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Funktionelle Analyse von Proteinen der Gpr1/Fun34/yaaH ...

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4.9 Mögliche Funktionen <strong>der</strong> <strong>Gpr1</strong>p-Orthologen<br />

Diskussion<br />

Bisher konnte die tatsächliche Funktion <strong>der</strong> <strong>Gpr1</strong>p-Orthologen in S. cerevisiae nicht geklärt<br />

werden. Augstein (2001) und Gentsch (2003) schlugen allerdings in ihren Arbeiten ein Modell<br />

zur möglichen Funktion <strong>von</strong> <strong>Gpr1</strong>p in Y. lipolytica vor. Verän<strong>der</strong>ungen im <strong>Gpr1</strong>-Protein<br />

verursachen eine Essigsäuresensitivität. Deshalb wird da<strong>von</strong> ausgegangen, dass dieses<br />

Protein in <strong>der</strong> Adaptation <strong>der</strong> Hefezellen an Essigsäure involviert ist (Gentsch, 2003;<br />

Gentsch and Barth, 2005). Die <strong>Gpr1</strong>p-Orthologen Ycr010cp und Ynr002cp scheinen ebenfalls<br />

am Anpassungsprozess an Essigsäure beteiligt zu sein, da Mutationen in diesen <strong>Proteinen</strong><br />

zur Sensitivität gegenüber Essigsäure führen. Für das Ydr384c-Protein kann diesbezüglich<br />

keine Aussage getroffen werden, da kein Essigsäure-sensitiver Mutantenphänotyp bekannt<br />

ist. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass Mutationen eine Sensitivität gegenüber<br />

Essigsäure verursachen könnten. Es wird da<strong>von</strong> ausgegangen, dass das <strong>Gpr1</strong>-Protein in<br />

Abwesenheit <strong>von</strong> Essigsäure aktiv ist und die Essigsäure-Adaptationsprozesse inhibiert. In<br />

Anwesenheit <strong>von</strong> Essigsäure kommt es zur Deaktivierung <strong>von</strong> <strong>Gpr1</strong>p (Gentsch, 2003). Die<br />

<strong>Gpr1</strong>p-Orthologen könnten in ähnlicher Weise wirken, da ihre Expressionsstärke mit steigen<strong>der</strong><br />

Konzentration an Essigsäure abnimmt. Dies deutet darauf hin, dass unter diesen<br />

Bedingungen keine aktiven Proteine benötigt werden. Das Ynr002c-Protein wird durch den<br />

Transkriptionsaktivator War1p reguliert (Schüller et al., 2004) und könnte somit eine wichtige<br />

Rolle bei <strong>der</strong> Anpassung an Säuren (Sorbat) spielen. Eine ähnliche Regulation <strong>von</strong> <strong>Gpr1</strong>p in<br />

Y. lipolytica ist unwahrscheinlich, da diese Hefe kein War1p-homologes Protein besitzt. Außerdem<br />

enthält <strong>der</strong> GPR1-Promotor keine homologen War1p-Erkennungssequenzen. Es ist<br />

jedoch nicht auszuschließen, dass in Y. lipolytica ein an<strong>der</strong>es Protein die Funktion <strong>von</strong><br />

War1p wahrnimmt.<br />

Weiterhin besteht die Annahme, dass <strong>Gpr1</strong>p eine Rolle während <strong>der</strong> Anpassung an neue<br />

C-Quellen spielt. Nach C-Quellen-Verbrauch lag <strong>Gpr1</strong>p nur noch in seiner dephosphorylierten<br />

Form vor. Die erneute Zugabe einer C-Quelle bewirkte jedoch eine rasche Phosphorylierung<br />

des <strong>Gpr1</strong>-Proteins (Gentsch, 2003; Gentsch and Barth, 2005). Aufgrund ihrer Regulation<br />

scheinen die <strong>Gpr1</strong>p-Orthologen in S. cerevisiae nicht nur in bei <strong>der</strong> Anpassung an neue<br />

C-Quellen, son<strong>der</strong>n auch in an<strong>der</strong>en zellulären Prozessen eine Rolle zu spielen.<br />

In dieser Arbeit konnten wichtige Erkenntnisse zur unterschiedlichen Regulation <strong>der</strong> GPR1-<br />

Orthologen gewonnen werden. Diese sind in Abb. 52 schematisch zusammengefasst. In<br />

Medium mit Glucose unterliegen YCR010c und YNR002c einer Repression, zusätzlich könnte<br />

<strong>der</strong> Transkriptionsfaktor Mig1p diese Gene reprimieren. YDR384 wird nur bis zum Erreichen<br />

<strong>der</strong> exponentiellen Wachstumsphase gebildet (Abb. 52A). Nach Verbrauch <strong>der</strong> Glucose<br />

im Medium (Abb. 52B) werden alle drei Homologen exprimiert. Cat8p induziert YCR010c,<br />

dagegen wird YNR002c durch diesen Transkriptionsfaktor reprimiert. Enthält das Medium<br />

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