Funktionelle Analyse von Proteinen der Gpr1/Fun34/yaaH ...
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Diskussion<br />
copy Plasmid unter <strong>der</strong> Kontrolle <strong>der</strong> authentischen Promotoren exprimert. In diesen Untersuchungen<br />
stellte sich ein wesentlicher Unterschied zu Y. lipolytica heraus. Obwohl die Mutantenallele<br />
YCR010c-Q75, YCR010c-D259, YNR002c-Q74 und YNR002c-D259 eine Sensitivität<br />
gegenüber Essigsäure verursachen, konnte dieser Phänotyp in Anwesenheit <strong>von</strong> Glucose<br />
nicht mehr beobachtet werden. Nur auf Minimalmediumplatten mit Acetat als alleiniger<br />
C-Quelle konnten Transformanden, welche die Mutantenallele trugen, nicht mehr wachsen.<br />
Somit konnten, je nachdem welcher Promotor die Expression <strong>der</strong> Mutantenallele regulierte,<br />
unterschiedliche Mutantenphänotypen auf Minimalmedium mit Acetat/Glucose beobachtet<br />
werden. Dies könnte durch die unterschiedlichen Expressionshöhen <strong>der</strong> Mutantenallele verursacht<br />
sein. Glucose wirkt auch in gleichzeitiger Anwesenheit an<strong>der</strong>er C-Quellen (Acetat,<br />
Ethanol) reprimierend auf die Expression <strong>von</strong> YCR010c und YNR002c in S. cerevisiae.<br />
Durch Aktivitätsmessungen <strong>der</strong> β-Galactosidase konnte gezeigt werden, dass sich nach dem<br />
Verbrauch <strong>der</strong> Glucose im Medium die Expression <strong>der</strong> beiden Homologen erhöht<br />
(Creuzburg, 2002). Im Gegensatz dazu ist die Expression <strong>der</strong> YCR010c- bzw. YNR002c-<br />
Allele unter <strong>der</strong> Kontrolle des MET25-Promotors unabhängig <strong>von</strong> <strong>der</strong> C-Quelle immer unverän<strong>der</strong>t<br />
hoch. Die Expressionsstärke <strong>von</strong> GPR1-Mutantenallelen hat in Y. lipolytica dagegen<br />
keine Auswirkung auf die Ausprägung des Mutantenphänotyps. Hier reichen bereits geringe<br />
Mengen aus, um Sensitivität gegenüber Essigsäure zu verursachen (Augstein, 2001). Weiterhin<br />
konnte in Y. lipolytica <strong>der</strong> Mutantenphänotyp <strong>von</strong> GPR1 auf Minimalmediumplatten mit<br />
Essigsäure auch in Anwesenheit <strong>von</strong> Glucose beobachtet werden. In S. cerevisiae ist die<br />
Glucose-Katabolit-Repression stärker ausgebildet als in Y. lipolytica. So ist Y. lipolytica im<br />
Gegensatz zu S. cerevisiae z. B. in <strong>der</strong> Lage Acetat gleichzeitig mit Glucose zu verwerten<br />
(Rodrigues and Pais, 2000). Dies könnte eine Ursache dafür sein, dass in Anwesenheit <strong>von</strong><br />
Glucose <strong>der</strong> Mutantenphänotyp (Essigsäuresensitivität) in S. cerevisiae nicht mehr ausgebildet<br />
wird.<br />
Transformanden des Stammes YN, die auf ihrem Plasmid für Ycr010cp-Q75 kodieren, wiesen<br />
einen instabilen Phänotyp auf. Nur Zellen die frisch transformiert worden waren, konnten<br />
nicht auf Minimalmedium mit Acetat als C-Quelle wachsen. Ältere Transformanden prägten<br />
diesen Phänotyp nicht mehr aus. In <strong>der</strong> Tripelmutante konnte dies nicht beobachtet werden,<br />
sie besaßen einen stabilen Mutantenphänotyp. Stand das Allel YCR010c-Q75 allerdings<br />
unter <strong>der</strong> Kontrolle des MET25-Promotors, so konnte dieser Effekt nicht mehr beobachtet<br />
werden. Die Ursachen für diesen Effekt sind gegenwärtig nicht bekannt.<br />
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