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V<br />

Marcel van Ackeren ◆ Die Grenzen der ethischen Forderung.<br />

Die „Moral Demandingness Objection“ als neues<br />

metatheoretisches Prinzip?<br />

Bei der Diskussion ethischer Theorien wird zunehmend ein Argument erörtert, das unter der<br />

Kurzformel „Moral Demandingness Objection“ bekannt ist. Die Debatte betrifft die evtl. vorhandenen<br />

Grenzen ethischer Forderungen und deren Überschreitungen. Es geht um den Einwand<br />

gegen eine ethische Theorie, sie würde zu viel verlangen, weil sie zu „Moralischer Überforderung“<br />

führt. Dieses Argument wurde ursprünglich gegen ethische Theorien eines sehr klar und eng begrenzten<br />

Typus, nämlich eine bestimmte Variante der konsequentialistischen Ethiken eingeführt.<br />

Die Forschung der letzten Jahre diskutiert das Argument aber viel ausgedehnter, und zwar mit<br />

Blick auf verschiedene Typen ethischer Theorien. Diskutiert werden Bei der Diskussion ethischer<br />

Theorien wird zunehmend ein Argument erörtert, das unter der Kurzformel „Moral Demandingness<br />

Objection“ bekannt ist. Die Debatte betrifft die evtl. vorhandenen Grenzen ethischer<br />

Forderungen und deren Überschreitungen. Es geht um den Einwand gegen eine ethische Theorie,<br />

sie würde zu viel verlangen, weil sie zu „Moralischer Überforderung“ führt. Dieses Argument<br />

wurde ursprünglich gegen ethische Theorien eines sehr klar und eng begrenzten Typus, nämlich<br />

eine bestimmte Variante der konsequentialistischen Ethiken eingeführt. Die Forschung der letzten<br />

Jahre diskutiert das Argument aber viel ausgedehnter, und zwar mit Blick auf verschiedene Typen<br />

ethischer Theorien. Diskutiert werden aber vorrangig Reaktionen auf die „Moral Demandingness<br />

Objection“, etwa die Frage, wie ethische Theorien modifiziert werden können, so dass der<br />

Einwand sie nicht mehr trifft. Demgegenüber möchte der Vortrag den Einwand selbst und seiner<br />

Grundlagen zum Thema machen. Untersucht wird These, dass die jüngst ausgeweitete Debatte<br />

zur Moral Demandingness Objection weniger eine Debatte über konkrete moralische Praxis, sondern<br />

eine Debatte über Prinzipien von ethische Theorien ist. Der Vortrag untersucht die Moral<br />

Demandingness Objection als neues metatheoretisches Prinzip in drei Schritten: (i) Moralische<br />

Überforderung sollte von Supererogation unterschieden werden. Sowohl die Moral Demandingess<br />

Objection als auch Supererogation behandeln Grenzen moralischer Forderungen, aber nicht notwendig<br />

dieselben oder in derselben Hinsicht. (ii) Bestimmungsversuche von Moralischer Überforderung<br />

sind theorieorientiert Exemplarische Bestimmungen, wann Überforderung vorliegt,<br />

zeigen, dass diese Bestimmungen weniger <strong>für</strong> die Beurteilungen von konkreten Fällen geeignet<br />

sind, sondern eher theoretisch orientiert sind, sie können als Erörterung eines metatheoretischen<br />

Prinzips verstanden werden. (iii) Die Moral Demandingness Objection ist als metatheoretisches<br />

Prinzip eine Weiterentwicklung des Prinzips „Sollen impliziert Können“. ◆<br />

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