres Arginin<br />

benötigt und bei niedrigem pH-Wert unter aeroben Bedingungen induziert wird<br />

(Castanie-Cornet et al., 1999). Das letzte System AR4 beruht auf <strong>der</strong> Decarboxylierung <strong>von</strong><br />

Lysin durch die Lysin-Decarboxylase (Iyer et al., 2003).<br />

Weiterhin sind Bakterien in <strong>der</strong> Lage durch K + /H + -Antiporter o<strong>der</strong> mit Hilfe <strong>von</strong> F0F1-ATPasen<br />

Protonen aus dem Cytoplasma auszuschleusen (Foster, 2000). Helicobacter pylori setzt<br />

Harnstoff mittels Ureasen in CO2 und alkalischen Ammoniak um, wodurch das Cytoplasma<br />

alkalisiert wird (Marshall et al., 1990; Scott et al., 1998).<br />

Der Gehalt <strong>von</strong> Cyclopropan-Fettsäuren in <strong>der</strong> Membran ist in E. coli wichtig für das Überleben<br />

unter Säurestress, da diese die Permeabilität <strong>der</strong> Membran beeinflussen (Chang and<br />

Cronan, 1999). An Säure adaptierte Zellen <strong>von</strong> E. coli und Salmonella enterica (Serovar<br />

Typhimurium) können ihren intrazellulären pH-Wert besser aufrechterhalten als nicht adaptierte<br />

Zellen. Die Bildung <strong>von</strong> Cyclopropan-Fettsäuren könnte einen erschwerten Protoneneinfluss<br />

in die Zelle zur Folge haben (Jordan et al., 1999; Foster, 2000).<br />

S. enterica (Serovar Typhimurium) besitzt zwei verschiedene Systeme (ATR: acid tolerance<br />

response), um auf Stress durch Säuren während des logarithmischen Wachstums und <strong>der</strong><br />

stationären Phase reagieren zu können (Foster and Hall, 1991; Foster, 2000). Kommt es in<br />

<strong>der</strong> logarithmischen Wachstumsphase zum Stress durch Säuren, so werden 50 Säureschockproteine<br />

(ASPs: acid shock proteins) gebildet (Foster, 1991; Foster, 1993). Diese<br />

werden durch den intra- bzw. extrazellulären pH-Wert induziert (Foster, 2000). Zu den während<br />

<strong>der</strong> logarithmischen Phase induzierten regulatorischen <strong>Proteinen</strong> gehören <strong>der</strong> alter-<br />

native Sigmafaktor σ S (codiert durch rpoS), Fur (ferric uptake regulator) und PhoP/Q<br />

(phosphatase). Je<strong>der</strong> dieser Regulatoren kontrolliert die Expression mehrerer ASPs (Foster,<br />

2000). Mit dem Erreichen <strong>der</strong> stationären Phase wird σ S und somit die Säuretoleranz indu-<br />

ziert. Der Regulator OmpR (outer membrane porine) wird σ S -unabhängig, durch Säure indu-<br />

ziert (Bang et al., 2000). Die Induktion <strong>der</strong> Reaktionen auf Säurestress findet interessanter-<br />

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