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Jörg Schaub ◆ Drawing the Line between Ideal and Non-Ideal Theory<br />

Much of contemporary political philosophy is done in a Rawlsian fashion, that is, as ideal or nonideal<br />

theory of justice. My paper makes a contribution to the growing and, by now, multifaceted debate<br />

on this methodological move by way of criticizing the way in which Rawls draws the distinction between<br />

ideal and non-ideal theory. According to Rawls, the role of ideal theory is to tell us what principles<br />

would effectively regulate the basic structure of a perfectly just social arrangement (presupposing<br />

certain favorable, yet reasonably realistic, conditions such as full compliance with those principles).<br />

In contrast, the role of non-ideal theory is to identify “the principles that govern how we are to deal<br />

with injustice,” i. e. non-compliance with those ideal principles. Against the background of what I<br />

consider the only sensible reconstruction of the strict compliance condition I argue that an account<br />

of a perfectly just society has to encompass principles that tell us how such a society would deal with<br />

instances of injustice. However, if it is impossible to give an account of a perfectly just society (the<br />

task of ideal theory) without invoking principles telling us how to deal with injustices (the elements<br />

of non-ideal theory), then Rawls’s distinction collapses. In the last part of my paper I then point out<br />

that this problematic framing of the distinction between ideal and non-ideal theory is tacitly adopted<br />

even by those who – like G. A. Cohen – fervently criticize other aspects of Rawls’s methodology, and I<br />

close with suggesting an alternative way to differentiate between the two parts of the theory of justice<br />

that would escape the inconsistency highlighted. ◆<br />

Georg Schiemer ◆ Carnap, Tarski und frühe Modelltheorie<br />

In jüngerer Zeit hat sich ein verstärktes Interesse an den historischen und technischen Details<br />

von Carnaps Philosophie der Logik und Mathematik entwickelt. Der Vortrag knüpft an diese Entwicklung<br />

an und untersucht dessen formative Beiträge aus den späten 1920er und frühen 1930er<br />

Jahren zu einer Theorie der formalen Semantik. Carnaps zu Lebzeiten unveröffentlichtes Manuskript<br />

Untersuchungen zur allgemeinen Axiomatik (Carnap 2000) beinhaltet ein Reihe von erstmals formal<br />

entwickelten Definitionen der Begriffe ‚Modell‘, ‚Modellerweiterung‘, ‚logischer Folgerung‘ und<br />

‚Kategorizität‘. Der Vortrag entwickelt eine logische und philosophische Analyse dieser semantischen<br />

Begriffsbildungen. Darüber hinaus wird Carnaps frühe Semantik in ihrem historisch-intellektuellen<br />

Entwicklungskontext diskutiert. Hierbei wird in erster Linie auf Alfred Tarskis zeitlich parallele Beiträge<br />

zur einer „Methodologie der deduktiven Wissenschaften“, insbesondere auf seine Konzeption<br />

von ‚Modellen‘, Bezug genommen (vgl. Tarski 1936, 1937). Der Fokus des Vortrags liegt in einer<br />

genaueren vergleichenden Untersuchung von Carnaps und Tarskis frühen Modelltheorien. Dabei<br />

sollen einige interpretatorische Fragen zu implizit gehaltenen Annahmen bezüglich der Variabilität<br />

des Diskursuniversums von Modellen sowie zur Interpretation der typen-theoretischen logischen<br />

Sprache, in der beide Theorien entwickelt sind, thematisiert werden. Mit Bezug auf eine Reihe<br />

von historischen Dokumenten aus Carnaps Nachlass, insbesondere zu dem geplanten zweiten Teil<br />

der Untersuchungen, wird erstens gezeigt, dass Carnaps Verständnis von Modellen wie jenes von<br />

Tarski in wesentlichen Punkten heterodox gegenüber dem modernen Begriffsverständnis ist. Zweitens,<br />

dass Tarski und Carnap ähnliche logische Konventionen einführen, um metalogische Resultate,<br />

die Modellvariabilität strukturell voraussetzen, im Rahmen einer fix interpretierten Hintergrundsprache<br />

formal modellierbar zu machen. Die Konsequenzen dieser semantischen Annahmen <strong>für</strong><br />

deren Konzeptualisierung von metatheoretischen Begriffen wie ‚Kategorizität‘ und ‚semantische<br />

Vollständigkeit‘ werden näher diskutiert. ◆<br />

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