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Andreas Woyke ◆ Verflüssigung der Grenzen zwischen Technologie und Magie? –<br />
exemplarische Betrachtungen im Blick auf die Nanotechnologie<br />
Die Nanotechnologie wird zur „Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts“ stilisiert und mit visionären<br />
Perspektiven zur Umgestaltung der Welt auf der basalen atomaren Ebene verknüpft. Über<br />
bereits bestehende Machbarkeitsvorstellungen hinaus wird der Eindruck suggeriert, hier wäre letztlich<br />
alles möglich, was nicht im Widerspruch zu fundamentalen Naturgesetzen stünde. Das überaus<br />
heterogene und vielschichtige Forschungsfeld zeigt sich in vieler Hinsicht vor allem als eine „gesellschaftliche<br />
Konstruktion“, an der viele verschiedene Interessengruppen mitwirken. Der um die<br />
Nanotechnologie betriebene Hype ist insofern Ausdruck von vielfältigen Grenzverschiebungen zwischen<br />
Wissenschaft und Öffentlichkeit, Wissenschaft und Populärkultur, Wissenschaft und Technik<br />
etc. Angesichts der verschiedenen Ansätze, Selbstorganisationsprinzipien technologisch nutzbar zu<br />
machen, gewinnt auch die Vorstellung einer „Animation der Materie“ immer größere Bedeutung,<br />
wodurch auch eine zunehmende Verflüssigung der Grenzen zwischen Technologie und Magie und<br />
eine moderne Einlösung „alchemistischer Phantasien“ nahe gelegt wird. Für die Nanotechnologie<br />
scheint insofern das bekannte dritte Gesetz von A. C. Clarke vollends verwirklicht zu sein: „Any sufficiently<br />
advanced technology is indistinguishable from magic.“ Im Vortrag soll es darum gehen, an<br />
ausgewählten Bespielen diese Verflüssigung zu zeigen und in zwei Richtungen kritisch zu beleuchten:<br />
Zum einen basiert der „magische Eindruck“ häufig auf einem Ausblenden naturwissenschaftlicher<br />
Zusammenhänge, zum anderen ist das hier zugrunde gelegte Verständnis von „Magie“ hochgradig<br />
ahistorisch. ◆<br />
Gerhard Zecha ◆ Crossing Borders und PUP-Unterricht<br />
Um über Grenzüberschreitungen denken und diskutieren zu können, erscheint es nützlich, einige<br />
der tatsächlichen oder vermeintlichen Grenzen im PUP-Unterricht, seiner Vorbereitung, Durchführung<br />
und Nachbereitung, klar darzustellen. Anknüpfung dazu ist etwa eine Feststellung aus Schülerhand,<br />
die unter dem Titel „Was wir nicht gelernt haben“ in einer Maturazeitschrift publiziert worden<br />
ist: „In den vergangenen acht Jahren konnten wir uns dank der Mühe unserer Professoren eine ganze<br />
Menge Wissen aneignen. Wir haben auch manches gelernt, was wir im Beruf brauchen werden. Eines<br />
aber haben wir nicht gelernt: das Leben! ...“ Offenbar gibt es im PUP-Unterricht Chancen, aber auch<br />
Grenzen, das „Lernen des Lebens“ im Unterricht zu thematisieren. In diesem Beitrag sollen einige<br />
dieser Grenzen beschrieben werden, wie etwa Grenzen bei der PUP-Lehrerausbildung, im Lehrplan,<br />
bei den Lehrern, bei den Schülern, durch die familiären Umstände der Schüler, durch die Schulpolitik,<br />
durch die <strong>Gesellschaft</strong>. Für jede dieser skizzierten Grenzziehungen kann gefragt werden, ob sie<br />
notwendig, zweckmäßig und erwünscht sind. Davon können Vorschläge abhängen, diese Grenzen zu<br />
überschreiten oder zu neuen Grenzen vorzustoßen. Das soll beispielhaft an einigen Themen diskutiert<br />
werden. ◆<br />
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