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Monastic Island of Reicheneau - UNESCO: World Heritage

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Zur weiteren Dokumentation des Gebäudebestandes<br />

wurde den historischen Bauten<br />

das Attribut „Funktion“ zugewiesen.<br />

Die Funktion eines Gebäudes wie Kulturlandschaftselementes<br />

kann mit zwei Informationen<br />

beschrieben werden. Entweder<br />

ist das Gebäude rezent, das heißt seine<br />

heutige Funktion entspricht seiner ursprünglichen<br />

bzw. hat sich von dieser<br />

nicht grundlegend entfernt, oder das<br />

Gebäude ist fossil. In diesem Fall ist die<br />

Verbindung zum Entstehungszusammenhang<br />

abgebrochen.<br />

Da Aussagen über das Alter bzw. das genaue<br />

Entstehungsdatum eines Gebäudes<br />

oder Kulturlandschaftselementes häufig<br />

sehr unpräzise sind, wurden in der vorliegenden<br />

Studie „Altersklassen“ eingeführt,<br />

die sich an den für die Reichenau abgrenzbaren<br />

historischen Epochen ausrichten<br />

und in Zusammenarbeit mit dem Landesdenkmalamt<br />

abgegrenzt wurden.<br />

• Das „Altertum“ umfaßt die Zeit bis 724,<br />

dem Gründungsjahr des Klosters.<br />

• Das „Mittelalter“ wurde auf der Reichenau<br />

mit der Gründung des Klosters,<br />

725, und dem Ende der eigenständigen<br />

Benediktinerabtei, 1539, abgegrenzt.<br />

• Die „Frühe Neuzeit“ beginnt 1540 mit<br />

der Inkorporation in das Bistum Konstanz<br />

und endet am Beginn des 18. Jahrhunderts,<br />

1700, kurz vor der ersten für<br />

die Reichenau vorliegenden historischen<br />

Karte aus dem Jahr 1707.<br />

• Das „18. Jahrhundert“ umfaßt damit<br />

die Jahre ab 1701 bis 1805.<br />

• Das „19. Jahrhundert“ beginnt mit der<br />

Auflösung des Klosters im Zusammenhang<br />

mit dem Reichsdeputationshauptschluß<br />

im Jahr 1806 und endet 1869.<br />

• Das Jahr 1870 markiert mit der Kaiserkrönung<br />

in Versailles den Beginn der<br />

Epoche „Kaiserreich/Weltkriege“, die<br />

1949 mit der Gründung der Bundesrepublik<br />

ihren Abschluß findet. Aus diesem<br />

Zeitraum stammt die zweite für die<br />

Studien verwendete historische Karte.<br />

• Das Jahr 1950 steht damit für den Beginn<br />

der „Nachkriegszeit“ auf der Reichenau.<br />

Bei der Zuordnung zu Altersklassen ist, s<strong>of</strong>ern<br />

möglich, die Jahreszahl angegeben.<br />

Grundsätzlich angeführt ist der Quellenbeleg,<br />

der zur jeweiligen Zuordnung geführt<br />

hat.<br />

Historische Strukturen im Landschaftsbild<br />

Die Einordnung der Gebäude in eine<br />

„Denkmalschutzkategorie“ basiert auf<br />

den aktuellen Listen des baden-württembergischen<br />

Landesdenkmalamtes zum historischen<br />

Gebäudebestand. S<strong>of</strong>ern ein<br />

historisches Gebäude laut der Listenerfassung<br />

unter Denkmalschutz steht, wurde<br />

dies gesondert vermerkt.<br />

Die „Nutzung“ schließlich befaßt sich mit<br />

dem aktuellen Gebrauch eines Gebäudes<br />

oder eines Landschaftselementes. Diese<br />

Kategorie rückt ihrem Inhalt nach nahe an<br />

die Kategorie „Funktion“ heran, spezifiziert<br />

aber deren Aussage, indem sie genauer<br />

benennt, wie ein rezentes bzw. fossiles<br />

Gebäude genutzt wird. Einschränkend ist<br />

allerdings zu bemerken, daß sich im Laufe<br />

der Arbeit an der vorliegenden Studie ergab,<br />

daß die Quellenbasis nicht ausreichte,<br />

um wirklich Aussagen zur Funktion<br />

und Nutzung der Gebäude machen zu<br />

können. Der vorgegebene Rahmen ließ die<br />

dazu erforderlichen zeitintensiven Kartierungen<br />

nicht zu.<br />

Für die Darstellung und Analyse der historischen<br />

wie aktuellen Siedlung auf der Reichenau<br />

als Teilbereich der gesamten Kulturlandschaft<br />

der Klosterinsel mußten<br />

daher Aspekte aus diesem Bereich ausgeblendet<br />

werden. Ihre Berücksichtigung<br />

hätte unter anderem Aussagen darüber<br />

möglich gemacht, ob (ständig wiederkehrende)<br />

Wechselwirkungen zwischen historischem<br />

Gebäudetyp und der Nutzung<br />

dieser Gebäude feststellbar sind. Das vorliegende<br />

Gutachten untersucht im Hinblick<br />

auf die historische und heutige Siedlung<br />

vor allem das Alter der Gebäude-<br />

7 Der Begriff ,Rebbauernhaus‘ umschreibt ein<br />

regionaltypisches Gebäude der Reichenau.<br />

Die Reichenauer Bauern betrieben zu einem<br />

großen Teil keine auf Selbstversorgung des<br />

Klosters ausgerichtete Landwirtschaft, sondern<br />

widmeten sich angesichts der besonderen<br />

klimatischen Bedingungen auf der Insel<br />

insbesondere dem Weinbau. Daher die Bezeichnung<br />

,Rebbauernhaus‘ für ein Gebäude,<br />

das weder ein reines Winzerhaus noch ein<br />

reines, auf Subsistenz ausgelegtes Bauernhaus<br />

ist.<br />

8 Die dünne Quellenbasis machte es nicht<br />

möglich, die herrschaftlichen Bauten genauer<br />

zu beschreiben. Daher wurden sie für diese<br />

Studie zu einer Gruppe zusammengefaßt.<br />

9 Aus dem umfassenden Bereich, der dem Kloster<br />

bzw. dem herrschaftlichen Bereich zuzuordnen<br />

ist, ließen sich aus dem Quellenmaterial<br />

Bauten ausgliedern, die alle dem Kloster,<br />

seiner Verwaltung und der Repräsentation<br />

des Klosters dienten.<br />

Enclosure A 10<br />

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