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Werner Busch ◆ Von der nationalen zur globalen Philosophiedidaktik<br />

Vom 14. bis zum 16. Februar 2011 versammelte die UNESCO neben Spezialisten Regierungs- und<br />

Verbandsvertreter zu einem „High-Level Regional Meeting on the Teaching of Philosophy in Europe<br />

and Northamerica“ in Mailand, an dem der Referent als Sprecher teilnahm. Die aus diesem Treffen<br />

hervorgegangenen Resolutionen zur Philosophie mit Kindern, in der Schule und in Universitäten<br />

wurden auf der Grundlage eines aktuellen Situationsberichts und der umfangreichen UNESCO-<br />

Studie von 2007 „Philosophy - A School of Freedom“ gefasst. Dass sich die UNESCO seit den 50er<br />

Jahren des letzten Jahrhunderts <strong>für</strong> den offenen und kritischen Philosophieunterricht einsetzt, ist<br />

umso erstaunlicher, als auch Diktaturen und defizitäre Demokratien, die Philosophie eigentlich<br />

<strong>für</strong>chten müssten, in der UNESCO vertreten sind. Da sich die UNESCO <strong>für</strong> Philosophieunterricht<br />

ohne Einschränkung vom Primar - bis zum Tertiärbereich stark macht, wird man als Deutscher oft<br />

gefragt, warum im Philosophieland Deutschland so wenig Philosophieunterricht in den Schulen<br />

erteilt wird. Dieselbe Frage kann man an Österreich richten. Die souveränen nationalen Bildungseinheiten<br />

sind oft sehr stolz auf ihre curricularen Sonderformen. Daher ist zu untersuchen, was<br />

die Anregungen der UNESCO im Einzelnen meinen und wie philosohische Interessenvertreter und<br />

Bildungsverantwortliche auf nationaler Ebene mit dem Ansinnen der UNESCO umgehen. Soll man<br />

bei der nächsten Curriculumreform Philosophie stärker berücksichtigen? Für die Mitglieder der EU<br />

besteht die besondere Situation, dass die Europäische Kommission die Ausbildung in Europa gern<br />

an acht Schlüsselkompetenzen ausrichten möchte, die im Sinne technologischer Innovationsfähigkeit<br />

Philosophie im Grunde entbehrlich machen. Brauchen wir nun eher mehr oder mehr weniger<br />

Philosophie in den Schulen, wenn sich in einer globalisierten Welt alles verändert? ◆<br />

Georg Cavallar ◆ At the movies: Die Vermittlung von Kants Ethik<br />

durch Spielfilme im Philosophieunterricht<br />

In den letzten Jahren ist wiederholt <strong>für</strong> den sinnvollen Einsatz von Spielfilmen plädiert worden,<br />

und es gibt bereits eine Reihe von hilfreichen Publikationen, die diesen Einsatz philosophisch reflektieren,<br />

systematisch aufbereiten oder konkrete Hinweise und Anleitungen <strong>für</strong> den Philosophieunterricht<br />

in der Schule bieten. Vorschläge <strong>für</strong> den Einsatz von Spielfilmen bei der Vermittlung der Ethik<br />

Kants sind selten, obwohl dessen Texte aufgrund ihrer Komplexität und Schwierigkeiten eine Form<br />

der Veranschaulichung nahe legen und Kant selbst die Verwendung von Biographien vorschlug, um<br />

moralphilosophisch relevante Charaktere, Situationen oder Dilemmata darzustellen und den Lernenden<br />

zu helfen, ihr Urteilsvermögen auszubilden. In diesem Beitrag wird der Versuch unternommen,<br />

ausgewählte Spielfilme der letzten dreißig Jahre <strong>für</strong> den Philosophieunterricht fruchtbar zu<br />

machen, unter ihnen „Extrem – mit allen Mitteln“ (Michael Apted, 1996), „Sophie Scholl – Die<br />

letzten Tage“ (Marc Rothemund, 2005), „A Clockwork Orange“ (Stanley Kubrick, 1971) und „Die<br />

unerträgliche Leichtigkeit des Seins“ (Philip Kaufman, 1988). Das Referat untersucht, in welcher<br />

Weise diese Filme Kants Ethik und deren Schlüsselbegriffe illustrieren oder über bloße Illustration<br />

hinausgehen und wie sie, eingebettet in den didaktischen Aufbau der Philosophiestunden, zu einer<br />

Vertiefung des Kantverstehens beitragen können.◆<br />

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