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L<br />

Sebastian Lederle ◆ Über drei gemeinsame Denkmotive<br />

bei Eugen Fink und Hans Blumenberg<br />

Der Vortrag möchte eine mögliche Gemeinsamkeit im Denken Eugen Finks und Hans<br />

Blumenbergs benennen und skizzieren. Ein verbindendes Band kann darin gesehen gesehen<br />

werden, dass beide sich als Repräsentanten einer phänomenologisch-hermeneutischen Endlichkeitsphilosophie<br />

verstehen lassen, die um drei miteinander eng zusammenhängende Motive<br />

kreist: Erstens das Verhältnis von Zeitlichkeit, Endlichkeit und Unendlichkeit. Zweitens die Frage<br />

nach der Art und Weise, wie menschlich vom Tod als dem Stachel der Endlichkeit schlechthin<br />

gewusst werden kann. Drittens die unter dem Titel der Entbehrlichkeit des Menschen zu bringende<br />

Radikalisierung der Endlichkeit. Dabei soll sowohl auf den gemeinsamen phänomenologischen<br />

Grundzug als auch kurz auf die Unterschiedlichkeit der Eigenart eines kosmologisch-spekulativen<br />

und eines metaphorologisch-resignativen Philosophierens aufmerksam gemacht werden. Der<br />

sachliche Ertrag einer Annäherung Eugen Finks und Hans Blumenbergs liegt dabei nicht bei<br />

einem katalogisierenden Aufzählen von Vergleichspunkten, sondern in der wechselseitigen Profilierung<br />

und Begrenzung philosophischer Grundintentionen im Großraum der phänomenologischen<br />

Tradition. ◆<br />

Doris Leibetseder ◆ Vom Cyborg zur Transsexualität.<br />

Wie neue Technologien die Geschlechtergrenzen überschreiten<br />

Anhand von den zwei Beispielen des Cyborgs und der Transsexualität werde ich veranschaulichen<br />

wie neue Technologien zur Subversion eines binären und heterosexuellen Geschlechtersystems<br />

beitragen. Zuerst erfolgt die Geschichte und Definition des Cyborgs, dann die Analyse der Cyborgtheorie<br />

von D. Haraway, in der sich die Dichotomien in einer Welt des hierarchischen Dualismus<br />

auflösen. Als eine weitere Grenzüberschreitung, dieses Mal über die Philosophie hinaus, werde ich<br />

Musikvideos zur Darstellung von diesen Beispielen benützen und so Björk’s Video All is Full of Love auf<br />

deren Verwendung der Cyborgs hin analysieren und aufzeigen, wo traditionelle Grenzen in diesem<br />

Video überschritten werden. Die zwei Cyborgs des Videos werden von Maschinenarmen zusammengesetzt,<br />

durch deren Maschinenkörper eine Flüssigkeit fließt, aber in verkehrter Richtung. Bei<br />

L. Irigaray ist das Flüssige das Symbol <strong>für</strong> die Frau, <strong>für</strong> das Andere, das Gegenteil von Rationalität<br />

oder festen Körpern. Die Cyborgs werden von der Liebe zueinander gesteuert und trotz der Maschinen<br />

wird eine Atmosphäre von Behutsamkeit, Liebe, Fürsorge und Zärtlichkeit erzeugt. Bei meinem<br />

nächsten Beispiel, der Transsexualität, gehe ich ähnlich vor, am Beginn steht die historische und<br />

begriffliche Abklärung, darauffolgend die Auseinandersetzung, die zu politischen Grenzkriegen im<br />

Feminismus und Gender Studies führte, nämlich ob die Transsexualität sich einfach der Normierung<br />

des Zweigeschlechtersystems unterwirft oder doch zur Subversion oder Auflösung der Identitäten<br />

Mann oder Frau beiträgt, was auch zu Diskussionen führte, ob Transfrauen (von Mann zu Frau)<br />

in Frauenräume dürfen oder nicht. Das Musikvideo dazu kommt von einem Transmann (Frau zu<br />

Mann), Katastrophe, einem Hip-Hop Sänger, der in seinen Liedtexten von seinem Alltagsleben<br />

berichtet, das an den Säulen der männlich oder weiblichen Geschlechterkonstruktionen rüttelt. ◆<br />

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