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Monastic Island of Reicheneau - UNESCO: World Heritage

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Enclosure A 10 Historische Strukturen im Landschaftsbild<br />

18<br />

lung aufweisen. Ebenfalls durch zu groß<br />

ausgefallene Umbau- und Baumaßnahmen<br />

zerstört sind die historischen Strukturen<br />

entlang der alten Straße zwischen<br />

Oberzell und Mittelzell.<br />

Demgegenüber lassen sich jedoch zahlreiche<br />

Flächen lokalisieren, die als „Fläche<br />

mit hohem kulturlandschaftsgeschichtlichen<br />

Zeugniswert für die Reichenau“<br />

bezeichnet werden können (Karte 11): 17<br />

1. Ein großer Teil der ausgewiesenen archäologischen<br />

Kulturdenkmale (Karten 3<br />

und 11) liegt entweder innerhalb von oder<br />

überschneidet sich mit anderen als historisch<br />

wertvoll einzustufenden Flächen<br />

oder Landschaftsschutzgebieten. Die Bereiche<br />

um die Kirchen in Oberzell, Mittelzell<br />

und Niederzell sind beispielsweise<br />

gleichzeitig Siedlungsflächen, welche die<br />

Geschichte der Insel sehr klar sichtbar<br />

werden lassen. Auch die beiden Anlagen<br />

Schloß Königsegg und Schloß Eilandsfrieden<br />

im Süden der Insel sind so gut als Herrensitze<br />

erhalten und erkennbar, daß auch<br />

ihnen die Bezeichnung „kulturlandschaftlich<br />

wertvolles Siedlungselement“ gebührt.<br />

2. Im Bereich des Dorfes Mittelzell kann<br />

vor allem der engere Bereich um das Kloster<br />

positiv bewertet werden. Dieser ist<br />

deckungsgleich mit der bereits unter 1.<br />

ausgewiesenen Fläche. Zwar sind im Umkreis<br />

des Klosters erhebliche Veränderungen,<br />

wie eine im 20. Jahrhundert allgemein<br />

übliche, starke bauliche Nachverdichtung<br />

des historischen Siedlungskerns,<br />

festzustellen. Die hohe Dichte an historischer<br />

Bausubstanz sowie die erhaltenen<br />

historischen Straßenverläufe, Freiflächen<br />

und Plätze machen aber eine Einstufung<br />

der südlich der ehemaligen Klosteranlage<br />

gelegenen Siedlung als „historisch wertvoll“<br />

möglich.<br />

Im Norden des Münsters löst sich der Ortskern<br />

von Mittelzell in eine lockerer gestaltete<br />

Siedlung auf, die sowohl durch einen<br />

hohen Anteil an Kulturdenkmalen als<br />

auch durch ein historisch geprägtes Erscheinungsbild<br />

auffällt. Die sich in den<br />

Hausgärten an die Siedlung anschmiegenden<br />

Glashäuser verweisen auf die Frühzeit<br />

des Gemüsebaus auf der Reichenau und<br />

ergänzen angenehm das dortige Siedlungs-<br />

gefüge, das nahtlos in einen ebenso positiv<br />

zu bewertenden Ufersaum übergeht.<br />

3. Die anderen positiv herausgestellten<br />

Flächen der historischen Siedlung beziehen<br />

sich auf die Streusiedlungsbereiche<br />

am Nord- und Südufer der Insel. Sie sind<br />

durch ähnliche Charakteristika ausgewiesen<br />

wie sie bereits für Mittelzell beschrieben<br />

wurden. Auch hier wurde nachverdichtet,<br />

und das Gebäudegefüge ist mit<br />

Glashäusern durchsetzt. Dennoch geben<br />

die als historisch wertvoll eingestuften<br />

Flächen allesamt den auf historischen<br />

Vorbildern beruhenden Eindruck einer<br />

sich in Richtung Ufersaum orientierenden<br />

landwirtschaftlich geprägten Siedlung<br />

wieder. Teilweise gehen sie in den<br />

ebenfalls als positiv zu bewertenden, landschaftsgeschützten<br />

und die Siedlung ergänzenden<br />

Ufersaum über.<br />

4. Die kulturlandschaftshistorisch wertvollen<br />

Bereiche der Landschaftsschutzgebiete<br />

stoßen bis auf eine Ausnahme direkt<br />

an den Bodensee. Ein Teilbereich ohne<br />

Zugang zum Wasser um die Hochwart<br />

(Karte 11) wurde als historisch wertvoll<br />

ausgewiesen, weil sich dort die historischen<br />

Bodennutzungsformen gemeinsam<br />

mit dem historischen Verlauf der Wege gut<br />

bis auf den heutigen Tag erhielten. In diesem<br />

Gebiet sind zahlreiche Parzellen mit<br />

Reben bestückt. Die von schmalen Wegen<br />

durchzogenen Weingärten verzahnen sich<br />

an dieser Stelle auch mit dem in historischer<br />

Zeit vorhandenen Ackerland.<br />

Die positiv bewerteten Teilflächen des<br />

Landschaftsschutzgebietes entlang der<br />

Uferlinie erweitern die dem See zugewandten<br />

Siedlungen um einen Bereich,<br />

der durch Bootsanlegestellen und historische<br />

Uferbefestigungen gekennzeichnet<br />

ist. Auch die wenigen noch erhaltenen<br />

Riedgebiete, die ebenfalls von historischen<br />

Bootsanlegestellen durchsetzt sind,<br />

sind dieser Gruppe historisch wertvoller<br />

Flächen zuzurechnen.<br />

Das Landschaftsschutzgebiet beiderseits<br />

der von Bäumen gesäumten Straße nach<br />

Niederzell ist von besonderer Bedeutung,<br />

weil sich dort die historische Insellage von<br />

Niederzell sehr gut nachvollziehen läßt.<br />

17 Zu den Bewertungskriterien siehe Einleitung.

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