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Monastic Island of Reicheneau - UNESCO: World Heritage

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Enclosure A 10 Historische Strukturen im Landschaftsbild<br />

10<br />

• Im Bereich „Landwirtschaft / Primärer<br />

Sektor“ werden diejenigen Gebäude erfaßt,<br />

welche mit der Produktion von<br />

Nahrungsmitteln in Zusammenhang<br />

zu bringen sind; Bauernhäuser ebenso<br />

wie Scheunen oder Glashäuser.<br />

• Der Bereich „Kloster / Religion / Herrschaft“<br />

faßt Gebäude zu einer Gruppe<br />

zusammen, die eng mit dem Kloster<br />

und dem klösterlichen bzw. religiösen<br />

Leben verbunden waren. Da die Reichenau<br />

fast gänzlich unter der Herrschaft<br />

des Klosters stand, sie demnach<br />

auch als „Klosterinsel“ bezeichnet werden<br />

kann, ist im Hinblick auf den momentanen<br />

Forschungsstand der herrschaftliche<br />

Bereich dieser Kategorie angegliedert.<br />

6<br />

• Im großen Bereich „Tertiärer Sektor“<br />

sind Gebäude zusammengefaßt, die<br />

dem Verkehr, dem Handel, dem Gewerbe<br />

oder dem Tourismus im weitesten<br />

Sinne dienen. Darunter fallen auf der<br />

Reichenau beispielsweise das Zollhaus<br />

sowie Werkstätten oder Gasthöfe. Für<br />

eine sehr wünschenswerte und sicherlich<br />

sehr spannende Untersuchung, die<br />

sich anstelle der vorliegenden Fragestellung<br />

— nach den gegenwärtig noch<br />

sichtbaren Spuren aus der Vergangenheit<br />

— stärker der gegenseitigen Verzahnung<br />

von historischer Entwicklung<br />

und heutiger Nutzung bzw. Funktion<br />

der Gebäude widmet, müßte gerade<br />

hier stark nachgebessert werden.<br />

• Der Bereich „Sonstiges“ faßt die Gebäude<br />

zusammen, die sich keinem der anderen<br />

Entstehungszusammenhänge zuordnen<br />

lassen.<br />

Um die einzelnen historischen Gebäude<br />

nach dieser ersten groben Einordnung genauer<br />

ansprechen zu können, wurden sie<br />

im Anschluß daran in verschiedene „Elementtypen“<br />

aufgegliedert. Letztere orientierten<br />

sich soweit als möglich an allgemein<br />

angewandten Einteilungen der historisch-genetischen<br />

Siedlungs- und Bauforschung.<br />

Für die Reichenau wurden diese<br />

jedoch in Zusammenarbeit mit dem<br />

Landesdenkmalamt um einige neue Häusertypen<br />

erweitert, da für die Reichenau<br />

sehr typische, nach der allgemeinen Nomenklatur<br />

jedoch nicht in dieser Form<br />

benennbare Gebäude beschrieben werden<br />

mußten. Daraus ergab sich schließlich fol-<br />

gende beispielhaft abgedruckte Aufstellung<br />

an Elementtypen, die – s<strong>of</strong>ern die<br />

Gebäudetypen sich nicht von selbst erklären<br />

– kurz erläutert werden:<br />

Entstehungs- Elementtyp<br />

zusammenhang<br />

Wohnen Wohnhaus<br />

Villa<br />

Landwirtschaft/ Backhaus<br />

Primärer Sektor Fischerhütte<br />

Fischräuche<br />

Gärtnerei<br />

Glashaus<br />

Ölmühle<br />

Rebbauernhaus 7<br />

Scheune<br />

Kloster/Religion/ Burgruine<br />

Herrschaft Herrensitz/Vogtshaus 8<br />

Kapelle<br />

Kirche<br />

Kloster<br />

Mesnerhaus<br />

Münster<br />

Nebengebäude<br />

Nonnenhaus<br />

Teehaus<br />

Klösterlicher Verwaltungs<br />

und Repräsentationsbau<br />

9<br />

Tertiärer Sektor Gasthaus<br />

Werft<br />

Werkstatt<br />

Sonstiges keine Eintragungen<br />

notwendig<br />

6 Der Entstehungszusammenhang „Kloster/Religion/Herrschaft“<br />

zeigt auch, daß die Entstehungsklassifzierung<br />

für anschließende, detailliertere<br />

Untersuchungen in kleinere und<br />

aussagekräftigere Einheiten heruntergebrochen<br />

werden sollte. Gerade der Bereich „Kloster/Religion/Herrschaft“<br />

beispielsweise bedarf<br />

m. E. noch einiger Forschungsarbeiten<br />

im Hinblick auf die Funktion des Klosters als<br />

,geistliche Institution‘ und als ,herrschaftliche<br />

Institution‘. Der momentane Forschungsstand<br />

jedoch läßt detailliertere Aussagen,<br />

die – auch für die Kulturlandschaftsentwicklung<br />

– sehr interessant und aufschlußreich<br />

wären, leider nicht zu.

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