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B<br />
Thiemo Breyer ◆ Grenzen der Selbsttransparenz in Phänomenologie und Psychopathologie<br />
Philosophische und im Besonderen phänomenlogische Reflexion dient der Herstellung von<br />
Selbsttransparenz des Subjekts. Doch stößt diese Selbstaufklärung an ihre Grenzen: Erstens kann<br />
eingewandt werden, dass die phänomenologische Betrachtung als objektivierende Reflexion dasjenige,<br />
was durchleuchtet werden soll, nämlich die subjektiven Leistungen des Bewusstseins, durch<br />
die Objektivierung gerade verdunkelt wird. Wie Lipps’ und Heideggers Kritik an Husserls Reflexionsphänomenologie<br />
zeigt, ist schwer nachzuvollziehen, wie man im objektivierenden Blick auf<br />
subjektive Akte diese in ihrer eigentümlichen Subjektivität zur Geltung bringen kann. Zweitens ist<br />
das phänomenologisch reflektierende Bewusstsein gewissen Unverfügbarkeiten der Erfahrung ausgesetzt,<br />
die von Waldenfels etwa als ‚Bruchlinien‘ bestimmt werden und die Tengelyi unter dem Titel<br />
der ‚interintentionalen Sinnregungen‘ verhandelt. Solche Ereignisse treten gleichsam vertikal in die<br />
Horizontalität des Bewusstseins ein und unterbrechen die unthematisch vorgegebene einheitliche<br />
Verlaufsform des Bewusstseinsstroms. Bei angenommener völliger Selbsttransparenz wären derartige,<br />
im Gadamerschen Sinne als ‚negative‘, neuen Sinn generierende ‚Erfahrungen‘ zu bestimmende<br />
Ereignisse nicht möglich bzw. im Hinblick auf ihr Auftreten und ihre jeweilige Qualität vorhersehbar.<br />
Drittens, und hiermit verbunden, ist die phänomenologische Deskription abhängig von einer<br />
Normalität des Bewusstseins. Im Vortrag sollen bestimmte ‚anomale‘ Bewusstseinszustände, wie sie<br />
in der Psychopathologie thematisiert werden (z. B. paranoide Schizophrenie, Borderline-Syndrom<br />
oder Depression) in den Blick genommen werden, an denen sich phänomenologische Grenzziehungen<br />
zwischen Normalität und Anomalität rekonstruieren und ggf. korrigieren lassen. Es wird hierzu<br />
ein Begriff von Liminalität vorgeschlagen, anhand dessen die Prozessualität des Übergangs von der<br />
Normalität zur Anomalität (und ggf. zurück) nachvollzogen werden kann.◆<br />
Peter Brössel ◆ The Significance of Correlation<br />
Correlation is among the key concepts of Bayesian epistemology. This talk focuses on the study<br />
of correlation. The first part presents one particular simple correlation measure which is highly<br />
significant for the philosophy of science and epistemology. More specifically, part one shows how<br />
this correlation measure is related to pivotal aspects of scientific reasoning such as confirmation,<br />
coherence, the explanatory and unificatory power of theories, and the diversity of evidence. The<br />
intimate connection between correlation and scientific reasoning evokes the question how correlation<br />
and truth are related. This question is answered in the second part of the talk. Finally, the consequences<br />
the presented results have for epistemology and the philosophy of science are outlined.◆<br />
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